Wo liegen die Gründe stets zunehmender Aggression und Zerstörungswut in unserer Gesellschaft? Nicht allein der politische Ausdruck dieses Phänomens durch link- oder rechtsextreme Gruppierungen wirkt beunruhigend und verunsichernd auf den Alltag zurück. Die zunehmende Gewaltbereitschaft auf Pausenhöfen und in Klassenzimmern gegenüber Gleichaltrigen oder Erwachsenen lässt längst aufhorchen. Die jungen Menschen als Indikatoren des Gesundheits- oder Krankheitszustandes unserer Gesellschaft reagieren am schnellsten auf Störungen im zwischenmenschlichen oder staatlich-sozialen Bereich. Das Phänomen zeigt sich ebenso in den Fussballstadien und in den Discotheken.
Durch wirklichkeitsfremde, aus Statistiken und Prognosen erzeugte soziologische Konstrukte, durch welche die Gesellschaftsstrukturen verändert und der Zeit angepasst werden sollen, lässt sich das Bedürfnis der Kinder und Jugendlichen nach echter, wirklichkeitsgemässer (eben nicht konstruierter!) Begegnung nicht erfüllen. Repression und Prävention auf der Grundlage wirklichkeitsferner Konstrukte haben keine Wirkung.
Die jungen Menschen empfinden sich nicht als die psychischen Konstrukte, als welche ihr Ich-Bewusstsein wissenschaftsgegeben bezeichnet wird, sondern als reale Wirklichkeiten, welche wahrgenommen und ernst genommen werden wollen.
In diesem Buch wird das gesellschaftliche Denken, das zur gegenwärtigen Situation geführt hat gründlich analysiert. In der Analyse kommt der Autor zum Schluss, dass einerseits wirklichkeitsfernes Denken letztlich zu Repression führt, ebenso wie zusammenhangloses Denken zur Unverbindlichkeit zwischen den Menschen führen muss. Beide Denkweisen der Erwachsenenwelt finden keinen Zugang zu den jungen Menschen. Ein Umdenken, das die Wirklichkeit des Menschen und der Welt erfassen kann tut not. Denn durch ein solches Denken ist jeder Mensch erreichbar, es ist geradezu eine Grundvoraussetzung zu einer gesunden Entwicklung. Der Weg dahin ist im Buch dargestellt. Ebenso werden die Gründe ausgeführt, warum sich die postmoderne Gesellschaft mit Händen und Füssen gegen ein solches Umdenken wehrt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Das Feuer der Wut
- Das Feuer der Zerstörung
- Das Feuer des inneren Lebens
- Das Feuer des Individuums
- Die Frage des Bösen
- Der Hilfeschrei des Menschen
- Individuation und Selbstgestaltung
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch analysiert die Ursachen für die steigende Gewalt und Zerstörung in der heutigen Gesellschaft, insbesondere im Kontext von Jugendrevolten. Es untersucht, warum das innere Feuer des Individuums in den Vordergrund rückt und zu einem Gefühl der Unzufriedenheit, Wut und Zerstörung führt.
- Die Rolle des inneren Feuers im Individuum und in der Gesellschaft
- Die Auswirkungen von gesellschaftlichen Normen auf das Individuum
- Die Verbindung von Wut, Chaos und Zerstörung mit dem inneren Feuer
- Die Suche nach neuen Wegen der Selbstgestaltung und Individuation
- Der Bedeutung von individueller Verantwortung in der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch beleuchtet zunächst das Phänomen des Feuers als Metapher für die inneren Konflikte des Individuums in einer Gesellschaft, die von Kälte und Leere geprägt ist. Es untersucht, wie sich das innere Feuer in äußere Zerstörung und Gewalt manifestiert, insbesondere im Kontext von Jugendrevolten. Die Analyse der Revolten zeigt auf, wie sich die tiefe Verzweiflung und die Hilflosigkeit von Jugendlichen in Form von Aggression und Zerstörungswut äußern. Der Text beleuchtet die Bedeutung des inneren Feuers für die Entwicklung des Individuums und die Gesellschaft und zeigt auf, dass dieses Feuer, wenn es nicht anerkannt und gefördert wird, zerstörerisch wirken kann. Die Frage des Bösen und seine Rolle in der Evolution der Menschheit wird ebenfalls in den Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Phänomenen gebracht.
Schlüsselwörter
Dieses Buch befasst sich mit Themen wie innere Feuer, Individuation, Selbstgestaltung, Wut, Chaos, Zerstörung, Jugendrevolten, Gesellschaft, Normen, Verantwortung, Evolution, das Böse, Kultur, Konsumverhalten, Selbstzerstörung, Depressionen, Zivilisationskrankheiten, Essstörungen, Alkohol- und Tablettenmissbrauch, Medienwirksamkeit.
- Citation du texte
- Dipl. Päd. Fritz Frey (Auteur), 2006, Wut, Chaos und Zerstörung. Gesellschaft und Ichbewusstsein, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61802