„In einer weltweit agierenden Wirtschaft kommt es für die Unternehmen immer mehr darauf an, zwar global zu denken, aber lokal zu handeln. Deshalb stehen heute alle Standorte in Europa und der Welt miteinander im Wettbewerb. Heute konkurrieren nicht mehr Frankreich, Italien und Deutschland miteinander, sondern es konkurrieren Jena mit Stuttgart, Stuttgart mit Rom und diese zusammen konkurrieren mit Bratislava oder Zagreb um Investitionen und Arbeitsplätze.“ (Erhard, 2000, S. 1) Dies schreibt Lothar Späth im Vorwort der im Jahre 2000 erschienen Jubiläumsausgabe von Ludwig Erhards Werk „Wohlstand für alle“.
In dieser Arbeit soll ein solcher Standort im globalen Wettbewerb betrachtet werden. Es sollen Wege aufgezeigt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit durch ein regionales Wissensmanagement, also das Management einer Ressource, die in einem rohstoffarmen Land wie Deutschland sehr wertvoll ist, zu verbessern und ein klares Profil seiner Kernkompetenzen zu schaffen, welches dann für potentielle Investoren eine schnelle Übersicht über mögliche Synergien geben soll. Der Standort, der hier untersucht wird, ist die Westküstenregion Schleswig-Holsteins.
Diese Untersuchung umfasst folgende Schritte: Zunächst einmal muss die Westküstenregion Schleswig-Holsteins geographisch definiert werden, sprich die Frage beantwortet werden, auf welche Landkreise, oder allgemeiner formuliert, Gebiete, sich diese Region erstreckt. Hierbei ist die Abwägung zu treffen zwischen einer möglichst hohen Zahl an qualitativ hochwertigen Wissensträgern in einer geografisch weitgefassten Abgrenzung und einer damit verbundenen möglichst großen Wissenssubstanz und - im Gegensatz dazu - einem möglichst scharfen Markenprofil. Dies wäre vor allem dann gegeben, wenn die geografische Ausdehnung dieses Gebiets nicht sehr groß, und damit leichter fassbar wäre. Man könnte dieses Problem mit einer Dachmarkenentscheidung im Produktmarketing vergleichen. Hier wird auch die Frage aufgeworfen, ob man eine Dachmarke eher weit fasst, um möglichst viele Zielgruppen zu erreichen, oder das Profil markant und einheitlich definiert. Der Verfasser dieser Arbeit hält sich hierbei eher an die Sichtweise Hans Domizlaffs, der in seinem Werk „Die Gewinnung des öffentlichen Vertrauens“ sagt: „Je kleiner die Zahl der Verkaufseinheiten (in diesem Fall Wissensträger Anm. des Verfassers), desto stärker die Unverkennbarkeit der Markenware.“ (Domizlaff, 1939, S. 53)
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GENAUERE GEOGRAFISCHE DEFINITION
- GEOGRAFISCHE BASISDATEN DER WESTKÜSTENREGION
- DITHMARSCHEN
- NORDFRIESLAND
- STEINBURG
- WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
- WER SIND DIE WISSENSTRÄGER DER WESTKÜSTENREGION?
- WISSENSTRÄGER IN DER WESTKÜSTENREGION
- MÖGLICHE, FÜR DIE REGION SINNVOLLE KOOPERATIONEN
- GEOGRAFISCHE BASISDATEN DER WESTKÜSTENREGION
- DAS KONZEPT DES ,,WISSENSPOOLS WESTKÜSTE❝
- DIE STRATEGISCHE AUFGABE
- PRAKTISCHE UMSETZUNG
- ORGANISATIONALE UMSETZUNG
- AUFNAHMEBEDINGUNGEN FÜR REGIONALE WISSENSTRÄGER
- AUFGABE DES BETREUERS DES ,,WISSENSPOOLS WESTKÜSTE❝
- ORGANISATIONSFORM DES „WISSENSPOOLS WESTKÜSTE❝
- PRIVATWIRTSCHAFTLICHE ORGANISATION
- ÖFFENTLICHE ORGANISATIONSFORM
- ABWÄGUNG
- DIE STRATEGISCHE AUFGABE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Westküstenregion Schleswig-Holsteins im Kontext des globalen Standortwettbewerbs und erörtert die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Region durch ein regionales Wissensmanagement zu verbessern. Die Arbeit konzentriert sich darauf, ein klares Profil der Kernkompetenzen der Region zu schaffen, um potentielle Investoren über mögliche Synergien zu informieren.
- Geographische Definition der Westküstenregion
- Analyse der Wirtschaftsstruktur und der Wissensträger in der Region
- Entwicklung des Konzepts "Wissenspool Westküste" als Instrument des regionalen Wissensmanagements
- Identifizierung von möglichen Synergieeffekten und Innovationspotentialen
- Diskussion der Umsetzungsmöglichkeiten des "Wissenspools Westküste"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Standortwettbewerbs ein und erklärt die Relevanz des regionalen Wissensmanagements für die Westküstenregion. Kapitel 2 definiert die geografische Abgrenzung der Region und analysiert die Wirtschaftsstruktur sowie die wichtigsten Wissensträger. Kapitel 3 präsentiert das Konzept des "Wissenspools Westküste", beschreibt seine strategische Aufgabe und diskutiert die praktische und organisatorische Umsetzung. Es werden Aufnahmebedingungen für regionale Wissensträger und die Aufgaben des Betreuers des "Wissenspools Westküste" definiert. Weiterhin werden verschiedene Organisationsformen für den "Wissenspool Westküste" beleuchtet und gegeneinander abgewogen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt Themen wie regionales Wissensmanagement, Standortwettbewerb, Westküstenregion Schleswig-Holsteins, Wissensträger, Innovationspotentiale, Synergieeffekte, "Wissenspool Westküste", und die Externalisierung und Re-Internalisierung von Wissen.
- Citation du texte
- Carsten Dethlefs (Auteur), 2006, Ein regionales Wissensmanagement als profilbildende Maßnahme der unterschiedlichen Regionen im Standortwettbewerb am Beispiel der Westküstenregion Schleswig-Holsteins, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61958