Sommergedichte - kreativer und handelnder Umgang mit Gedichten 4. Klasse - Einführung des Reimschemas "umfassender Reim"


Plan d'enseignement, 2006

31 Pages, Note: 1,7


Extrait


Gliederung

1. Struktur und Begründungszusammenhang des Themas
1.1 Fachliche und überfachliche Erschließung des Inhalts
1.2 Begründungszusammenhang
1.2.1 Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung
1.2.2 Exemplarische Bedeutung
1.2.3 Zugänglichkeit des Themas
1.2.4 Übereinstimmung mit dem Rahmenplan
1.2.5 Unterrichtliche Kontinuität
1.3 Folgerungen für die didaktische Reduktion und Strukturierung
1.4 Erweisbarkeit

2. Unterrichtsbedingungen
2.1 Allgemeine Situation in der Klasse
2.2 Voraussetzungen für diese Stunde

3. Methodische Überlegungen

4. Lernziele

5. Verlaufsplan

6. Literatur

7. Anhang

1. Struktur und Begründungszusammenhang des Themas

1.1 Fachliche und überfachliche Erschließung des Inhalts

Definition Gedicht[1]

Das Wort „Gedicht“ bezeichnete ursprünglich alles schriftlich Abgefasste. Seit dem 18. Jahrhundert wird es jedoch ausschließlich im poetischen Bereich verwendet und bezeichnet eine „lyrische Form, die mit bildhafter Sprache (Metaphern) in formell gebundener Sprache in mündlicher oder schriftlicher Form arbeitet.“

Typisch sind die „in sich geschlossene Form“ und „die bildhafte, oft lyrische Sprache“. Gedichte bestehen meist aus Versen und Strophen (siehe unten) und können nach einem Reimschema aufgebaut sein (siehe unten). Moderne Gedichtformen (z.B. Elfchen) sind jedoch häufig ohne Reim.

Gedichte behandeln die unterschiedlichsten Themen, welche verschiedenste Gefühle (Freude, Trauer, Nachdenklichkeit…) auslösen.

Die in dieser Stunde eingesetzten Gedichte sind in weitem Sinne dem Thema Sommer zuzuordnen.

Fachbegriffe zu Gedichten

Reim[2]

Unter „Reim“ versteht man im weiteren Sinn eine „Verbindung von Wörtern mit ähnlichem Klang (z.B. gießt – grüßt), im engeren Sinn wird damit der „Gleichklang eines betonten Vokals und der ihm folgenden Laute bei verschiedenem Anlaut (z.B. Sand – Strand) bezeichnet.

Reimschemata[3]

Reimschemata beschreiben die Anordnung von Reimen innerhalb einer Strophe bzw. eines Gedichts. Zueinander passende Reime werden dabei jeweils mit gleichen Buchstaben bezeichnet.

In dieser Stunde bzw. Unterrichtseinheit sind folgende Reimschemata von Bedeutung:

- Paarreim: aabb

Beispiel:

a koffer koffer kindertragen

a flaschen taschen puppenwagen

b papa mama koffer kinder

b autokarte notlichtblinker

- Kreuzreim: abab

Beispiel:

a Ein Regenbogen

b komm und schau!

a rot und orange,

b gelb, grün und blau!

- Umfassender Reim: abba

Beispiel:

a Er geht mit mir und sagt kein Wort,

b macht jeden Unfug willig mit,

b stolziert wie ich mit langem Schritt

a und tollt dann mit mir fort.

Vers[4]

Mit Vers wird „in der Poesie eine Reihe metrisch gegliederter Rhythmen“ bezeichnet. Es ist üblich, in Gedichten je einen Vers in eine Zeile zu schreiben.

Beispiel für einen Vers: Er geht mit mir und sagt kein Wort (siehe oben).

Strophe[5]

Eine Strophe in einem Gedicht ist eine metrische Einheit von Versen. Ein Gedicht besteht häufig aus mehreren Strophen. Die Unterteilung der Verse in Strophen erfolgt häufig nach dem Reimschema: Ist zum Beispiel ein Kreuzreim (abab) abgeschlossen, wird der nächste (cdcd) in die folgende Strophe gesetzt.

Ein Beispiel für ein Gedicht mit drei Strophen ist „der Regenbogen“ von Josef Guggenmos.

In dieser Stunde verwendete Gedichtformen

Elfchen[6]

Der Name Elfchen leitet sich aus der Anzahl der Wörter (elf) im Gedicht ab. Die Anordnung der Wörter erfolgt dabei nach einem vorgegebenen Muster:

1. Zeile: Eine Farbe oder Eigenschaft (Adjektiv) 1 Wort
2. Zeile: Ein Namenwort mit dieser Farbe oder Eigenschaft 2 Wörter
3. Zeile: Mehr über dieses Namenwort. Was / wo es ist oder was es tut. 3 Wörter
4. Zeile: Etwas über dich selbst, beginnend mit „Ich“ 4 Wörter
5. Zeile: Abschlusswort 1 Wort

Elfchen beinhalten kein Reimschema.

