Internationale Rechnungslegungsvorschriften, v.a. die IFRS (International Financial Reporting Standards) gewinnen zusehends an Bedeutung. So sind deutsche börsennotierte Konzerne spätestens seit 2007 verpflichtet, ihre Jahresabschlüsse gemäß den IFRS aufzustellen. Im Vergleich zur Rechnungslegung nach deutschem Handelsrecht (HGB) ergeben sich u.a. auf dem Gebiet der Pensionsverpflichtungen erhebliche Unterschiede.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Contractual Trust Arrangements (CTA) in Deutschland, der Gründung von unternehmenseigenen Pensionsfonds zur bilanziellen Anerkennung desselben als "funded pension plan" nach anglo-amerikanischem Vorbild. Als Folge des CTA werden in der Bilanz nach IAS/IFRS nur noch Pensionsverpflichtungen ausgewiesen, die nicht durch für Pensionszahlungen reserviertes und gegen Insolvenz gesichertes Pensionsvermögen gedeckt sind (Nettoausweis). Ein derartiger Nettoausweis ist nach HGB nicht zulässig. Bereits etwa zwei Drittel der DAX30-Unternehmen haben einen CTA gegründet, um ihre Pensionsverpflichtungen ganz oder zum Teil mit Fondsvermögen zu bedecken.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Finanzierung und Bilanzierung der betrieblichen Altersversorgung
- 2.1 Durchführungswege nach BetrAVG
- 2.1.1 Direktzusage
- 2.1.2 Beitragszusage vs. Leistungszusage
- 2.2 Plan assets und Pensionszusage im Jahresabschluss nach IFRS
- 2.2.1 Pensionsaufwand
- 2.2.2 Pensionsrückstellung
- 2.2.3 Definition von plan assets nach IAS 19.7
- 2.1 Durchführungswege nach BetrAVG
- 3. Contractual Trust Arrangements
- 3.1 Gestaltung und Insolvenzsicherheit der Treuhandmodelle
- 3.1.1 Das Grundmodell der Verwaltungstreuhand
- 3.1.1.1 Funktionsweise
- 3.1.1.2 Gesellschaftsrechtliche Fragen
- 3.1.1.3 Erlöschen der Verwaltungstreuhand im Insolvenzfall
- 3.1.2 Das Verpfändungsmodell
- 3.1.2.1 Funktionsweise
- 3.1.2.2 Verwertungsrecht im Insolvenzfall
- 3.1.2.3 Zugriffsrechte des Pensions-Sicherungs-Vereins
- 3.1.2.4 Insolvenzfestigkeit
- 3.1.3 Das Modell der doppelseitigen Treuhand
- 3.1.3.1 Funktionsweise
- 3.1.3.2 Anfechtbarkeit im Insolvenzfall
- 3.1.3.3 Bestand der Sicherungstreuhand im Insolvenzfall
- 3.1.3.4 Absonderungsrecht aus der Sicherungstreuhand
- 3.1.4 Weitere Modelle
- 3.1.4.1 Aussonderungsrecht mit der doppelstöckigen Treuhand
- 3.1.4.2 Das Kombinationsmodell
- 3.1.1 Das Grundmodell der Verwaltungstreuhand
- 3.2 Qualifizierung und Bewertung von Vermögensgegenständen als plan assets
- 3.2.1 Grundlagen
- 3.2.2 Wertpapiere
- 3.2.3 Immobilien und Produktionsanlagen
- 3.2.4 Forderungen
- 3.2.5 Unternehmenspraxis
- 3.3 Steuerrechtliche Aspekte
- 3.3.1 Trägerunternehmen
- 3.3.2 Versorgungsberechtigter
- 3.1 Gestaltung und Insolvenzsicherheit der Treuhandmodelle
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht Contractual Trust Arrangements (CTAs) zur bilanziellen Auslagerung von Pensionsverpflichtungen unter IAS 19. Ziel ist es, die verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten von CTAs zu analysieren und deren Insolvenzsicherheit zu bewerten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Qualifizierung und Bewertung der Vermögensgegenstände im Rahmen der CTAs.
- Analyse verschiedener CTA-Modelle
- Bewertung der Insolvenzsicherheit von CTAs
- Qualifizierung und Bewertung von Vermögensgegenständen als plan assets
- Steuerrechtliche Aspekte von CTAs
- Anwendung von IAS 19 auf CTAs
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der bilanziellen Auslagerung von Pensionsverpflichtungen ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie erläutert die Relevanz des Themas im Kontext von IAS 19 und stellt die Forschungsfrage nach den verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten und der Insolvenzsicherheit von Contractual Trust Arrangements (CTAs) in den Mittelpunkt.
2. Finanzierung und Bilanzierung der betrieblichen Altersversorgung: Dieses Kapitel behandelt die grundlegenden Aspekte der Finanzierung und Bilanzierung betrieblicher Altersversorgung. Es beschreibt verschiedene Durchführungswege nach dem Betriebsrentengesetz (BetrAVG), wie Direktzusagen und Beitragszusagen, und erläutert die damit verbundenen bilanzierungsrechtlichen Implikationen nach IFRS, insbesondere im Hinblick auf Plan assets und Pensionsverpflichtungen. Es werden die Unterschiede zwischen Beitrags- und Leistungszusagen im Detail beleuchtet und die Auswirkungen auf den Pensionsaufwand und die Pensionsrückstellung dargestellt. Der Abschnitt über die Definition von "plan assets" nach IAS 19.7 bildet eine wichtige Grundlage für die spätere Analyse der CTAs.
