„Die Zukunft des Ehrenamts“ - schon viel ist zu diesem Thema geschrieben und getagt und erzählt worden. Ein erneutes Interesse auch in der Öffentlichkeit erlangte das Thema mit dem von den Vereinten Nationen initiierten „Jahr der Freiwilligen“ 2001. Auch die damalige Bundesregierung nahm sich dieses Themas an und richtete eine „Enquete-Kommission“ mit dem Titel „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“ ein.
Die Diskussion über das Ehrenamt wird von den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen und in unterschiedlichsten Zusammenhängen geführt. So wird Ehrenamt oder Freiwilligenarbeit thematisiert
„als gesellschaftliches Potenzial und unter der Frage der Rekrutierbarkeit von Freiwilligen,
als Möglichkeit der Umverteilung gesellschaftlich notwendiger,-bezahlte rund unbezahlter Arbeit,
als ökonomische und soziologische Analyse des Nonprofit-Sektors,-als Ausdruck für das Unbehagen an der Bürokratisierung professioneller Expertensysteme,
als Ansatz zur Neukonzeption gesellschaftlicher Solidarität,-als Ausdruck des Verhältnisses von Individualismus und Gemeinsinn-sowie Sozialintegration oder
in der Funktion der ‚Freiwilligenarbeit’ für Frauen aus der Geschlechterperspektive.“
Diese Auflistung zeigt mit einem kurzen Überblick die Komplexität der Diskussion über das Ehrenamt. Jeder Bereich wird unter unterschiedlichen Funktionen oder Aufgaben betrachtet, doch ist allen gemein, dass sie Ehrenamt als eine wichtige, tragende Säule der Gesellschaft sehen, welche es zu erhalten und zu fördern gilt.
In Deutschland engagieren sich 36 % der Bevölkerung über 14 Jahren in irgendeiner Form freiwilliger Tätigkeit. Vor allem im sozialen Bereich ist das Ehrenamt eine gern gesehene Freizeitbeschäftigung. Kirchen und deren nahe stehende Verbände und Organisationen greifen zu einem großen Teil auf Ehrenamtliche zurück.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hinführung zum Thema
- Der Gang der Untersuchung
- Geschichtlicher Überblick über das ehrenamtliche Engagement in Deutschland
- Gesellschaftliche Veränderungen und deren Auswirkungen auf das ehrenamtliche Engagement
- Gesellschaftliche Veränderungen
- Veränderungen im Bereich des Ehrenamtlichen Engagements
- Der Freiwilligensurvey
- Entstehung von neuen Formen freiwilligen Engagements
- Ehrenamtliches Engagement und Erwerbsarbeit
- Einleitung
- Geschichtlicher Überblick
- Aussagen des Freiwilligensurveys
- Die Zeitbalance oder Zeitkonkurrenz“-Studie
- Die Rolle des Staates
- Einleitung
- Funktionen des Staates
- Empfehlungen der Enquete-Kommission
- Ehrenamt und Hauptamt in der Kirche
- Einleitung
- Das kirchliche Personal
- Tätigkeiten von Ehrenamtlichen in Bezug auf Hauptamtliche
- Fazit
- Auswirkungen neuer Formen ehrenamtlichen Engagements auf traditionelle Träger
- Einleitung
- Auswirkungen auf Wohlfahrtsverbände und Pfarrgemeinden
- Leitideen für den Umgang mit ehrenamtlichen Mitarbeitern in Pfarrgemeinden
- Konzeption eines Seminars für ehrenamtliche Mitarbeiter in Pfarrgemeinden
- Intentionen der Seminarreihe
- Bedeutung des Themas
- Aufbau der Seminarreihe
- Erwartungen hinsichtlich der Teilnehmer
- Methodische Überlegungen
- Fazit
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Abschlussarbeit befasst sich mit der Zukunft des Ehrenamts und untersucht die Auswirkungen neuer Formen des freiwilligen Engagements auf traditionelle Träger, insbesondere Pfarrgemeinden. Die Arbeit analysiert die Veränderungen im gesellschaftlichen Kontext, die zu neuen Formen des Ehrenamts geführt haben, und erörtert die Rolle des Staates bei der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.
- Entwicklung neuer Formen des Ehrenamts
- Auswirkungen auf traditionelle Träger, insbesondere Pfarrgemeinden
- Herausforderungen für die Gewinnung und Motivation ehrenamtlicher Mitarbeiter
- Die Rolle des Staates bei der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements
- Konzepte für die Arbeit mit Ehrenamtlichen in Pfarrgemeinden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Die Zukunft des Ehrenamts“ ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen. Im zweiten Kapitel wird ein historischer Überblick über das ehrenamtliche Engagement in Deutschland gegeben. Kapitel drei analysiert gesellschaftliche Veränderungen und deren Auswirkungen auf das ehrenamtliche Engagement, insbesondere die Entstehung neuer Formen freiwilligen Engagements. Kapitel vier beleuchtet den Zusammenhang zwischen ehrenamtlichem Engagement und Erwerbsarbeit. Kapitel fünf untersucht die Rolle des Staates bei der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. Kapitel sechs widmet sich dem Thema Ehrenamt und Hauptamt in der Kirche und beleuchtet die Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern. Kapitel sieben untersucht die Auswirkungen neuer Formen ehrenamtlichen Engagements auf traditionelle Träger, insbesondere Wohlfahrtsverbände und Pfarrgemeinden. Kapitel acht entwickelt Leitideen für den Umgang mit ehrenamtlichen Mitarbeitern in Pfarrgemeinden. Kapitel neun beschreibt die Konzeption eines Seminars für ehrenamtliche Mitarbeiter in Pfarrgemeinden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie dem Ehrenamt, Freiwilligenarbeit, bürgerschaftlichem Engagement, traditionellen und neuen Formen des Engagements, Pfarrgemeinden, Motivation und Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiter, gesellschaftlichen Veränderungen und deren Auswirkungen auf das Ehrenamt, der Rolle des Staates bei der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.
- Arbeit zitieren
- Martin Reuter (Autor:in), 2006, Die Zukunft des Ehrenamts. Neue Formen freiwilligen Engagements und deren Folgen für die ehrenamtliche Arbeit in Pfarrgemeinden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/61993