Handlungsspielräume aktueller argentinischer Wirtschaftspolitik


Mémoire (de fin d'études), 2005

88 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Theoretische Grundlagen
2.1 Theorie der geldwirtschaftlichen Entwicklung
2.2 Das internationale Währungssystem
2.3 Schuldnerwährung und Überbewertung als „Hemmschuh“ nachhaltiger Entwicklung
2.4 Theorieansätze wechselkursbasierter Stabilisierung
2.4.1 Eine theoretische Fundierung des Systems des currency board(CB)
2.4.2 Eine monetärkeynesianische Antwort zur Entperipherisierung der Ökonomie
2.5 Das Problem desdutch disease
2.6 Zusammenfassung und Ausblick

3. Höhepunkt der Argentinienkrise und Entwicklung bis heute
3.1 Gründe für das Scheitern des Systems descurrency boardin Argentinien
3.2 Kritik am IWF
3.3 Krisenbewältigung nach der Erklärung des default
3.4 Schuldenverhandlungen mit privaten Gläubigern
3.5 Schuldenverhandlungen mit dem IWF
3.5.1 Makroökonomisches Rahmenkonzept 2003-2006
3.5.2 Wirtschafts- und Finanzpolitik in der Periode 2003-2004
3.5.3 Steuerreformen
3.5.4 Reformen des Finanzsystems
3.6 Zusammenfassung und aktueller Stand

4. Handlungsspielräume der aktuellen Wirtschaftspolitik
4.1 Möglichkeiten einer Unterbewertungsstrategie
4.2 Innere Stabilität, Produktionsdiversifizierung und Wertschöpfung
4.3 Sojaboom unddutch disease?
4.4 Möglichkeiten einer monetären Kooperation innerhalb des Mercosur

5. Schlussbetrachtung

6. Abbildungsverzeichnis

7. Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

„Geld ist - so heißt es bei Georg Simmel - die vielleicht konzentrierteste und zuge- spitzteste Form und Äußerung des Vertrauens auf die gesellschaftliche-staatliche Ordnung.“1

Wer könnte dies mehr aus eigener Erfahrung in Geschichte und Gegenwart bestätigen, als die Bürger Argentiniens? Dieses Land war in den letzten 115 Jahre durch starke wirtschaftliche Turbulenzen geprägt, an deren Ende 2002 eine elementare Wirtschafts- krise stand. Die Erklärung der Zahlungsunfähigkeit war aufgrund einer konsolidierten Staatsschuld von ca. 144,4 Milliarden US-Dollar unausweichlich. Gründe und Analysen fanden sich schnell: mangelnde fiskalische Disziplin, mangelnde institutionelle Rahmenbedingungen, prozyklische Wirtschaftspolitiken, überdimensionierte Staats- behörden mit einer Vielzahl an öffentlichen Bediensteten, unzureichende Flexibili- sierung des Arbeitsmarktes, Politikversagen (bad governance) und letztendlich einfach Nachteile durch eine Vielzahl exogener Schocks.2

Nach der Unabhängigkeit Argentiniens (18.06.1816) wurden der entstehende National- staat und die Erschließung des Wirtschaftsraums durch eine expansive Geldpolitik und externe Verschuldung finanziert, infolge dessen bereits 1890 eine Zahlungsbilanzkrise entstand.360% der Exporterlöse mussten für den Schuldendienst aufgebracht werden und ein anhaltender Deflationsprozess führte zu einer Reihe von Unternehmens- und Bankenzusammenbrüchen. Im Höhepunkt der Krise musste der Hauptgläubiger Argen- tiniens, die englischeBaring-Gruppe, Insolvenz anmelden. Der Verschuldungskrise wurde durch ein Stabilisierungsprogramm (Verringerung des Banknotenumlaufs, Ver- zicht einer Budgetfinanzierung via Geldmengenausweitung etc.), einem Konsolidie- rungskredit in Höhe von 15 Millionen Pfund und einem Zahlungsmoratorium auf die Auslandsschulden bis 1898 entgegengetreten. Zwischen 1890-1914 erlebte Argentinien eine erste prosperierende wirtschaftliche Phase, die auch als ArgentiniensGolden Age bezeichnet wird Die Vorzeichen standen so gut, dass es mit anderen aufstrebenden Industrienationen auf gleicher Augenhöhe kommunizierte.4Entscheidend für diese Entwicklung waren neben den oben genannten Stabilisierungsmaßnahmen die Etablierung einer Geldverfassung, die die Transformation der Geldpolitik ermöglichte, sowie die Realisierung einer erfolgreichen Unterbewertungsstrategie.

Die Geldverfassung (1900-1914) lässt sich wie folgt beschreiben: In Anlehnung an den internationalen Goldstandard wurde eine Währungsreform durchgeführt. Das einge- führte Papiergeld (der Peso) sollte unbegrenzt und zu jeder Zeit in Gold umgetauscht werden können. Eigens hierfür wurde die Caja de Conversión gegründet, deren Aufgabe in der Gewährleistung der Konvertibilität des Papierpesos begründet lag. Da Argentinien weder Gold produzierte, noch auf externe Kredite aufgrund des Moratoriums zurückgreifen konnte, hing die Verteidigung der Konvertibilität von zwei entscheidenden Faktoren ab: den Goldzuflüssen, die einen Handelsbilanzüberschuss erforderten und dem Vertrauensgrad der Vermögenseigentümer in den Peso. Letzterer signalisierte die Vermögensqualität des Pesos und verringerte, je stärker diese aus- geprägt war, den Druck auf die Goldvorräte (vice versa). Papiergeld erhielt somit einen Wert, der gänzlich auf dem Vertrauen der Wirtschaftssubjekte fußte, Gläubiger- Schuldner-Beziehungen induzierte und die Kohärenzfunktion der Wirtschaft übernahm.

Die Unterbewertungsstrategie ermöglichte konstante Handelsbilanzüberschüsse, infolge derer die externe Verschuldung abgebaut werden konnte, dieCaja de ConversiónGoldreserven anhäufte und somit den Wechselkurs verteidigen konnte. Durch einhergehende Preisniveaustabilität wurde der wirtschaftliche Aufschwung beschleunigt und die nationale Währung erfreute sich steigender Akzeptanz.