Beispiel:

Bunt

duftende Blumen

auf der Wiese.

Ich lege mich hinein.

Freude

Gegengedicht[7]

Ein Gegengedicht zu einem Gedicht beschreibt das Gegenteil von dem, was im ursprünglichen Gedicht beschrieben wurde. Dabei werden die Satzmuster und einzelne Worte teilweise übernommen.

Beispiel:

Gedicht: Gegengedicht

Winter Sommer

Die Tage tragen warme Mützen Die Tage tragen Badehosen

und die Minuten rutschen aus. und die Minuten spielen Ball.

Schneeflocken legen sich zart Libellen üben Sturzflug

aufeinander auf zwei Wasserrosen

und irgendwo im Weiß und irgendwo im Blau

steht ein verschneites Haus. fliegt einer Überschall.

Freies Gedicht

Das freie Gedicht ist keine Gedichtform im eigentlichen Sinne. Vielmehr wird dem Dichter komplett überlassen, in welcher Form er sein Gedicht gestaltet. Ich habe die Bezeichnung gewählt, um eben diese Freiheit auszudrücken. Die von den Schülern geschriebenen freien Gedichte könnten also auch eine bekannte Gedichtform beinhalten. Es ist freigestellt, ob ein Reimschema verwendet wird.

1.2 Begründungszusammenhang

1.2.1 Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung

Durch die Arbeit an und mit Gedichten und Reimen setzen sich die Kinder aktiv mit Sprache auseinander. Sie erweitern so ihren Sprachschatz, ihr Textverständnis und ihre Fähigkeit zur Sprachgestaltung. Dadurch lernen sie einerseits, ihre Gedanken, Wünsche, Empfindungen und Anschauungen in der Schule wie außerhalb passend und klar auszudrücken. Andererseits erfahren sie durch das Lesen von Gedichten Gedanken, Meinungen etc. von anderen Menschen und lernen, sich in diese hineinzuversetzen. Diese Fähigkeit zur Empathie ist von zentraler Bedeutung für das soziale Leben.

Das Dichten eigener Reime verschafft den Kindern einen Zugang zur eigenen Kreativität und gibt ihnen eine Möglichkeit, diese auch auszuleben und weiter auszugestalten.

Nicht zuletzt erhalten sie Einblick in einen großen Bereich der Weltliteratur, der sie zur späteren vertiefenden Auseinandersetzung mit den Werken großer Dichter und damit eines wichtigen Kulturguts unserer Gesellschaft anregen kann.

1.2.2 Exemplarische Bedeutung

Die Kenntnis der Reimschemata Paarreim, Kreuzreim und umfassender Reim ermöglicht es den Kindern, Gedichte aller Art auf ihre Reimfolgen hin zu untersuchen und auch ihnen unbekannte Schemata anhand der Reimfolge zu beschreiben. Trotzdem reicht die Kenntnis einiger Reimschemata nicht aus um die ganze Welt der Gedichte verstehen zu können, denn die Kreativität der Dichter lässt sich nicht exemplarisch und allgemeingültig beschreiben. Durch die Bereitstellung verschiedener Gedichte zum Thema Sommer erfahren die Kinder, dass es vielfältige Möglichkeiten der lyrischen Umsetzung – formal wie auch inhaltlich – eines Themas gibt. Durch die Gestaltung eigener Reime und Gedichte erfahren die Kinder einmal mehr das Werkzeug Sprache als Ausdrucksmittel.

[...]


[1] Vgl. Wikipedia

[2] vgl. Wikipedia

[3] vgl. Wikipedia

[4] vgl. Wikipedia

[5] vgl. Wikipedia

[6] vgl. Weber S. 22

[7] vgl. Bauer S. 17

Fin de l'extrait de 31 pages

Résumé des informations

Titre
Sommergedichte - kreativer und handelnder Umgang mit Gedichten 4. Klasse - Einführung des Reimschemas "umfassender Reim"
Cours
Benotete Lehrprobe
Note
1,7
Auteur
Année
2006
Pages
31
N° de catalogue
V62028
ISBN (ebook)
9783638553537
ISBN (Livre)
9783640737987
Taille d'un fichier
563 KB
Langue
allemand
Annotations
Mots clés
Sommergedichte, Umgang, Gedichten, Klasse, Einführung, Reimschemas, Reim, Benotete, Lehrprobe
Citation du texte
Andrea Lenz (Auteur), 2006, Sommergedichte - kreativer und handelnder Umgang mit Gedichten 4. Klasse - Einführung des Reimschemas "umfassender Reim", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62028

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