Die folgende Darstellung zur Wahlrechtsdiskussion zum 2.Bundestag (1949-1953) befasst sich in erster Linie mit der Entwicklung zum 2.Bundestagswahlgesetz und der Frage ob das Wahlsystem als Instrument zur „Perfektionierung“ der Demokratie oder zur Machtakkumulation betrachtet wurde. Zu Beginn dieser Arbeit folgt ein Kapitel mit den Definitionen der Begriffe „Mehrheitswahlrecht“ und „Verhältniswahlrecht“.
Anschließend werden die historischen und politischen Elemente der Wahlrechtsdiskussion zum 1.Bundestag betrachtet. Hier werden vorrangig die verschiedenen Einflüsse in den Besatzungszonen und die frühen deutschen Stellungnahmen zum Thema Wahlrecht untersucht. Weiter wird das politische Kräftefeld, aus welchem heraus sich der für die Zukunft wichtige Wahlrechtskompromiss zum 1.Bundestag entwickelte, betrachtet. Ferner werden die Positionen der verschiedenen Parteien zur Wahlrechtsfrage untersucht. Im Hauptteil dieser Abhandlung steht dann die Debatte zum Wahlrecht zum 2.Bundestag in den Jahren 1949-1953 im Mittelpunkt der Untersuchungen. Besondere Beachtung finden die Fragen nach der Gestaltung der politischen Situation nach der 1. Bundestagswahl von 1949 und wie sich die Tendenzen zum Mehrheitswahlrecht in weiten Teilen der Parteien in den Jahren 1950-1951 erklären lassen.
Anhand der Wahlrechtsdiskussion soll die Frage behandelt werden, ob die eigentliche Funktion und Bedeutung von Wahlen wie die Legitimation die Entscheidung über die Zuweisung von politischer Macht oder die Rekrutierung von politischen Eliten nicht von persönlichen oder parteipolitischen Machtstreben und Machtakkumulation überlagert werden. Die Diskussion zur Wahlrechtsgestaltung zeigte sich auch immer eng an die Diskussion um mögliche Koalitionsalternativen verbunden. Wie waren die Motive der politischen Akteure zur Wahlrechtsdebatte gelagert? Durch die Kompetenzen zur Wahlrechtsgestaltung der Abgeordneten ergab sich ein weitreichender Machtfaktor unter den Gesichtspunkten des Machtgewinns, Machterhaltes und der Machtanwendung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen der Begriffe „Mehrheitswahlrecht“ und „Verhältniswahlrecht“
- „Mehrheitswahlrecht“
- „Verhältniswahlrecht“
- Historische und politische Elemente der Wahlrechtsentwicklung zum 1.Bundestag
- Einflüsse in den Besatzungszonen und frühe deutsche Stellungsnahmen
- Die Parteien in der Wahlrechtsdiskussion
- Das 1.Bundestagswahlgesetz und seine Auswirkungen auf die Parteienkonstellation
- Die Diskussion zum 2.Bundestagswahlgesetz
- Die Ausgangssituation nach der 1.Bundestagswahl
- Mehrheitswahltendenzen in den Jahren 1950-1951
- Die Wahlrechtsfrage in der Koalition
- Die Ausschussberatungen um das Wahlgesetz zum 2.Bundestag
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Wahlrechtsdiskussion zum 2. Bundestag (1949-1953), wobei sie sich insbesondere mit der Entwicklung zum 2. Bundestagswahlgesetz und der Frage befasst, ob das Wahlsystem als Instrument zur „Perfektionierung“ der Demokratie oder zur Machtakkumulation betrachtet wurde.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe „Mehrheitswahlrecht“ und „Verhältniswahlrecht“
- Analyse der historischen und politischen Einflüsse auf die Wahlrechtsentwicklung zum 1. Bundestag
- Untersuchung der Diskussion zum 2. Bundestagswahlgesetz und der Einflussfaktoren, die zu dessen Gestaltung führten
- Beurteilung der Frage, ob das Wahlrecht primär der Legitimation oder der Machtakkumulation diente
- Die Rolle von Koalitionsmöglichkeiten in der Wahlrechtsdebatte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Wahlrechtsdiskussion zum 2. Bundestag ein und stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor. Kapitel 2 definiert die Begriffe "Mehrheitswahlrecht" und "Verhältniswahlrecht" und untersucht ihre verschiedenen Formen und Auswirkungen auf das politische System. Kapitel 3 analysiert die historischen und politischen Elemente der Wahlrechtsentwicklung zum 1. Bundestag, wobei insbesondere die Einflüsse in den Besatzungszonen und die Stellungnahmen deutscher Parteien betrachtet werden.
Kapitel 4 widmet sich der Diskussion zum 2. Bundestagswahlgesetz in den Jahren 1949-1953. Dabei werden die politischen Rahmenbedingungen nach der ersten Bundestagswahl, die Mehrheitswahltendenzen in den Parteien und die Rolle der Koalitionsmöglichkeiten analysiert.
Schlüsselwörter
Wahlrecht, Mehrheitswahlrecht, Verhältniswahlrecht, Bundestag, Wahlrechtsdiskussion, Machtakkumulation, Demokratie, Koalition, Parteien, politische Eliten, Legitimation, politische Macht, Wahlsystem, Deutschland.
- Quote paper
- M.A. Markus Skuballa (Author), 2004, Wahlrechtsdiskussion zum 2. Bundestag 1949-1953, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61373