Mitte des Jahres 2000 führte das Platzen der spekulativen Blase in der so genannten „new economy“ zu einem dramatischen Crash an den weltweiten Aktienmärkten, mit erheblichen gesamtwirtschaftlichen Folgen.
Die Notenbanken, vor allem die Federal Reserve Bank in den Vereinigten Staaten und die Europäische Zentralbank, senkten als Reaktion mehrfach die Leitzinsen. Hohe Schwankungsbreiten an den Zinsmärkten waren die Folge. Sowohl die kurzfristigen Zinsen auf dem Geldmarkt, als auch die langfristigen Zinsen auf dem Kapitalmarkt sanken stetig, und befinden sich bis heute auf dauerhaft niedrigem Niveau.
Das Management von Zinsrisiken ist daher ein wichtiger Bestandteil des Risikomanagements in Unternehmen geworden. Aber auch die Optimierung von Finanzierungszinsen ist immer wichtiger geworden, da in Zeiten knapper Margen und verstärktem Wettbewerb die Kosten gering gehalten werden müssen. Laut einer Umfrage des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn steht für mittelständische Unternehmen als Maßnahme zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit die Kostenreduzierung an oberster Stelle.
Der Bedarf an Zinsinstrumenten ist aufgrund dieser Motive stetig gestiegen und Zinsderivate haben im Rahmen des Zinsmanagements stark an Bedeutung gewonnen. Die deutsche Bundesbank spricht in ihrem Monatsbericht Januar 2003 sogar von „…unentbehrlichen Instrumenten der Risikosteuerung an den Finanzmärkten…“. Durch den sich stetig verbreiternden Markt für Zinsderivate findet sich für die meisten Interessentengruppen eine optimale Lösung für ein individuelles Zinsmanagement. Zinsderivate gehören schon seit vielen Jahren zum Standardrepertoire bei Finanzierungsentscheidungen von Banken, Versicherungen und Großunternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung, Problemstellung und Zielsetzung
- 2 Zinsrisiken bei der Unternehmensfinanzierung
- 2.1 Begriffsbestimmung und Definition
- 2.2 Zinsrisikoarten
- 2.2.1 Variables Zinsrisiko
- 2.2.2 Festzinsrisiko
- 2.2.3 Kalkulationsrisiko bei zukünftigen Finanzierungen
- 2.3 Erkennen von Zinsrisiken
- 2.3.1 Rolle der Zinserwartungen
- 2.3.2 Betrachtung der Zinsstrukturkurve
- 2.4 Erfassung und Quantifizierung der Zinsrisiken
- 3 Grundlagen eines aktiven Zinsmanagements
- 3.1 Motive
- 3.2 Strategien zur Absicherung von Zinsrisiken
- 3.2.1 Hedging-Strategien im Einzelnen
- 3.2.2 Beurteilung der Strategien für die Anwendung in KMU
- 4 Zinsinstrumente für ein aktives Zinsmanagement
- 4.1 Einteilungsmöglichkeiten der Zinsinstrumente
- 4.1.1 Einteilung in Kassa-, Termin und Optionsgeschäfte
- 4.1.2 Einteilung in maßgeschneiderte (nicht börsengehandelte) und standardisierte (börsengehandelte) Zinsinstrumente
- 4.1.3 Einteilung in symmetrische und asymmetrische Zinsinstrumente
- 4.1.4 Einteilung nach den Einsatzmöglichkeiten
- 4.2 Erklärung und Einsatzmöglichkeiten der Zinsinstrumente im Einzelnen
- 4.2.1 Zinsswaps
- 4.2.1.1 Grundprinzip
- 4.2.1.2 Anwendung in der Praxis
- 4.2.1.3 Swap-Produktvarianten
- 4.2.1.4 Preisquotierung
- 4.2.1.5 Technische Abwicklung
- 4.2.1.6 Abrechnung
- 4.2.1.7 Auflösung
- 4.2.2 Zinswährungsswaps
- 4.2.2.1 Grundprinzip
- 4.2.2.2 Anwendung in der Praxis
- 4.2.2.3 Preisquotierung
- 4.2.2.4 Technische Abwicklung, Abrechnung und Auflösung
- 4.2.3 Forward-Swaps und Forward-Darlehen
- 4.2.4 Forward-Rate-Agreements (FRAs)
- 4.2.5 Swaptions, Ungebundene-Forward-Darlehen und XL-Kredite
- 4.2.6 Zinsbegrenzungsvereinbarungen (Caps/Floors/Collars)
- 4.2.6.1 Caps
- 4.2.6.2 Floors und Collars
- 4.2.7 Zinsfutures
- 4.2.1 Zinsswaps
- 4.3 Bilanzielle Aspekte der Zinsinstrumente
- 4.3.1 Einführung
- 4.3.2 Bilanzierung und Bewertung ausgewählter Zinsinstrumente
- 4.3.2.1 Zinsswaps und Forward-Swaps
- 4.3.2.2 Forward-Rate-Agreements
- 4.3.2.3 Zinsbegrenzungsvereinbarungen (Caps/Floors/Collars)
- 4.3.3 Schlussbemerkung und Ausblick zur Bilanzierung von Zinsinstrumenten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht das aktive Zinsmanagement im Kontext der Unternehmensfinanzierung bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Ziel ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten des Zinsmanagements für KMU aufzuzeigen und praktikable Strategien zur Absicherung von Zinsrisiken zu entwickeln.
- Zinsrisiken bei der Unternehmensfinanzierung
- Grundlagen eines aktiven Zinsmanagements
- Zinsinstrumente für ein aktives Zinsmanagement
- Bilanzielle Aspekte der Zinsinstrumente
- Praktische Anwendung von Zinsmanagementstrategien bei KMU
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung, Problemstellung und Zielsetzung Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung des Themas Zinsmanagement für KMU und stellt die Forschungsfrage und Zielsetzung der Arbeit dar.
- Kapitel 2: Zinsrisiken bei der Unternehmensfinanzierung Dieses Kapitel behandelt verschiedene Arten von Zinsrisiken, die bei der Unternehmensfinanzierung auftreten können. Es werden die Ursachen, Auswirkungen und Möglichkeiten zur Identifizierung dieser Risiken analysiert.
- Kapitel 3: Grundlagen eines aktiven Zinsmanagements Dieses Kapitel beleuchtet die Motive und Strategien, die hinter einem aktiven Zinsmanagement stehen. Es werden verschiedene Ansätze zur Absicherung von Zinsrisiken vorgestellt und ihre Relevanz für KMU bewertet.
- Kapitel 4: Zinsinstrumente für ein aktives Zinsmanagement Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Zinsinstrumente, die für ein aktives Zinsmanagement eingesetzt werden können. Die Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten der Instrumente werden detailliert erläutert.
Schlüsselwörter
Die Diplomarbeit behandelt die Themen Zinsrisiken, Zinsmanagement, Unternehmensfinanzierung, KMU, Hedging-Strategien, Zinsinstrumente, Bilanzierung und Bewertung.
- 4.1 Einteilungsmöglichkeiten der Zinsinstrumente
- Citar trabajo
- Diplom-Kaufmann (FH) Andreas Glahn (Autor), 2006, Aktives Zinsmanagement bei der Unternehmensfinanzierung von KMU, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61909