Die zunehmende Globalisierung des wirtschaftlichen Geschehens sowie der Wandel der Märkte für Produktionsunternehmen vom Verkäufer- zum Käufermarkt lassen erkennen, dass sich das wirtschaftliche Wettbewerbsumfeld in den vergangenen Jahren intensiv verändert hat. Besonders die Innovationen in der Informations- und Kommunikationstechnologie, die zunehmende Internationalisierung unternehmerischer Geschäftsprozesse sowie eine flexible Kundenorientierung verdeutlichen, dass sich die Logistik aus einem reinen Erfüllungsgehilfen mit den betrieblichen Standardfunktionen Einkauf, Produktion und Verkauf zu einem wichtigen Erfolgsfaktor entwickelt hat. Der verstärkte Aufbau einer intensiven Kunden-Lieferanten-Beziehung rückt zunehmend in den Mittelpunkt unternehmerischen Handelns. Besonders in diesem Bereich ist die Imitation von Wettbewerbern schwer möglich, weil diese Konzepte sehr individuell auf das Unternehmen zugeschnitten sind. Das Kernproblem logistischer Leistungen besteht jedoch darin, dass es sich um Dienstleistungen handelt, die im Gegensatz zu Sachleistungen sehr vielgestaltig sind und sich schwer eindeutig abgrenzen, zählen und messen lassen. Aufgrund dieser Schwierigkeiten weisen viele Unternehmen Defizite auf, beispielsweise indem ihre Kostenrechnung zu sehr auf den Produktionsprozess ausgerichtet ist, Logistikleistungen generell mangelhaft erfasst werden, oder Logistikkosten und -leistungen unzureichend abgegrenzt werden. Die Entstehung globaler Produktionsnetzwerke, die wachsenden Direktinvestitionen, insbesondere in China und weiteren Ländern Südostasiens, und der Wandel zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Entsprechend ändern sich die Anforderungsprofile für das Fach- und Führungspersonal. Kostenreduzierung ist eine der Maßnahmen, mit denen Unternehmen der anhaltenden Wirtschaftsflaute begegnen. Target Costing bietet seit seiner Entwicklung in den 70er Jahren einen Ansatz, Produktkosten vorab zu planen und in die strategischen Erwägungen mit ein zu beziehen. In der klassischen Kostenplanung werden alle entstehenden Kosten aufaddiert und ergeben mit der Gewinnmarge den gewünschten Marktpreis. Das japanische Konzept des Target Costing geht umgekehrt vor und fragt, mit welchem Preis das Produkt am Markt abgesetzt werden kann. Dann wird "rückwärts" geplant, d.h. festgelegt, was die einzelnen Schritte der Produktentstehung kosten dürfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung und Problemstellung
- 2. Logistik-Controlling
- 2.1. Begriff des Logistik-Controlling
- 2.2. Aufgaben und Ziele des Logistik-Controlling
- 2.3. Ablauf des Logistik-Controlling
- 3. Target Costing
- 3.1. Begriff des Target Costing
- 3.2. Aufgaben des Target Costing
- 3.3. Ziele des Target Costing
- 3.4. Ablauf des Target Costing
- 3.4.1. Zielkostenfindung
- 3.4.2. Zielkostenspaltung
- 3.4.3. Zielkostenkontrolle
- 3.5. Unterschiede und Vorteile gegenüber dem klassischen Kostenmanagement
- 4. Einsatzmöglichkeiten und Grenzen des Target Costing im Logistik-Controlling
- 4.1. Einsatzmöglichkeiten
- 4.2. Grenzen des Target Costing
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Einsatz von Target Costing im Logistik-Controlling. Ziel ist es, die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen dieses Konzepts zu analysieren und zu bewerten. Im Fokus stehen die Herausforderungen der Kostenreduzierung im globalen Wettbewerb sowie die spezifischen Anforderungen der Logistikbranche.
- Entwicklung des Logistik-Controlling
- Konzept und Methoden des Target Costing
- Anwendbarkeit des Target Costing im Logistikbereich
- Potenziale und Grenzen des Target Costing im Logistik-Controlling
- Bedeutung von Kundenorientierung und Innovation in der Logistik
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung und Problemstellung: Die Einleitung führt in die Thematik des Logistik-Controlling und des Target Costing ein. Sie stellt den Zusammenhang zwischen Globalisierung, Wettbewerb und dem Wandel der Logistik dar und beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus diesen Veränderungen ergeben.
- Kapitel 2: Logistik-Controlling: Dieses Kapitel definiert den Begriff des Logistik-Controlling, beleuchtet seine Aufgaben und Ziele sowie den Ablauf des Controlling-Prozesses in der Logistik. Es wird auf die spezifischen Herausforderungen des Controllings in der Logistikbranche eingegangen.
- Kapitel 3: Target Costing: Hier wird das Konzept des Target Costing vorgestellt, seine Aufgaben und Ziele werden erläutert. Der Ablauf des Target Costing wird im Detail dargestellt, inklusive der Phasen der Zielkostenfindung, Zielkostenspaltung und Zielkostenkontrolle. Abschließend werden die Unterschiede und Vorteile des Target Costing gegenüber dem klassischen Kostenmanagement diskutiert.
- Kapitel 4: Einsatzmöglichkeiten und Grenzen des Target Costing im Logistik-Controlling: Dieses Kapitel untersucht die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen des Target Costing im Logistik-Controlling. Es werden verschiedene Einsatzgebiete des Konzepts im Logistikbereich beleuchtet und die potenziellen Herausforderungen und Limitationen diskutiert.
Schlüsselwörter
Logistik-Controlling, Target Costing, Kostenmanagement, Globalisierung, Wettbewerb, Kundenorientierung, Innovation, Supply Chain Management, Prozessoptimierung, Wertanalyse, Kostenreduzierung, Kostenplanung, Zielkosten, Logistikkosten, Dienstleistungen.
- Arbeit zitieren
- Rüdiger Göldnitz (Autor:in), 2006, Einsatzmöglichkeiten und Grenzen des Target Costing im Logistik-Controlling, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62058