Man liest und hört heutzutage immer wieder von einem dramatischen Wertewandel in unserer Gesellschaft. Heute dominieren Werte wie Emanzipation, Autonomie und Selbstverwirklichung während noch in den 60er Jahren Disziplin, Gehorsam und Ordnung vorherrschten. Daher erscheint es als notwendig, auch in der Schule diese relativ neuen Selbstentfaltungswerte zu fördern, damit sich die Schüler in unserer Gesellschaft orientieren können.
Die Schule muß entsprechend auf die gesellschaftlichen Veränderungen und die damit verbundenen Anforderungen an die Heranwachsenden reagieren. Im Rahmen meiner Examensarbeit möchte ich u.a. aufzeigen, inwiefern sich das relativ neue Konzept der Prozeßorientierung dazu eignet, die Probleme der Heranwachsenden bezüglich, der Pluralisierung der Lebensformen und der Identitätssuche zu berücksichtigen und zu lösen und die in unserer Gesellschaft vorherrschenden Selbstentfaltungswerte zu vermitteln.
Das Thema meiner Examensarbeit ist die Vermittlung der sprachlichen Grundfertigkeit „Schreiben“. Das Schreiben wurde in der Schule lange Zeit vernachlässigt und diente vor allem der Überprüfung von Grammatik- oder Vokabelwissen. Dabei war die Anzahl der gemachten Fehler ausschlaggebend für die Zensur. Schreiben war also ein Mittel zum Zweck. Ein Ziel meiner Arbeit ist, aufzuzeigen wie der prozeßorientierte Ansatz zu einer Aufwertung des Schreibens beitragen kann. Es soll dargestellt werden, welche Kompetenzen durch prozeßorientiertes Schreiben gefördert werden und welche Berechtigung dieser Ansatz hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prozeßorientierung - ein integratives, fremdsprachendidaktisches Konzept.
- Merkmale der Prozeßorientierung
- Integration von Lernerautonomie, Handlungs- und Kreativitätsorientierung
- Bedeutung von Strategien für die Prozeßorientierung
- Prozeßorientierung - eine konstruktivistische Position
- Medien und Inhalte in einem prozeßorientierten Unterricht
- Wechsel der medialen Form
- Bedeutungsvolle Inhalte und Themen
- Merkmale und Stellenwert des Schreibens im Unterricht
- Schreiben eine der sprachlichen Grundfertigkeiten
- Die Rolle des Schreibens im Fremdsprachenunterricht
- Gründe für die Vernachlässigung des Schreibens
- Gründe für eine Schreibförderung
- Prozeßorientiertes Schreiben in der Fremdsprache
- Definition und Merkmale prozeßorientierten Schreibens
- Der Schreibprozeß
- Grundlegende Annahmen zum Schreibprozeß
- Modell des Schreibens nach Hayes/Flower
- Phasen und Verlauf des Schreibprozesses
- Pre-Writing
- Writing
- Post-Writing
- Zur Ontogenese des Schreibens
- Lernstrategien, Arbeits- und Lerntechniken
- Definitionen und Merkmale
- Lernstrategien und Lernerstrategien
- Lerntechniken und Arbeitstechniken
- Unterschiede zwischen Strategien und Techniken
- Profil eines guten Fremdsprachenlerners
- Theoretische Grundlagen der prozeßorientierten Schreibförderung
- Begründung der prozeßorientierten Schreibförderung
- Soziologische, pädagogische sowie methodisch-didaktische Begründung
- Schulrealität
- Lehr- und Lernbarkeit der Schreibfähigkeit
- Einstellungen und Haltungen der Schüler im Verlauf ihrer Schulkarriere
- Merkmale des fremdsprachlichen Schreibprozesses
- Schwierigkeiten beim fremdsprachlichen Schreibprozeß
- Muttersprachliches und fremdsprachliches Schreiben
- Vergleich zwischen guten und schlechten Schreibern
- Der Schreibprozeß von unerfahrenen/schlechten Schreibern
- Der Schreibprozeß von erfahrenen/kompetenten Schreibern
- Prinzipien der prozeßorientierten Schreibförderung
- Prozedurale Erleichterung
- Gruppenarbeit als Methode der prozeduralen Erleichterung
- Bedeutung des Computers für eine prozeßorientierte Schreibförderung
- Alters- und entwicklungsgemäße Übungen
- I. und II. Lernjahr (5. und 6. Klasse)
- III. und IV. Lernjahr (7. und 8. Klasse)
- V. und VI. Lernjahr (9. und 10. Klasse)