Die zunehmende Erosion des Goldstandards, den in den Wirren des Ersten Weltkrieges mehrere europäische Ökonomien aufkündigten, der massive Importrückgang, sowie der schleichende Niedergang des Pfund Sterling als internationale Leitwährung (welches die Bank of England veranlasste, mit einer zunehmend restriktiven Politik den Goldabfluss zu verhindern) hatten negative Implikationen auf die argentinische Wirtschaft. Wie auch andere lateinamerikanische Länder musste es einen herben Exportrückgang verkraften. Da es hauptsächlich Primärgüter exportierte, konnte es sich nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 vorerst an steigenden Exporteinnahmen erfreuen. Diese begannen aber kontinuierlich zu versiegen. Spätestens mit der Weltwirtschaftskrise 1929 kamen die Weltmarktpreise der Primärgüter zum Erliegen und das Versäumnis, rechtzeitig eine Diversifizierung der Exportproduktion vorgenommen zu haben, „rächte“ sich in Argentinien mit einer Rezession. Diese Begründung bleibt jedoch oberflächlicher Natur, wenn man die mangelnde internationale Kontraktfähigkeit der nationalen Währung ignoriert. Trotz hoher Devisenbestände, die im Zuge der Krise aufgebraucht wurden, stand die interne Akzeptanz der nationalen Währung noch auf „wackeligen Füßen“. Sinkende Exporteinnahmen induzierten folglich eine steigende externe Verschuldung, welche die Sicherung der externen Zahlungsfähigkeit weiter reduzierte und somit die Gefahr einer Regeneration der Überschussnachfrage nach Fremdwährung erhöhte.5 Zu diesem Zeitpunkt war der Peso als internationale Kontraktwährung nicht anerkannt. Die Währung, die seit dieser Zeit dem Pfund Sterling peu á peu den Gläubigerstatus abrang (durch einen systematischen Aufbau einer Nettogläubigerposition zu Lasten der bisherigen dominanten Währung), war der US-Dollar.6 Die Konsequenzen für Argentinien lagen auf der Hand: steigende Verschuldung, Aufgabe der Konvertibilität, Einführung von Kapitalverkehrskontrollen und ein schwerer Rückschlag innerhalb des Entperipherisierungsprozesses.

1935 wurde die argentinische Zentralbank (BCRA)7als eine Reaktion auf die zahl- reichen Liquiditäts- und Konvertibilitätskrisen gegründet. Die Zielsetzung der neuen Zentralbankpolitik setzte sich aus den Vorschlägen von Raúl Prebisch zusammen, welcher erster Zentralbankpräsident wurde. So sollte mittels der Diskontpolitik die Liquidität der argentinischen Ökonomie sichergestellt, gleichzeitig aber die Geschäfts- banken, durch die Hinterlegung von Sicherheiten in Form von Vermögensobjekten, bei ihrer Kreditvergabe diszipliniert werden. Auch dem Staat wurden zur Refinanzierung seines Budgets Grenzen gesetzt. Als wesentliche Ziele wurden die Kanalisierung von Ersparnissen und die Absorption von Liquidität festgelegt. Die internen Staatsschulden wurden in langfristige Staatsbonds konvertiert. Im Zuge des internationalen Leitwährungswechsels wurden zunehmend argentinische Forderungen in Europa blockiert und der Rückgang argentinischer Exporte in diese Region verschärfte die Zahlungsbilanzprobleme. Steigende Importe aus den USA wiederum erhöhten den Dollarbedarf und führten zu sukzessiven Goldabflüssen, welches die Zentralbank auch mit einer Ausweitung der Kontrolle von Dollartransaktionen nicht verhindern konnte. Makroökonomische Instabilitäten, durch eine Lohn-Preis-Spirale induzierte Inflationsprozesse, sowie restriktive Stabilisierungsprogramme beschleunigten die gesellschaftliche Erosion, infolge derer der Weg für die populistische und korporativistisch orientierte Regierung unter Perón (1946-1955) geebnet wurde.

In dieser Zeit wurde die Zentralbankcharta grundlegend verändert. Ihre (relative) Auto- nomie wurde durch einen zunehmenden Einsatz der Geldpolitik zur Finanzierung von Beschäftigungs- und Infrastrukturprogrammen langsam ausgehöhlt. Das Bankensystem wurde nationalisiert und die öffentlichen und privaten Finanzinstitutionen unter die Autorität der Zentralbank gestellt. Die politische Ideologie der Regierung Peróns manifestierte sich in einer Nationalisierung der Wirtschaftspolitik.8Die dahinter lie- gende Entwicklungsstrategie, die sich ab den 30er Jahren in vielen lateinamerikanischen Ländern durchsetzte, ist die der importsubstituierenden Industrialisierung (ISI).9Diese Veränderungen erschwerten es der Zentralbank zunehmend, die Vermögensqualität ihrer Währung zu sichern. Neben der Liquiditätssicherung der Geschäftsbanken übernahm sie durch die Nationalisierung der öffentlichen und privaten Finanzinsti- tutionen auch die Illiquiditätsrisiken des privaten Sektors. So sah sich die Zentralbank dem direkten politischen Druck von Investoren und Gewerkschaften ausgesetzt, wodurch ihre Entscheidungen nicht mehr marktinduziert, sondern aus der ent- wicklungspolitische Strategie abgeleitet wurden. Die Inflationsspirale, die bereits vor Peróns Amtseintritt eingesetzt hatte, konnte nicht gestoppt werden. Im Gegenteil verstärkte sie sich, wodurch die Vermögensqualität des Pesos weiter abnahm und die Funktionsfähigkeit der nationalen Geldverfassung weiter erodierte.

Die darauf folgenden Dekaden standen im Zeichen der Militärdiktatur. Die letzte (1976 - 1983) endete infolge einer einsetzenden und nicht mehr aufzuhaltenden Demokrati sierungsbewegung. Die von der letzten Militärjunta angesetzten Präsidentschaftswahlen gewann 1983 Raúl Alfonsin, der Kandidat der Unión Cívica Radical (UCR). Vor allem in den 80er Jahren (die „verlorene Dekade“)10nahm die Staatsverschuldung exorbitant zu und aus dem Inflationsprozess wurde eine Hyperinflation. Die Präsident- schaftswahlen von 1989 gewann Carlos Menem von der Peronistischen Partei (Partido Justicialista - PJ). Ein halbes Jahr früher als vorgesehen übernahm er das Präsidenten- amt, da die Regierung Alfonsin wegen des erheblichen Vertrauensverlustes nicht mehr regierungsfähig war.11Unter ihm und seinem Wirtschaftsminister Domingo Cavallo wurde im Zuge einer neoliberalen Wirtschaftspolitik eine Reihe von Maßnahmen reali- siert, die eine einschneidende Währungsreform (Plan Cavallo 1991) begleiteten.12Die- ses System einescurrency boardwird an späterer Stelle ausführlich diskutiert.

Dieser kurze, auf die Entwicklung der argentinischen Geldverfassung beschränkte histo- rische Überblick soll den Weg für die vorliegende Arbeit ebnen. Es zeigt sich, dass nicht nur „Politikversagen“ in den relevanten wirtschaftspolitischen Entscheidungen für den ökonomischen Status Argentiniens verantwortlich gemacht werden kann. Neben dem internen Politikversagen haben auch exogene Faktoren, wie das Vorhandensein einer oder mehrer Leitwährungen innerhalb des internationalen Finanzsystems und die Vermögensqualität der einheimischen Währung, die sich in der Portfoliowahl der in- wie ausländischen Vermögenseigentümer widerspiegelt, in einem erheblichen Maße zur Peripherisierung der argentinischen Ökonomie beigetragen. Es ist daher notwendig, das internationale Währungssystem zu untersuchen und zu fragen, ob die Möglichkeit eines optimalen Wechselkursregimes existiert. Der theoretische Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf dem Regime der Wechselkurse. Kann ein tragfähiger Entwicklungsprozess in einer Schuldnerökonomie wie Argentinien über die Wahl eines bestimmten Wechsel- kursregimes in Gang gesetzt und unterstützt werden? Können lang anhaltende Prozesse hoher Inflation13, eine zunehmende Erosion des nationalen Währungsraumes mit einhergehender Reduzierung der Vermögensqualität und chronischen Abwertungserwartungen überwunden werden in einer Schuldnerökonomie wie Argentinien?

