Unerlaubtes Fernbleiben vom Unterricht existiert seitdem Kinder und Jugendliche der Pflicht unterliegen, regelmäßig die Schule zu besuchen.
Lange Zeit wurde dieses Phänomen jedoch nicht wahrgenommen und gerät erst gegenwärtig zunehmend in den Blickpunkt von Gesellschaft, Politik und Pädagogik. Seit den alarmierenden Ergebnissen der PISA- und IGLU- Studien informieren auch die Medien, mit großem Interesse an der Öffentlichkeit, vermehrt über die aktuelle Situation an unseren Schulen.
Unerlaubte Schulversäumnisse stellen heute keine Seltenheit mehr dar, da sich eine beunruhigende Zahl derzeitiger Schülerinnen und Schüler physisch und psychisch von der Schule abwendet.Dies äußert sich meist nicht nur durch dauerhaft versäumten Unterricht, sondern auch durch permanente Störungen im Lehr- und Lernprozess oder inneren Rückzug bzw. manifeste Nichtbeteiligung während des Unterrichtsgeschehens.
Da auf das belastete Verhältnis zwischen Schule und schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen bisher häufig mit Hilflosigkeit und im schlimmsten Fall sogar mit Resignation reagiert wurde, ist ein Handlungsbedarf seitens der Schule, Familie und Jugendhilfe dringend notwendig. Schulvermeidung ist sozusagen zu einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung geworden.
Ziel dieser Arbeit ist es, das Phänomen in seinen Ursachen und Ausprägungen ausführlich darzustellen, sowie Maßnahmen zur Vorbeugung und Vermeidung aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Begriffsbestimmung.
- 3. Die allgemeine Schulpflicht
- 3.1 Historische Entwicklung der Schulgesetzgebung.
- 3.2 Die gesetzliche Schulpflicht heute.
- 3.3 Durchsetzung der Schulpflichterfüllung
- 3.4 Zusammenfassung.
- 4. Statistische Grundlagen zur Schulvermeidung von Kindern und Jugendlichen.
- 4.1 Problematische Aspekte der Datenerhebung
- 4.2 Empirische Forschungsergebnisse zum quantitativen Ausmaß von Schulvermeidung
- 4.3. Empirische Forschungsergebnisse zu den Gründen von Schulvermeidung.
- 4.4 Zusammenfassung.
- 5. Erscheinungsformen schulvermeidenden Verhaltens
- 5.1 Schulaversives Verhalten durch Abwesenheit des Schülers.
- 5.1.1 Schulschwänzen.
- 5.1.2 Schulverweigerung.
- 5.1.3 Zurückhalten
- 5.1.4 Schulphobie.
- 5.1.5 Schulangst.
- 5.2 Schulaversives Verhalten bei Anwesenheit des Schülers.
- 5.2.1 Verdeckte Unterrichtsverweigerung
- 5.2.2 Offene Unterrichtsverweigerung.
- 5.3 Zusammenfassung.
- 6. Korrelate schulvermeidender Verhaltensweisen
- 6.1 Schülerbezogene Variablen
- 6.1.1 Geschlecht.
- 6.1.2 Alter/Jahrgangstufe
- 6.1.3 Soziale Herkunft
- 6.1.4 Schulleistung.
- 6.1.5 Abweichendes Verhalten
- 6.2 Schulische Variablen
- 6.2.1 Schulform.
- 6.2.2 Schulqualität.
- 6.3 Beziehungsvariablen im Schulkontext.
- 6.3.1 Schüler-Lehrer-Beziehung
- 6.3.2 Eltern-Lehrer-Beziehung
- 6.3.3 Schüler-Schüler-Beziehung.
- 6.4. Wirkungsgeflecht nach Schulze / Wittrock.
- 6.5 Zusammenfassung.
- 7. Schulvermeidung und nachschulisches Leben.
- 8. Handlungskonzepte im Umgang mit Schulvermeidung.
- 8.1. Schulische und außerschulische Handlungsmöglichkeiten.
- 8.1.1 Präventive Maßnahmen.
- 8.1.2 Interventive Konzepte.
- 8.1.3 Rehabilitative Möglichkeiten
- 8.2 Schulsozialarbeit - eine Möglichkeit der Kooperation von Schule und Jugendhilfe.
- 8.3 Bildung von Netzwerken
- 8.4 Alternativbeschulung schulvermeidender Kinder und Jugendlicher
- 8.5 Praxisbeispiele
- 8.5.1 Handlungskonzepte in Niedersachsen
- 8.5.1.1 Landesspezifische Regelungen und Initiativen.
- 8.5.1.2 Modellprojekte zur Prävention und Intervention
- 8.5.2 Mädchenprojekt „Zukunft“ in Köln.
- 8.5.2.1 Teilprojekt „Pfiffigunde…
- 8.5.2.2 Teilprojekt „Die Kneifzange“
- 8.5.3 Das Netzwerk der Jean-Piaget-Oberschule Berlin.
- 8.6 Zusammenfassung.
- 9. Schlussbetrachtung und Ausblick
- 10. Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Schulvermeidung bei Kindern und Jugendlichen und untersucht Erscheinungsformen, Ursachen und pädagogische Interventionsmöglichkeiten. Dabei werden die aktuellen Debatten und Forschungsergebnisse zur Schulvermeidung beleuchtet.
- Begriffsbestimmung von Schulvermeidung
- Statistische Grundlagen und empirische Forschungsergebnisse
- Erscheinungsformen des schulvermeidenden Verhaltens
- Korrelate schulvermeidender Verhaltensweisen
- Handlungskonzepte im Umgang mit Schulvermeidung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Schulvermeidung ein und beleuchtet die steigende Bedeutung des Themas in der Gesellschaft, Politik und Pädagogik. Kapitel 2 definiert den Begriff der Schulvermeidung und differenziert zwischen verschiedenen Erscheinungsformen.
Kapitel 3 stellt die rechtlichen Grundlagen der Schulpflicht in Deutschland dar. Die historischen Entwicklungen und die aktuelle gesetzliche Situation werden erläutert, und die Durchsetzung der Schulpflichterfüllung wird beleuchtet.
Kapitel 4 analysiert statistische Daten und empirische Forschungsergebnisse zur Schulvermeidung. Dabei werden sowohl das quantitative Ausmaß als auch die Ursachen für Schulvermeidung untersucht. Die Kapitel 5 und 6 befassen sich mit den Erscheinungsformen schulvermeidenden Verhaltens und den korrelierenden Faktoren.
Kapitel 7 betrachtet den Zusammenhang zwischen Schulvermeidung und dem nachschulischen Leben. Kapitel 8 stellt Handlungskonzepte im Umgang mit Schulvermeidung vor, die sowohl schulische als auch außerschulische Ansätze umfassen. Verschiedene Praxisbeispiele werden vorgestellt, um die vielfältigen Möglichkeiten der Intervention zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Schulvermeidung, Schulschwänzen, Schulverweigerung, Schulphobie, Schulangst, Schulaversion, Schulpflicht, Interventionsmöglichkeiten, Pädagogik, Sozialpädagogik, Jugendhilfe, Schulsozialarbeit, Prävention, Intervention, Rehabilitation.
- Arbeit zitieren
- Kristine Urack (Autor:in), 2005, Schulvermeidendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62074