- Zur Vermittlung von Lernstrategien und Lern- und Arbeitstechniken
- Weitere Prinzipien der prozeßorientierten Schreibdidaktik
- Schwierigkeiten in der prozeßorientierten Schreibförderung
- Veränderte Lehrerrolle und die Bedeutung des Lehrwerks
- Bewertung und Korrektur in einer prozeßorientierten Schreibförderung
- Bewertung und Korrektur von kreativen Texten
- Die Bedeutung der Prozeßorientierung im Fremdsprachenunterricht
- Der Schreibprozeß und seine Phasen im Detail
- Die Rolle von Lernstrategien und Lerntechniken in der Schreibförderung
- Praktische Methoden zur Förderung der Schreibkompetenz im Englischunterricht
- Die Bedeutung des kreativen Schreibens im Fremdsprachenunterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der prozessorientierten Schreibförderung im Englischunterricht der Sekundarstufe I. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen dieses Konzepts und zeigt praktische Vorschläge für die Umsetzung im Unterricht auf. Im Fokus steht die Entwicklung von Schreibkompetenz bei den Schülern, wobei besonderes Augenmerk auf die Berücksichtigung der individuellen Lernbedürfnisse und -voraussetzungen gelegt wird.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der der gesellschaftliche Wandel und die daraus resultierenden Anforderungen an die Schüler beleuchtet werden. Es wird argumentiert, dass die Prozeßorientierung ein geeignetes Konzept ist, um auf die Veränderungen in der Gesellschaft zu reagieren und die Schüler bei der Entwicklung ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen.
Kapitel 2 geht tiefer auf die Prozeßorientierung ein und erläutert ihre Merkmale, Vorteile und Bedeutung im Fremdsprachenunterricht. Es wird betont, dass dieses Konzept auf konstruktivistischen Prinzipien basiert und die Förderung von Lernerautonomie, Handlungsorientierung und Kreativität im Vordergrund steht.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Stellenwert des Schreibens im Unterricht. Die Bedeutung des Schreibens als sprachlicher Grundfertigkeit und die Herausforderungen, die mit der Förderung der Schreibkompetenz im Fremdsprachenunterricht verbunden sind, werden beleuchtet.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der prozessorientierten Schreibförderung im Detail. Es wird definiert, was prozessorientiertes Schreiben bedeutet und wie der Schreibprozess in seinen verschiedenen Phasen (Pre-Writing, Writing und Post-Writing) aufgebaut ist.
Kapitel 5 betrachtet die Rolle von Lernstrategien und Lerntechniken in der prozessorientierten Schreibförderung. Es werden verschiedene Strategien und Techniken vorgestellt und ihre Anwendung im Fremdsprachenunterricht erläutert.
Kapitel 6 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der prozessorientierten Schreibförderung. Es werden soziologische, pädagogische und methodisch-didaktische Begründungen für dieses Konzept dargestellt, sowie die Lehr- und Lernbarkeit der Schreibfähigkeit im Fokus.
Kapitel 7 widmet sich dem kreativen Schreiben als einer Form der prozessorientierten Schreibförderung. Es werden Definition, Merkmale und Bedeutung des kreativen Schreibens erläutert. Außerdem werden Prinzipien und Beispiele für die Vermittlung des kreativen Schreibens vorgestellt.
Kapitel 8 bietet konkrete Beispiele für die Umsetzung der prozessorientierten Schreibförderung im Unterricht. Verschiedene Übungen und Aufgaben zur Förderung der einzelnen Teilprozesse des Schreibens werden dargestellt, einschließlich kreativer Schreibaufgaben.
Schlüsselwörter
Prozeßorientierung, Schreibförderung, Fremdsprachenunterricht, Englisch, Sekundarstufe I, Lernstrategien, Lerntechniken, kreatives Schreiben, kompetenzorientiertes Lernen, Handlungsorientierung, Lernerautonomie.
- Quote paper
- Jan Altendorf (Author), 2001, Schreiben in der Fremdsprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6176