Die Arbeit ist wie folgt gegliedert: Nach der Einleitung werden im zweiten Kapitel die theoretischen Grundlagen einer geldwirtschaftlichen Entwicklung erarbeitet (2.1). Dies erfolgt im Licht des monetärkeynesianischen Ansatzes, wie ihn dieBerliner Schuleum Hajo Riese entwickelt hat. In den anschließenden Abschnitten wird die Situation des internationalen Währungssystems (2.2) mit seinen entwicklungspolitischen Implikationen für Schuldnerökonomien evaluiert. Auf der „doppelten Entwicklungslüge“ (2.3) aufbauend wird sich zeigen, dass wechselkursbasierte Stabilisierungsprogramme verschiedenster couleur(2.4) bis dato wenig zu einer erfolgreichen Entperipheri- sierungsstrategie beitragen konnten. Unter Bezugnahme auf Argentinien, welches Anfang der 90er Jahre das Modell descurrency board(2.4.1) implementierte, wird als alternative Politikmaßnahme die monetärkeynesianische Unterbewertungsstrategie (2.4.2) vorge- stellt. Abschließend wird auf das Phänomendutch disease(2.5) eingegangen.

Im dritten Kapitel wird zuerst der Zusammenbruch des Systems descurrency board Anfang 2002 mit den darauf folgenden Krisenbewältigungsmaßnahmen beschrieben. Da dieses System in erster Linie vom Internationalen Währungsfonds (IWF) unterstützt und unter Bezugnahme auf die wirtschaftliche Ausgangssituation Argentiniens von diesem gegenüber anderen Alternativen favorisiert wurde, folgt in Abschnitt 3.2 eine Kritik. Die neoliberalen „Entwicklungsrichtlinien“ des IWF haben in Argentinien nicht zum erhofften wirtschaftlichen Aufschwung beigetragen. Im Gegenteil erhöhten sich die interne und externe Schuldenlast. Dem Schuldenmoratorium 2002 folgten Schuldenverhandlungen mit den privaten Gläubigern, sowie den internationalen Finanzorganisationen, die in den Abschnitten 3.4 und 3.5 beschrieben werden.

Ausgehend von der Evaluierung verschiedener Wechselkursregime wird im vierten Kapitel der Versuch unternommen, die aktuellen wirtschaftspolitischen Handlungsspielräume der argentinischen Regierung aufzuzeigen. In Rückgriff auf das Konstrukt dutch disease soll der boomende Sojaexportsektor kritisch untersucht werden (4.3). Abschließend werden die möglichen Vorteile aber auch die Hindernisse einer vertieften monetären Kooperation innerhalb des Mercado Común del Sur (Mercosur) diskutiert. Die Arbeit endet mit einer Schlussbetrachtung im fünften Kapitel.

2. Theoretische Grundlagen

2.1 Theorie der geldwirtschaftlichen Entwicklung

Die theoretische Fundierung erfolgt im Licht des monetärkeynesianischen Ansatzes. „Grundlage dieses Ansatzes bildet die keynesianische Annahme, dass Marktprozesse nicht, wie im neoklassischen Modell, über den Tauschprozess von durch eine Erstaus- stattung gegebenen Ressourcen erklärt werden können, sondern vielmehr über die Ent- stehung von Gläubiger-Schuldner-Beziehungen, die eine Dominanz der Geld- über die Gütersphäre erzeugen.“14„Es war John M. Keynes, der schon in „Treatise on Money“ (1930) den monetären Charakter der Einkommensbildung hervorhob. Nicht die Res- sourcen (wie das vorhandene Arbeitskräftepotenzial oder die Rohstoffe) begrenzen die Einkommensbildung, sondern der reale Wert der Geldvorschüsse, die geleistet werden müssen, um die Ressourcen zu beschäftigen.“15In einer Geldwirtschaft steht am Anfang der Einkommensbildung somit nicht die Ersparnis (vererbtes Vermögen, „Ressourcen“ etc.) der Vermögenseigentümer, sondern Geschäftsideen tüchtiger Unternehmer (als „Vikare der Vermögensbesitzer“16), die allen beteiligten Akteuren Profite versprechen. Es handelt sich im Schumpeterschen Sinne um „Unternehmer“, in Abgrenzung zu „Wirten“.17Diese kombinieren innovativ aus dem „Nichts“18mit Hilfe der Bank gege- bene Produktionsfaktoren - und setzen somit die Existenz einer Geldverfassung voraus die Eigentum und Besitz trennt.19Der Vermögenseigentümer, der in der Regel selbst keine unternehmerische Kompetenz hat, muss einen Anreiz haben, auf Liquidität in Gestalt von Geld und Sachvermögen zu verzichten und es stattdessen den Geschäfts- banken oder anderen Finanzintermediären in Form von für ihn ertragbringenden Finanzvermögens zur Verfügung zu stellen.20Ist er dazu bereit, können Unternehmer sich bei den Geschäftsbanken verschulden, Investitionen tätigen und Einkommen und Beschäftigung stimulieren. Getätigte Investitionen müssen den Unternehmern eine Profitmarge ermöglichen und die Banken müssen in Erwartung auf ein bestimmtes späteres Zinseinkommen den Kredit refinanzieren. Die zu erzielenden Preise am Markt müssen nun den Erwartungen dieser beiden Akteure entsprechen, also für den Produktionsprozess anfallende Kosten wie Arbeitnehmerentgelte, Vorleistungen etc. decken und zusätzlich Zins- und Profitmargen ermöglichen. „Es entstehen Lohn-, Profit- und Zinseinkommen, aus denen heraus erst gespart wird, dass heißt Vermögen gebildet werden kann.“21Die Bereitschaft Geldvermögen in inländischer Währung zu bilden ermöglicht so eine Einkommensbildung in Einklang mit Preisniveau- und Wechselkursstabilität.22Dadurch ist die Möglichkeit zur Produktion unabhängig vom individuellen Eigentum gegeben. Geld erst ermöglicht so die systemische Trennung von Besitz und Eigentum.23

Hier grenzt sich die keynesianische Investitionstheorie von der Neoklassik ab. Um dies zu verdeutlichen sei auf die unterschiedliche Bewertung der Funktionen des Geldes verwiesen, insbesondere der Tauschmittel- und Wertaufbewahrungsfunktion.24Während die Monetaristen die langfristige Neutralität des Geldes gegenüber der realwirtschaftlichen Sphäre im Rahmen der Quantitätsgleichung betonen (Dichotomie zwischen Geldsphäre und Gütersphäre), verweist der Postkeynesianismus, wenn auch nur indirekt über die geringe Substituierbarkeit des Gutes Geld, auf die Funktion der Wertaufbewahrung.25Geld, als Bindeglied zwischen Gegenwart und Zukunft, kann Unsicherheit und Risiko reduzieren. Dadurch begründet sich das Phänomen der Unterbeschäftigung in einer Geldwirtschaft und zwar dann, wenn die Unsicherheit zu einer Erhöhung der Liquiditätspräferenz der Haushalte führt und den Zinssatz über den sich aus dem Vollbeschäftigungsniveau ergebenden Zinssatz hebt (Zinsbarriere). Der Zins ist eben nicht nur, wie im neoklassischen Paradigma, „Belohnung für Sparen oder Warten an sich“ sondern eine „Belohnung für die Aufgabe der Liquidität“, da Ersparnisse auch in Bargeld gehortet werden können.26Erst wenn die Vermögenseigentümer überzeugt werden können auf Liquidität in Form von Geld und Sachvermögen zu verzichten, kann ein interner Einkommensbildungsprozess gelingen. Die Neoklassik hingegen stellt bei der Frage über den Bestimmungszusammenhang von Ersparnissen und Investitionen die Ersparnisse, welche eine Restriktion für die Investitionen bilden, in den Vordergrund.

