In meinem Referat habe ich mit dem Schulfach Praktische Philosophie
auseinandergesetzt. Dieses Fach gibt es in Nordrhein-Westfalen erst seit 1997/98 und ich habe mich zunächst damit beschäftigt, was unter Praktischer Philosophie zu verstehen ist und aus welchen Gründen dieses neue Unterrichtsfach in den Fächerkanon der Schulen aufgenommen wurde. Es geschieht nicht oft, dass ein völlig neues Fach eingerichtet wird. Danach beschreibe ich die Entwicklung des Religionsunterrichts seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, die eng mit der Entwicklung der Praktischen Philosophie in Verbindung steht, um mich daran anschließend mit den Zielen und Inhalten auseinanderzusetzen. Im sechsten Punkt stelle ich den Schulversuch in Nordrhein-Westfalen vor. Da unser Seminar das Thema „Werterziehung und Schule“ hat, werde ich mich intensiv damit auseinandersetzen, was die Praktische Philosophie zur Werteerziehung in der Schule beitragen kann und wie sich dies realisieren lassen könnte. Auch ein Vergleich mit dem Parallelfach Religionskunde wird in meinem Referat, wenn auch kurz und knapp, behandelt.
Im vorletzten Punkt habe ich versucht, die negativen Aspekte herauszuarbeiten, wobei vor allem die Angst vor einer „kollektiven Sittlichkeit“ eine größere Rolle spielt (Treml 1994:15). Zuletzt werde ich dann ein Fazit ziehen: Hat sich der Schulversuch in NRW gelohnt?
Anmerken möchte ich noch, dass ich im Folgenden, wenn ich von „den
Schülern“ spreche, immer Schülerinnen und Schüler meine.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition
- 3. Warum wurde das Fach Praktische Philosophie eingerichtet?
- 4. Entwicklung
- 5. Ziele und Inhalte
- 5.1. Ziele
- 5.2. Inhalte
- 6. Grundlagen und Rahmenbedingungen zum Schulversuch in Nordrhein-Westfalen
- 7. Werteerziehung
- 8. Praktische Philosophie und Religionskunde im Vergleich
- 9. Die negativen Aspekte der Praktischen Philosophie
- 10. Bilanz des Schulversuchs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat untersucht das Schulfach Praktische Philosophie in Nordrhein-Westfalen, insbesondere seine Entstehung, Ziele, Inhalte und Auswirkungen auf die Werteerziehung. Es beleuchtet die Entwicklung des Faches im Kontext des gesellschaftlichen Wandels und des veränderten religiösen Umfelds in Deutschland. Der Fokus liegt auf der Analyse der Notwendigkeit eines religionsneutralen Ansatzes zur Wertevermittlung in Schulen.
- Die Entstehung und der Hintergrund des Faches Praktische Philosophie.
- Die Ziele und Inhalte des Unterrichtsfaches Praktische Philosophie.
- Der Beitrag der Praktischen Philosophie zur Werteerziehung in der Schule.
- Ein Vergleich zwischen Praktischer Philosophie und Religionskunde.
- Eine kritische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und potenziellen negativen Aspekten des Faches.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des Referats ein, indem sie das Schulfach Praktische Philosophie in Nordrhein-Westfalen vorstellt und den Aufbau der Arbeit skizziert. Es wird erläutert, dass das Referat die Definition, die Entstehungsgründe, die Entwicklung, die Ziele und Inhalte, den Schulversuch in Nordrhein-Westfalen, den Beitrag zur Werteerziehung, einen Vergleich mit dem Religionsunterricht, negative Aspekte und schließlich eine Bilanz des Schulversuchs behandeln wird. Die Autorin kündigt an, im Folgenden immer Schülerinnen und Schüler mit „Schüler“ zu meinen.
2. Definition: Dieses Kapitel definiert das Schulfach Praktische Philosophie und betont den Begriff "praktisch". Es wird hervorgehoben, dass das Fach ein religions- und weltanschauungsneutrales Angebot sein soll, in dem Sinn- und Wertefragen systematisch behandelt werden. Die "praktische" Ausrichtung soll die alltagsrelevanten Wertefragen der Schüler in den Mittelpunkt stellen und eine neutrale Perspektive einnehmen im Gegensatz zum Religionsunterricht, der auf einer bestimmten Glaubenslehre beruht. Es geht um handlungsrelevante Orientierungsmuster für das Zusammenleben.
3. Warum wurde das Fach Praktische Philosophie eingerichtet?: Dieses Kapitel untersucht die Gründe für die Einführung der Praktischen Philosophie. Der Rückgang konfessioneller Bindungen bei Schülern, insbesondere die steigende Anzahl muslimischer und konfessionsloser Schüler, wird als Hauptgrund genannt. Der konfessionelle Religionsunterricht konnte diese Schülergruppen nicht mehr ausreichend erreichen. Die Sorge bestand, dass diesen Schülern keine systematische Auseinandersetzung mit Sinn- und Wertefragen mehr angeboten werden konnte, obwohl die Wertevermittlung eine grundsätzliche Aufgabe der Schule ist. Bis dahin war ein systematischer Umgang mit existenziellen Fragen nur im Religionsunterricht möglich.