3. Contractual Trust Arrangements: Das Kernkapitel der Arbeit befasst sich umfassend mit Contractual Trust Arrangements (CTAs). Es analysiert verschiedene Gestaltungsmodelle, wie das Grundmodell der Verwaltungstreuhand, das Verpfändungsmodell und das Modell der doppelseitigen Treuhand, im Detail. Für jedes Modell wird die Funktionsweise, die Insolvenzsicherheit und die relevanten gesellschaftsrechtlichen Aspekte untersucht. Die Analyse umfasst die jeweiligen Vor- und Nachteile unter besonderer Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen und der möglichen Anfechtung im Insolvenzfall. Es wird auch auf weitere Modelle und Kombinationsmöglichkeiten eingegangen. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Kapitels ist die Qualifizierung und Bewertung von Vermögensgegenständen als plan assets, einschließlich Wertpapiere, Immobilien, Produktionsanlagen und Forderungen, unter Berücksichtigung der Unternehmenspraxis. Schließlich werden steuerrechtliche Aspekte für das Trägerunternehmen und den Versorgungsberechtigten beleuchtet. Dieses Kapitel bildet den zentralen Teil der Arbeit und stellt die Ergebnisse der Untersuchung umfassend dar.
Schlüsselwörter
Contractual Trust Arrangements (CTAs), Pensionsverpflichtungen, IAS 19, Bilanzierung, Insolvenzsicherheit, Plan assets, Treuhandmodelle, Steuerrecht, Altersvorsorge, IFRS.
Häufig gestellte Fragen zu: Contractual Trust Arrangements (CTAs) zur bilanziellen Auslagerung von Pensionsverpflichtungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Diplomarbeit analysiert Contractual Trust Arrangements (CTAs) zur Auslagerung von Pensionsverpflichtungen unter IAS 19. Der Fokus liegt auf der Untersuchung verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten von CTAs, der Bewertung ihrer Insolvenzsicherheit und der Qualifizierung sowie Bewertung der Vermögensgegenstände im Rahmen dieser Arrangements.
Welche CTA-Modelle werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene CTA-Modelle im Detail, darunter das Grundmodell der Verwaltungstreuhand, das Verpfändungsmodell und das Modell der doppelseitigen Treuhand. Zusätzlich werden weitere Modelle und Kombinationsmöglichkeiten beleuchtet, wie z.B. Aussonderungsrecht mit doppelstöckiger Treuhand und Kombinationsmodelle.
Wie wird die Insolvenzsicherheit der CTAs bewertet?
Für jedes CTA-Modell wird die Insolvenzsicherheit im Detail analysiert. Die Analyse umfasst die Funktionsweise, die relevanten gesellschaftsrechtlichen Aspekte und die möglichen Anfechtungen im Insolvenzfall. Die Arbeit betrachtet die jeweiligen Vor- und Nachteile unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen.
Wie werden Vermögensgegenstände als "plan assets" qualifiziert und bewertet?
Die Arbeit befasst sich mit der Qualifizierung und Bewertung von Vermögensgegenständen als "plan assets" im Rahmen von CTAs. Es werden verschiedene Asset-Klassen wie Wertpapiere, Immobilien, Produktionsanlagen und Forderungen betrachtet, unter Berücksichtigung der gängigen Unternehmenspraxis.
Welche steuerrechtlichen Aspekte werden behandelt?
Die steuerrechtlichen Aspekte von CTAs werden sowohl für das Trägerunternehmen als auch für den Versorgungsberechtigten beleuchtet.
Welche Rolle spielt IAS 19 in dieser Arbeit?
IAS 19 bildet den bilanzrechtlichen Rahmen für die Analyse der CTAs. Die Arbeit untersucht die Anwendung von IAS 19 auf die verschiedenen CTA-Modelle und deren Auswirkungen auf die Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen und Plan Assets.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptkapitel: Einleitung, Finanzierung und Bilanzierung der betrieblichen Altersversorgung und Contractual Trust Arrangements. Das dritte Kapitel bildet den Kern der Arbeit und beinhaltet die detaillierte Analyse der verschiedenen CTA-Modelle, ihrer Insolvenzsicherheit und der Bewertung der Vermögensgegenstände.
Welche Durchführungswege nach BetrAVG werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Durchführungswege nach dem Betriebsrentengesetz (BetrAVG), darunter Direktzusagen und die Unterscheidung zwischen Beitrags- und Leistungszusagen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Contractual Trust Arrangements (CTAs), Pensionsverpflichtungen, IAS 19, Bilanzierung, Insolvenzsicherheit, Plan assets, Treuhandmodelle, Steuerrecht, Altersvorsorge, IFRS.
- Quote paper
- Andreas Bauer (Author), 2006, Contractual Trust Arrangements zur bilanziellen Auslagerung von Pensionsverpflichtungen im Rahmen von IAS 19, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61464