Es bedarf also einer Geldverfassung, die einen solchen Einkommensbildungsprozess unterstützt und eine Verringerung des Anteils des Sachvermögens zugunsten des Geldvermögens in den Portfolios der Wirtschaftsakteure induziert. Aus monetär- keynesianischer Sicht ist die Zahlungsmittelfunktion des Geldes (als Medium der Erfüllung intertemporaler Vertragsbeziehungen27) zentral für eine Geldwirtschaft, da sie dem Schuldner erlaubt, sich mit befreiender Wirkung aus Schuldverhältnissen zu lösen.28Die Emission von Geld seitens der Zentralbank bedeutet also nicht die Bildung von Nettovermögen des privaten Sektors, sondern stellt sicher, dass mit der Emission von Geld zugleich Forderungen der Zentralbank in diesem Geld entstehen (Netto- Gläubiger-Position der Zentralbank gegenüber dem Bankensystem) und es mit der Tilgung dieser Forderungen wieder vernichtet wird.29Somit ist ein institutionelles Arrangement zwischen der Zentralbank und dem privaten Bankensystem notwendig: Die Zentralbank emittiert das gesetzliche Zahlungsmittel und gewährleistet mit Hilfe des offenen Diskontfensters die Geldversorgung der Geschäftsbanken.30Sie übernimmt also die wichtige Funktion eineslender of last resort. Im Umkehrschluss ergibt sich durch dieses Arrangement die Möglichkeit der Geldschöpfung, indem sich die Geschäftsbanken bei der Zentralbank per Diskontkredit verschulden und die Kreditversorgung der Wirtschaftsakteure übernehmen. Es besteht somit eine reziproke Abhängigkeit zwischen Zentralbank und Geschäftsbanken. Während sich die Zentralbank um das Liquiditätsproblem der Gesamtwirtschaft kümmert (mittels Diskontsatz,31Mindestreserven etc.), übernehmen die Geschäftsbanken die Analyse über die Ausfallwahrscheinlichkeit der privaten Kredite und somit die Lösung des Solvenzproblems.32Während die Wertstabilität des Geldes dadurch erhalten wurde, dass die Emission durch „Warendeckung“ des Geldumlaufs knapp gehalten wurde, übernimmt dies in modernen Geldsystemen eine unabhängige Zentralbank.33Denn Geld ist nicht per se knapp. Die Knappheit ist Resultat des Knapphaltens durch die Zentralbank.34„Insofern ist der Geldumlauf durch nichts anderes 'gedeckt', als durch Zahlungsversprechungen und den Glauben, dass sie erfüllt werden.“35Der keynesi- anische Ansatz macht somit den „Zustand des Vertrauens“ in einer Geldwirtschaft zur Schlüsselkategorie, um die Höhe des Geldvorschusses in einheimischer Währung und damit auch die ökonomische Dynamik zu bestimmen.36Der preistheoretische Ausdruck des „Zustands des Vertrauens“ ist nichts anderes als die Liquiditätsprämie.37

Es bleibt die Frage, inwieweit sich die Ersparnis, also der Konsumverzicht aus Einkommen, aus entstandenen Lohn-, Profit- und Zinseinkommen volkswirtschaftlich als relevant erweist, wenn wie bereits erläutert, der reale Geldvorschuss die Produktion eines investitionswilligen Unternehmens bedingt.

Ist die Nachfrage nach bestimmten Gütern anfänglich höher als das Angebot, wird ein Teil des erzielten Einkommens gespart. Die Preise der nachgefragten Güter steigen, erhöhen die Profitmarge der Unternehmen, stimulieren eine zusätzliche Produktion und sorgen mittel bis langfristig für eine Befriedigung der Überschussnachfrage. „Volkswirtschaftlich macht sich das als ein einmaliger Preisniveauschub bemerkbar, der zur ganz normalen Dynamik der geldwirtschaftlichen Einkommensbildung gehört.“38 Problematisch werden jedoch solche Preisniveauschübe, die um eine Vermögens- sicherung zu gewährleisten, in einem inländischen Inflationsprozess durch Flucht in Sachvermögen wie Immobilien (Betongold) münden bzw. durch einen Vermögens- transfer in Fremdwährung (in den Entwicklungsländern meist das Phänomen der Dollarisierungbzw. einerQuasi-Dollarisierung) in einer Inflations-Abwertungs-Spirale enden. Der Übergang von einem volkswirtschaftlich bedingten Preisniveauschub, also Einzelpreissteigerungen bei hoher, die Beschäftigung stimulierender Nachfrage zu einem Inflationsprozess, der die Bereitschaft der Haushalte Geldvermögen in inlän- discher Währung zu bilden reduziert, ist gerade in Entwicklungsländern, die in der Regel Schuldnerökonomien sind, anfänglich schwer zu diagnostizieren und dann nur mit sehr restriktiven, den Einkommensbildungsprozess hemmenden geldpolitischen Maßnahmen umkehrbar. Ein solcher Inflationsprozess, meist sich durch eine beglei- tende Lohn-Preis-Spirale perpetuierend, ergibt sich nach einem wie oben beschriebenen volkswirtschaftlichen Preisniveauschub dann, wenn aus bestimmten Gründen das Angebot des verstärkt nachgefragten Gutes weniger elastisch reagiert. Höhere Preise führen somit nicht zu einer mittelfristigen Ausdehnung des Angebotes, wohl aber zu Preissteigerungen von Gütern derjenigen Industrien, die die teureren Güter als Vorleistungen beziehen, zu Lohnforderungen der Arbeitnehmer zu Sicherung ihrer Kaufkraft etc. Der Einkommensbildungsprozess wird somit konterkariert. Die Zahl der Beschäftigten sinkt mit dem nominalen Geldvorschuss in die Produktion und der Kapi- talstock wird entwertet.39Ein sich gegenseitiges Aufschaukeln von Löhnen und Preisen beschleunigt den Inflationsprozess, vergrößert das Ungleichgewicht zwischen Kredit- ausweitung und Vermögensbildung in inländischer Währung und gefährdet zusätzlich die Stabilität der realen Einkommensbildung.40

Zusammenfassend zeigt sich, dass in einer funktionierenden Geldwirtschaft die Ein- kommensbildung in erster Linie durch das Geldangebot einer Zentralbank mit dem sich daraus ergebenden Kreditangebot begrenzt wird. Erst dann folgen Arbeitsangebot, Ressourcenausstattung, Technologie etc. Dies zeigt sich an einem positiven Realzins (Nominalzins abzüglich Inflationsrate). Er signalisiert, dass aus Geldforderungen und Spareinlagen Einkommen erzielt werden kann und ist Ausdruck für die Knappheit des Geldes im Verhältnis zu den verfügbaren Ressourcen. Darüber hinaus wirkt er vertrauensstimulierend, da Unternehmen wie Geschäftsbanken zur Finanzierung von größeren und längerfristigen Investitionen bereit sind sich zu verschulden. Der Theorie der geldwirtschaftlichen Entwicklung folgend stellt sich die Frage, wieso es einigen Ländern gelang, im Laufe der Zeit eine Gläubigerposition mit harter Währung, stabiler Einkommensbildung und moderater Inflationsentwicklung zu etablieren und anderen Ländern, maßgeblich den Entwicklungsländern, die nötige Wirtschaftsdynamik fehlte und die monetäre Stabilisierung misslang.