4. Entwicklung: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung des Religionsunterrichts seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zu den 1970er Jahren. Die anfängliche Dominanz des christlichen Glaubens als verpflichtende Norm der Bildung nach dem Krieg wird dargestellt. Der gesellschaftliche Wandel mit zunehmender Pluralisierung der Gesellschaft, Veränderungen in der Familienstruktur, Immigration und dem Werteverlust der Kirchen führten zu einem Rückgang des Einflusses des Religionsunterrichts und zur Notwendigkeit eines alternativen Ansatzes zur Wertevermittlung, der die Vielfalt der Schüler berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Praktische Philosophie, Werteerziehung, Schule, Nordrhein-Westfalen, Religionsunterricht, Pluralismus, gesellschaftlicher Wandel, Sinnfragen, Werte, religionsneutraler Unterricht, Schulversuch.
Häufig gestellte Fragen zum Referat: Praktische Philosophie in Nordrhein-Westfalen
Was ist das Thema des Referats?
Das Referat untersucht das Schulfach Praktische Philosophie in Nordrhein-Westfalen. Es befasst sich mit der Entstehung, den Zielen, Inhalten und Auswirkungen des Faches auf die Werteerziehung, insbesondere im Kontext des gesellschaftlichen Wandels und der Pluralisierung der Gesellschaft.
Welche Aspekte der Praktischen Philosophie werden behandelt?
Das Referat behandelt folgende Aspekte: die Definition des Faches, die Gründe für seine Einführung, seine Entwicklung, die Ziele und Inhalte des Unterrichts, den Schulversuch in Nordrhein-Westfalen, den Beitrag zur Werteerziehung, einen Vergleich mit dem Religionsunterricht, mögliche negative Aspekte und eine Bilanz des Schulversuchs.
Warum wurde das Fach Praktische Philosophie eingeführt?
Die Einführung der Praktischen Philosophie ist hauptsächlich auf den Rückgang konfessioneller Bindungen bei Schülern zurückzuführen, insbesondere die steigende Anzahl muslimischer und konfessionsloser Schüler. Der konfessionelle Religionsunterricht konnte diese Schülergruppen nicht mehr ausreichend erreichen. Ziel war es, diesen Schülern eine systematische Auseinandersetzung mit Sinn- und Wertefragen zu ermöglichen, da die Wertevermittlung eine grundsätzliche Aufgabe der Schule ist.
Wie wird die Praktische Philosophie definiert?
Das Fach Praktische Philosophie wird als ein religions- und weltanschauungsneutrales Angebot definiert, in dem Sinn- und Wertefragen systematisch behandelt werden. Der Fokus liegt auf alltagsrelevanten Wertefragen der Schüler und einer neutralen Perspektive im Gegensatz zum Religionsunterricht.
Welche Rolle spielt die Werteerziehung in der Praktischen Philosophie?
Die Werteerziehung ist ein zentraler Bestandteil der Praktischen Philosophie. Das Fach soll Schülern helfen, handlungsrelevante Orientierungsmuster für das Zusammenleben zu entwickeln. Es bietet einen Ansatz zur Wertevermittlung, der die Vielfalt der Schüler berücksichtigt.
Wie wird die Praktische Philosophie mit dem Religionsunterricht verglichen?
Das Referat vergleicht die Praktische Philosophie mit dem Religionsunterricht und hebt den Unterschied in Bezug auf die religiöse Neutralität hervor. Während der Religionsunterricht auf einer bestimmten Glaubenslehre beruht, bietet die Praktische Philosophie einen religionsneutralen Ansatz zur Auseinandersetzung mit Sinn- und Wertefragen.
Welche negativen Aspekte der Praktischen Philosophie werden diskutiert?
Das Referat beleuchtet auch kritisch mögliche Herausforderungen und potenzielle negative Aspekte des Faches Praktische Philosophie, ohne diese im Detail zu nennen.
Was ist die Bilanz des Schulversuchs?
Das Referat fasst die Bilanz des Schulversuchs der Praktischen Philosophie in Nordrhein-Westfalen zusammen, ohne die Ergebnisse im Detail zu nennen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Referat?
Schlüsselwörter sind: Praktische Philosophie, Werteerziehung, Schule, Nordrhein-Westfalen, Religionsunterricht, Pluralismus, gesellschaftlicher Wandel, Sinnfragen, Werte, religionsneutraler Unterricht, Schulversuch.
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- Sarah Schepers (Author), 2006, Praktische Philosophie - Eine Einführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61333