„Während somit auf die Erste Welt ein Drei-Phasen-Modell zutrifft, bei dem ein sich abflachendes Wachstum ein allmähliches Hineingleiten in eine Inflation be- wirkte und die Hinwendung zu einem Primat der Stabilitätspolitik erzwang, treten in der Dritten Welt lediglich die beiden Phasen der Inflation und Stabilisierung auf. Dieser Umstand wird sich als wichtig erweisen, weil er das Indiz dafür liefert, dass es sich bei den beiden Phasen um zwei Seiten einer Medaille, der Medaille fehlen- der Entwicklung, handelt.“41

Die Frage nach den Bedingungen ökonomischer Entwicklung wird nach wie vor konträr diskutiert. Da hier nicht alle Aspekte erschöpfend erörtert werden können, konzentriert sich das weitere Vorgehen auf das System der Wechselkurse. Nationale Währungen konkurrieren auf dem weltweiten Devisenmarkt, welcher im internationalen Währungssystem eingebettet ist.

2.2 Das internationale Währungssystem

1973 endete das nach dem Zweiten Weltkrieg vom Internationalen Währungsfonds (IWF) etablierteBretton-Woods-System. In diesem Fixkurssystem übernahm der USDollar die dominante Leitwährungsfunktion.42Die Mitgliedsländer legten hier gegenüber dem IWF ihren jeweiligen Wechselkurs gegenüber dem US-Dollar fest (die sog. „Paritäten“) und verpflichteten sich, auf den internationalen Devisenmärkten durch entsprechende An- und Verkäufe von US-Dollar für einen der eigenen Parität entsprechenden Wechselkurs zu sorgen. Der US-Dollar wiederum wurde in Gold festgelegt. Zur Aufrechterhaltung dieses Systems verpflichtete sich die US-Regierung jederzeit und im unbegrenzten Maße US-Dollar gegen Gold einzutauschen.43

In der Zeit von 1973 bis heute lässt sich die momentane internationale Geldverfassung am besten durch einen Multiwährungsstandard mit hohen Zins- und Wechselkurs schwankungen zwischen den konkurrierenden Schlüsselwährungen beschreiben.44Die sich daraus ergebenden Defizite des Weltfinanzsystems - auf makroökonomischer Ebene vor allem die der Geld- und Währungspolitik (es sei an die verheerenden Finanz- krisen Mitte der 90er Jahre, angefangen mit derTequila-Krise45in Mexiko gedacht) - führten zu vielseitigen Diskussionen über eine neue internationale Finanzarchitektur.46 Ohne den Anspruch zu erheben dies hier erschöpfend zu diskutieren, sei auf das Trilemmader internationalen Währungsordnung verwiesen: Nach dem Konzept der impossible trinitykönnen von drei Zielen, desfixen Wechselkurses, derliberalisierten Kapitalmärkteund einerunabhängigen Geldpolitik,jeweils nur zwei gleichzeitig und uneingeschränkt erreicht werden.47Damit wird die Schwäche gegenüber dem vorhe- rigen System verdeutlicht. Der hohe Grad an Instabilität (ausgedrückt durch stark volatile Finanzströme) hat weitaus negativere Konsequenzen auf Freihandelszonen der südlichen Hemisphäre (wie die des Mercosur), als er es zum Beispiel auf die Europäische Union hat.48

Ein anderesDilemma, das nicht erst nach der Auflösung desBretton-Woods-Systemsin Erscheinung tritt, für Entwicklungsländer (also „Weichwährungsländer“) von enormer Bedeutung, aber in der öffentlichen Diskussion seltener vernommen, soll in dieser Arbeit erschöpfend diskutiert werden: die sich aus der internationalen Währungs- hierarchie ergebende Dominanz der Gläubigerwährung gegenüber der Schuldner- währung. Wie oben bereits erwähnt, ist die Zahlungsmittelfunktion des Geldes aus monetärkeynesianischer Sicht zentral. Die Zentralbank, die dieses Geld emittiert ist in den Marktzusammenhang integriert und verteidigt, wenn nötig, ihre Währung gegen die der anderern Länder, um den Vermögenswert ihres Geldes zu sichern. Es herrscht Kon- kurrenz zwischen den von den Zentralbanken der verschiedenen Länder emittierten Währungen. Ausgehend von der Zahlungsmittelfunktion liegt es nahe, den Zugang zur Position von Währungsräumen über deren Gläubiger-Schuldner-Beziehungen zu suchen.49Es sei darüber hinaus darauf hingewiesen, dass der folgenden Betrachtung die oben hergeleitete Dominanz der monetären Sphäre über die Realsphäre zugrunde liegt. Ein Gläubigerland, das Netto-Auslandsvermögen in eigener Währung hält, so zum Bei- spiel die USA in vielen lateinamerikanischen Ländern50, erhält seine Forderungen in seiner Währung und ist somit dominant, da es autonom über das Vorhandensein seiner Währung durch entweder restriktive oder expansive Geldpolitik bestimmt und sich somit über die Nachfrage nach seiner Währung sein Wechselkurs51ergibt. In einem stark vereinfachten Beispiel lässt sich dieser Zusammenhang auch so darstellen:

Eine Kreditkontraktion mittels Diskontsatzerhöhung im Gläubigerland (etwa den USA) bewirkt eine Dollarknappheit im Schuldnerland (Argentinien) zur Bedienung der fälligen Zahlungsverpflichtungen. Das Illiquiditätsrisiko des Schuldners erhöht sich und führt zu einem Kapitalimport im Gläubigerland. Die verstärkte Nachfrage nach US- Dollar ermöglicht dessen Aufwertung gegenüber dem argentinischen Peso. Eine Auf- wertung impliziert weitere Kapitalimporte. Denn die Vermögenseigentümer können nicht nur zwischen einer unverzinslichen Bargeldhortung und verzinslichen Einlagen bei den Geschäftsbanken entscheiden. Entscheiden sie sich für Einlagen bei den Geschäftsbanken, haben sie die Wahl zwischen inländischen und ausländischen Geschäftsbanken. Wahlkriterien sind sowohl die pekuniäre, als auch die nicht-pekuniäre Ertragsrate der Finanzanlage.52Die nicht-pekuniäre Ertragsrate ist bei Anlagen in US- Dollar in Bezugnahme auf das obige Beispiel höher und spiegelt somit die Dominanz der Hartwährung wieder.

Dieses Beispiel zeigt, dass für die Zentralbank eines Gläubigerlandes die Entwicklung seines Wechselkurses jederzeit kontrollierbar ist, da eine Abwertung mittels des beschriebenen Mechanismus einer Diskontsatzerhöhung grundsätzlich vermieden werden kann. Das geringere Risiko, einen Vermögensverlust durch eine Abwertung zu erleiden, erhöht die nicht-pekuniäre Rate dieser Währung und erlaubt wiederum, ein steigendes Zinsdifferential (einen niedrigeren gleichgewichtigen Zinssatz) zuungunsten des Peso Währungsraums aufrechtzuerhalten.53Das Beispiel zeigt die asymmetrische Wirkung gleicher Diskontsatzerhöhungen. Sie führt gerade nicht, wie die Zins- paritätentheorie schließt, zu einer Konstanz der Wechselkurse.54Während ein Gläu- bigerland mit verhältnismäßig niedrigen Zinsen Kapitalimporte bewirken kann muss das Schuldnerland weitaus höhere Zinsen anbieten. Dieser hohe Zinssatz setzt sich aus einem Zuschlag zur Kompensation des Solvenz- und Abwertungsrisikos zusammen und führt bei identischer Kurve der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals zu einer Begren- zung von Produktion, Beschäftigung und Reallöhnen.55Er symbolisiert somit die Hierarchie der Währungen.

Der Status einer Gläubigerposition, welcher eine wichtige Bedingung für die wirt- schaftliche Entwicklung eines Landes darstellt, kann aber nur erreicht werden, wenn ein anderes Land seinen Gläubigerstatus abbaut, oder tiefer in Verbindlichkeiten gleitet. Es herrscht also eine Konkurrenz in der nationalen Außenwirtschaftpolitik der Gläubiger- länder zur Verteidigung ihres Status. In Anlehnung an Riese (1986b) soll hier die Konkurrenz mit dem Vermögens- und Handelsmerkantilismus erklärt werden. Dem Vermögensmerkantilist gelingt die Finanzierung seiner Handelsbilanzdefizite durch Nettokapitalimporte, die er aufgrund des hohen Vertrauens in seine Währung erzielt (eine Gläubigerposition impliziert höhere nicht-pekuniäre Erträge der Gläubiger- währung). Er ist dadurch in der Lage, sich in seiner eigenen Währung zu verschulden. Der Vermögensmerkantilismus zielt folglich auf einen Wohlfahrtsimport über die Ka- pitalbilanz ab, da Kapitalimporte seine Importüberschüsse finanzieren.56Der Handels- merkantilismus dagegen erzielt über eine stabilitätsorientierte Unterbewertungsstrategie (die sich maßgeblich aus einer besseren Durchsetzung der inländischen Preisniveau stabilität gegenüber dem Konkurrenten ergibt) einen Beschäftigungsimport und Leistungsbilanzüberschüsse. Saldenmechanisch implizieren diese Leistungsbilanz- defizite anderer Länder. Leistungsbilanzüberschüsse induzieren langfristig Aufwer- tungstendenzen, die die nicht-pekuniäre Ertragsrate steigern. Schwachwährungsländern mit Leistungsbilanzdefiziten (Importüberschussländer) fließt aufgrund der niedrigen nicht-pekuniären Ertragsrate marktinduziert kein Kapital zu, so dass sie ihr Defizit über staatliche Kapitalimporte (Fremdwährungsverschuldung) finanzieren müssen. Trotz Erhöhung der pekuniären Rate vermögen sie es nicht, die Attraktivität für ausländisches Kapital zu steigern, sondern verstärken zusätzlich den Abwertungsverdacht ihrer Währung. Der Handelsmerkantilist, der sich mit seiner Strategie durchgesetzt und für eine stabilitätsorientierte Währungspolitik gesorgt hat, kann sich so gleichzeitig zum Vermögensmerkantilisten entwickeln, der wie oben beschrieben, die Möglichkeit besitzt, sich anstatt in Fremdwährung in seiner eigenen Währung zu verschulden. Ein erfolgreicher Handelsmerkantilismus sorgt folglich für die Verstetigung des Entwicklungsdifferentials und ermöglicht, einmal die Position des Vermögens- merkantilisten eingenommen, trotz jetzigem Importüberschuss, einen höheren gleich- gewichtigen Kapitalstock als im Schuldner-(und Exportüberschuss-) Land zu erzielen.57Auf lange Frist wird der Vermögensmerkantilist aber wieder zum Schuldner, wenn andere am Wirtschaftssystem beteiligte Ökonomien handelsmerkantilistisch operieren und sich somit die Währungshierarchie auf Dauer umkehrt.58Schwach- währungsländer bleiben in diesem Konkurrenzkampf aber solange außen vor, wie sie ihre Fremdwährungsverschuldung nicht reduzieren, ihre Währung nicht stabilisieren und im Verhältnis zu den Gläubigerländern eine wesentlich geringere nicht-pekuniäre Ertragsrate aufweisen. Es bedarf eines Zinsdifferentials, um ein Gleichgewicht zwischen zwei Währungsräumen mit unterschiedlichen nicht-pekuniären Ertragsraten zu erreichen. Aber selbst bei deutlich höheren Zinsen im Schwachwährungsland vermag nur eine höhere Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals gegenüber dem Gläubigerland die Möglichkeit zur Angleichung des Entwicklungsniveaus zu eröffnen. „Bei gleicher Grenzleistungsfähigkeit führt die periphere Stellung zu einem Reallohndifferential zuungunsten des betroffenen Währungsraumes und zu einem im Vergleich zu dominanten Währungsräumen niedrigeren Aktivitätsniveau.“59 Das für Entwicklungs- ökonomien von neoliberaler Seite postulierte Erfolgsrezept einer Außenhandels- liberalisierung entlarvt sich somit als hierarchisches Moment der Exportpolitik entwickelter Ökonomien, denn nur Länder mit hoher Produktivkraftentwicklung verfügen über ein Maß an internationaler Wettbewerbsfähigkeit, welches sie von einer Liberalisierung profitieren lässt.60 So erklärt sich der oben beschriebene Multi- währungsstandard konkurrierender Schlüsselwährungen (also Gläubigerwährungen) der momentanen internationalen Geldverfassung. Die Gleichgewichtslösung internationaler Wirtschaftsbeziehungen läuft auf eine Peripherie-Zentrums-Konstellation hinaus, in welcher sich das periphere Gleichgewicht (Punkt P) durch höheren Zinssatz und einen niedrigeren gleichgewichtigen Kapitalstock gegenüber dem Zentrum (Punkt Z) abgrenzt.61

Abb. 1 Gleichgewichte Peripherie und Zentrum

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: K. Betz (1993), S. 145.

Im Kapitalismus ist das Marktergebnis des Weltmarktes immer die Realisierung einer Peripherie-Zentrums-Konstellation.62Der monetärkeynesianische Ansatz verdeutlicht dies und teilt daher nicht einen unbegrenzten Entwicklungsoptimismus, wonach alle Entwicklungsländer gleichzeitig den Status der Unterentwicklung verlassen können. Er sieht den Status eines jeden Landes innerhalb der Währungshierarchie aber nicht deterministisch, sondern verweist auf Auf- und Ab-Bewegungen, die sich am Beispiel Großbritanniens und den USA historisch belegen lassen. Die Fragestellung nach Entwicklung kann getreu der Argumentationslogik nur aus Sicht eines Landes Sinn machen, da dessen erfolgreiche Implementierung Ungleichgewichte bei anderen Volkswirtschaften induziert. Der monetärkeynesianische Ansatz kann somit nie die Theorie der gleichzeitigen Entwicklung Aller sein.

2.3 Schuldnerwährung und Überbewertung als „Hemmschuh“ nachhaltiger Entwicklung

Wie bereits angesprochen besteht der paradigmatische Unterschied zwischen dem Monetärkeynesianismus und der traditionellen Theorie in der geldwirtschaftlichen Be- stimmung des Wechselkurses als Vermögenspreis.63Kapitalbewegungen bestimmen den nominalen Wechselkurs und induzieren Leistungsströme, wodurch er in Bezug auf die internationale Konkurrenzfähigkeit der Währung und der Güter eines Landes nicht neutral ist.64Kapitalbewegungen wiederum werden durch die pekuniäre und nicht- pekuniäre Ertragsrate (maßgeblich Wechselkurserwartungen) bestimmt. Somit ist nicht die Stabilität desrealenWechselkurses Bedingung für ein optimales Währungsregime, sondern erst die Stabilität desnominalenWechselkurses vermag die Verteidigung des nationalen Geldsystems zu gewährleisten.

„Die Dominanz der Kapitalbewegungen liefert den Schlüssel für eine monetär fundierte Entwicklungstheorie, die deshalb das Epitheton „keynesianisch“ erhält, weil sie sich dem quantitätstheoretischen Kontext einer (sich über das Preisniveau durchsetzenden) Neutralität des Geldes entzieht.“65

Das Argument der Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes erhält im entwicklungs- theoretischen Kontext und in Bezug auf die vorliegende Arbeit eine spezielle Bedeutung: Im Gegensatz zu entwickelten Geldwirtschaften wie denen der meisten Industrieländer, kommt der Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes seitens der Wirt- schaftsakteure in Entwicklungsländern, deren Ökonomien heterogener sind und ein geringeres Integrationsmaß aufweisen - man denke nur an den relativ unterentwickelten Geld- und Kreditmarkt - eine wichtigere Rolle zu. Auch bei einem für eine Entwicklungsökonomie eher unwahrscheinlichen, im Folgenden deshalb ausge- klammerten Fall einer stabilen Währung66bleibt die Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen maßgebliche Ursache für ein Wertaufbewahrungskriterium der Geldfunktion. Dieses Argument darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade die Heterogenität der peripheren Geldwirtschaften in Zeiten hoher Inflation einen wirtschaftlichen Zusammenbruch in letzter Konsequenz abzufedern im Stande ist. Denn diese impliziert eine unvollständige Integration aller Sektoren. Familienwirtschaften, für die Geld in erster Linie Tauschmittel und nicht Zahlungsmittel zur Erfüllung von Kreditkontrakten ist und bei welchen Arbeit im Gegensatz zur Geldwirtschaft keinen Kostenfaktor, sondern eher Produktivkraft darstellt, übernehmen eine Art Puffer- funktion.67

„Und wenn Arbeit schon als Kostenfaktor wahrgenommen wird, dann innerhalb der fixen, nicht der variablen Kosten, weswegen die kurzfristige Preisuntergrenze niedriger liegt als im kapitalistischen Unternehmen mit Lohnarbeit. Durch die daraus resultierende Tendenz zur „Selbstausbeutung“ überstehen Familienwirtschaften Perioden mit hohen Preisschwankungen meist besser als letztere.“68

Dieses Argument verdeutlicht die Komplexität hinsichtlich einer Beurteilung peripherer Geldwirtschaften und soll das Ausgangsargument der Wertaufbewahrungsfunktion nicht unterminieren, sondern die implizite Schwäche der Geldverfassung in lateinameri- kanischen Ländern aufzeigen. Denn, in Anlehnung an die Schumpeterschen „Unter- nehmer“ und „Wirte“, ist die Dominanz von Wirten in peripheren Geldwirtschaften Zei- chen einer wenig zwischen Besitz und Eigentum ausdifferenzierenden Geldver- fassung.69Das Charakteristikum von Wirten ist ihre Organisation um den Nukleus „Familie“ mit einer eigenen ökonomischen Logik.70Eine Kreditfinanzierung solcher Wirte führt auch nicht wie bei Unternehmern zu einer innovativen Kombination von Produktionsfaktoren, sondern nur zu einer marginalen aber deshalb unter Wohlfahrts- gesichtspunkten nicht abzuwertenden Kontribution.71

[...]


1G. Simmel (1989), zitiert nach: K. Heinemann (1993), S. 301.

2So schreibt M. Mussa: „It is their government that designed and pursued the policies that led (…) to this tragedy.“ M. Mussa (2002), S. 2.

3 Der folgende historische Überblick bezieht sich auf A. Nicolas (1995), S. 70-98.

4 „Das Pro-Kopf-Einkommen in Argentinien lag um 1914 höher als in der Schweiz, in Italien und in Schweden, während es dem von Deutschland oder den Niederlanden entsprach.“ A. Nicolas (1995), S. 72.

5 Vgl. Lüken gen. Klaßen (1993), S. 168.

6 „Ab 1925 hatte England seine Nettogläubigerposition endgültig an die USA verloren.“ A. Nicolas (1995), S. 85.

7 Banco Central de la República Argentina.

8 „Die Nationalisierung der Wirtschaftspolitik und die Durchsetzung einer Lohnwährung in Argentinien entsprachen genau der peronistischen Entwicklungsideologie, die auf der Entthronung der im Exportsektor tätigen Vermögenseigentümer basierte.“ A. Nicolas (1995), S. 97.

9 Siehe hierzu Abschnitt 2.3.

10 „En realidad, los países deudores de América Latina enfrentaban los mismos problemas. La región transitaba lo que más tarde se llamaría la década perdida de los años ochenta, con el aumento de la pobreza y el desempleo y una explosión de los precios resultante del ajuste inflacionario, debido a la incapacidad de los gobiernos de generar los superávit primarios necesarios para servir la deuda sin déficit fiscal ni emisión monetaria.“ A. Ferrer (2004), S. 314.

11 Vgl. S. Carreras (2002), S. 32.

12 Vgl. A. Nicolas (1995), S. 170-174.

13 „Argentina sets the record for highest and longest inflation, with an annual average inflation of 127 percent per year from 1960 to 1994. “ W. Easterly (2001), S. 220.

14 B. Fritz (2002b), S. 25.

15 W. Schelkle (1999), S. 341.

16 Vgl. H. Riese (1986), S. 44.

17 Vgl. J. A. Schumpeter (1912), S. 110ff.

18 „…: immer handelt es sich nicht um Transformation von Kaufkraft, die bei irgendwem schon vorher existiert hätte, sondern um die Schaffung von neuer aus Nichts - auch dann aus Nichts, wenn der Kreditvertrag, zu dessen Erfüllung die neue Kaufkraft geschaffen wird, sich auf irgendwelche reale Sicherheiten, die nicht selbst Zirkulationsmittel sind, stützt -, die zur Zirkulation, die es vorher gab, hinzutritt. Und das ist die Quelle, aus der die Durchsetzung neuer Kombinationen typisch finanziert wird und, wenn Resultate vorhergegangener Entwicklung nicht tatsächlich in jedem Augenblick immer vorlägen, so gut wie ausschließlich finanziert werden müsste.“ J.A. Schumpeter (1912), S. 109.

19 Vgl. A. Nicolas (1995), S. 128.

20 Dieser „Anreiz“ bedeutet nichts anderes als eine Garantie der Vermögenssicherung in der Zukunft.

21 W. Schelkle (2000), S. 2.

22 Auf eine theoretische Differenzierung zwischen einer geschlossenen und offenen Volkswirtschaft soll in dieser Arbeit verzichtet werden. Zur Modellierung beider Typen siehe K. Betz (1993).

23 Vgl. K. Betz (1993), S. 50.

24 „Was für den Postkeynesianismus die Wertaufbewahrungsfunktion, ist für die orthodoxe Geldtheorie die Tauschmittelfunktion des Geldes. Die neoklassische Orthodoxie erklärt die Entstehung des Geldes als Mittel zur Erleichterung des Tausches.“ A. Nicolas (1995), S. 22.

25 Vgl. A. Nicolas (1995), S. 20.

26 Vgl. M. Nitsch (1999), S. 188.

27 Vgl. W. Schelkle (1995), S. 114.

28 Vgl. M. Nitsch (1999), S. 189.

29 Vgl. K. Betz (1993), S. 47-48.

30 Zur ausführlichen Diskussion über die Interaktion von Zentral- und Geschäftsbanken siehe H. Riese (1993).

31 Hiermit ist der Refinanzierungszinssatz der Zentralbank gemeint.

32 Vgl. H. Riese (1993), S. 455.

33 Vgl. W. Schelkle (1999), S. 340.

34 Dies trifft für die Analyse einer geschlossenen Volkswirtschaft zu. In einer offenen Volkswirtschaft konkurrieren die nationalen Zentralbanken darüber hinaus auf dem Devisenmarkt zur Verteidigung des internationalen Vermögenspreises ihrer Währung.

35 W. Schelkle (2000), S. 4.

36 Vgl. B. Fritz (2002b), S. 33.

37 Vgl. H. Riese (1986b), S. 276.

38 W. Schelkle (2000), S. 2.

39 Vgl. W. Schelkle (2000), S. 3.

40 Vgl. ebenda.

41 H. Riese (1997), S. 82.

42 Er löste somit den Pfund Sterling als internationale Gläubigerwährung aus der Zeit des Golddevisenstandard ab. Aber auch der Dollar vermochte seine dominante Stellung nicht endgültig auszubauen. Die deutsche DM, der Schweizer Franken, sowie der japanische Yen entwickelten sich zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts als ebenbürtige Gläubigerwährungen.

43 Vgl. U. Baßeler/J. Heinrich/B. Utecht (2002), S. 560.

44 Vgl. B. Fritz (2002b), S. 113.

45 Durch die Tequila-Krise, also die Abwertung des mexikanischen Pesos, wurde ab 1994 eine internationale Finanzkrise ausgelöst, die auch Argentinien in arge Bedrängnis brachte. Die Vertrauenskrise in die emerging markets ließ die Kapitalzuflüsse drastisch abnehmen und führte in Argentinien zu einer Liquiditätskrise im Bankensektor. Vgl. K. Hujo (2004), S. 220.

46 „Der seit diesem Zeitpunkt herrschende Multiwährungsstandard, bei dem in erster Linie drei Hartwährungen in permanenter Konkurrenz als Anlagewährungen zueinander stehen, ist aufgrund der Abwesenheit einer klar definierten Währungshierarchie durch instabile Wechselkurse und Zinsraten geprägt.“ B. Fritz (2002b), S. 123.

47 Zur ausführlichen Diskussion siehe M. Frenkel/L. Menkhoff (2000).

48 Vgl. IDB (2002), Chapter 7 S. 150ff. (insbesondere Tabelle 7.2).

49 Vgl. K. Betz (1993), S. 136.

50 In der Zeit des Golddevisenstandards war dies Großbritannien, das mit seiner merkantilistischen Politik die holländische Dominanz überwand und seine Gläubigerposition stetig ausbaute. Vgl. K. Betz (1993), S. 137.

51 Dies ist insofern interessant, als dass der Wechselkurs einen Vermögenspreis darstellt und nicht neutral gegenüber realwirtschaftlichen Dingen ist. „…Vielmehr schließt der nominelle Charakter des Wechselkurses, der Umstand somit, dass monetäre Bewegungen dessen Höhe bestimmen, Neutralität aus. Nichtneutralität des Wechselkurses besagt folglich, dass Kapitalbewegungen Leistungsbewegungen initiieren, aber nicht deren bloße Reflexe sind, die einen Geldschleier der Dominanz realwirtschaftlicher Prozesse mit ihrer Tendenz zum Ausgleich der Leistungsbilanz begründen.“ H. Riese (1997), S. 82-83.

52 „Der Ertrag einer jeden Finanzanlage setzt sich zusammen aus dem nominal-pekuniären, in Geld gezahlten Betrag und der nicht-pekuniären Ertragsrate, in welcher sich die Liquiditätsprämie, die Sicherheit bezüglich der Solvenz und Stabilitätspolitik der emittierenden Zentralbank sowie im internationalen Vergleich die Auf- bzw. Abwertungserwartung bezüglich der betreffenden Währung niederschlagen.“ M. Nitsch (1999), S. 192.

53 Vgl. Lüken gen. Klaßen (1993), S. 40.

54 Vgl. K. Betz (1993), S. 138.

55 Vgl. Lüken gen. Klaßen (1993), S. 68.

56 Vgl. K. Betz (1993), S. 140.

57 Vgl. K. Betz (1993), S. 141.

58 In Anlehnung an Riese (1986b) ist das geschilderte Beispiel nur eines von vielen Konstellationen die eine Änderung des Status innerhalb der Währungshierarchie verdeutlichen sollte. So spricht Riese von einer erfolgreichen Stabilisierungspolitik, wenn eine aktive instabile merkantilistische Position, also eine Koinzidenz von verstärkten Exporten und Kapitalimporten die langfristige Zahlungsbilanzüberschüsse erzielt, erreicht wird. Vgl. H. Riese (1986b), S. 244.

59 M Lüken gen. Klaßen (1993), S. 68-69.

60 Vgl. A. Nicolas (1995), S. 191.

61 Vgl. K. Betz (1993), S. 145.

62 Vgl. K. Betz (1993), S. 146.

63 Die traditionelle Theorie verweist auf die tauschwirtschaftliche Bestimmung des Wechselkurses als relativen Güterpreis.

64 Vgl. Lüken gen. Klaßen (1993), S. 41.

65 H. Riese (1997), S. 83.

66 Auf Stabilisierungsmöglichkeiten des nominalen Wechselkurses wird an späterer Stelle eingegangen.

67 Vgl. M. Nitsch (1999a), S. 202.

68 M. Nitsch (1999a), S. 202.

69 Vgl. A. Nicolas (1995), S. 128.

70 Vgl. M. Nitsch (1999).

71 Vgl. A. Nicolas (1995), S. 128.

Fin de l'extrait de 88 pages

Résumé des informations

Titre
Handlungsspielräume aktueller argentinischer Wirtschaftspolitik
Université
Free University of Berlin  (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften)
Note
2,0
Auteur
Année
2005
Pages
88
N° de catalogue
V61728
ISBN (ebook)
9783638551267
Taille d'un fichier
1005 KB
Langue
allemand
Mots clés
Handlungsspielräume, Wirtschaftspolitik
Citation du texte
Diplom Volkswirt Sebastian Iring (Auteur), 2005, Handlungsspielräume aktueller argentinischer Wirtschaftspolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61728

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