Zusammenfassung:
Gegenstand der Forschungsarbeit war es, die Wurzeln der Physiotherapie im historischen Zeitalter der Aufklärung und ihre Auswirkungen in der unmittelbaren Folgezeit zu beleuchten. Eine Recherche sämtlicher Fachgebiete unserer heutigen Physiotherapie vorzunehmen, widerspräche dem vorgegebenen Rahmen. Aufgrund der zeitgeschichtlichen Zusammenhänge wählten wir die Bewegungstherapie und die Hydrotherapie aus.
Die Pionierleistungen für die Entstehung einer Heilgymnastik gründeten sich auf in der Medizingeschichte nur wenig bekannte Persönlichkeiten. Nachforschungen ergaben, dass der Militärchirurg Joseph Clément Tissot, bereits vor der Etablierung der Schwedischen Heilgymnastik durch Per Henrik Ling, einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der medizinischen Gymnastik leistete. In Deutschland ist die Entstehung einer systematischen Heilgymnastik mit dem Orthopäden Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861) zu personifizieren. Als Wegbereiter für das Fachgebiet der Hydrotherapie wurde zu den Personen Johann Siegmund Hahn und Vincenz Priessnitz recherchiert.
Schlüsselwörter:
Ursprünge der Krankengymnastik - Heilgymnastik - Tissot - Schreber - Priessnitz – Hahn – Physiotherapie - Hydrotherapie
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Wege zur Herausbildung einer Heilgymnastik
- 2.1 Der Militärchirurg Joseph Clément Tissot - ein früher Verfechter der Krankengymnastik und Bewegungstherapie
- 2.1.1 Zum Leben und Wirken
- 2.1.2 Interpretation und Diskussion zum Werk „Medicinische und Chirurgische Gymnastik“
- 2.1.3 Tissots Bedeutsamkeit für die Entwicklung der Heilgymnastik
- 2.2 Die Deutsche Heilgymnastik: Daniel Gottlob Moritz Schreber
- 2.2.1 Vorbemerkung
- 2.2.2 Der Turngedanke und Turnen im ärztlichen Heilungsplan
- 2.2.3 Identifikation der Heilgymnastik
- 2.3 Vergleich mit der Schwedischen Heilgymnastik: Per Henrik Ling
- 2.1 Der Militärchirurg Joseph Clément Tissot - ein früher Verfechter der Krankengymnastik und Bewegungstherapie
- 3 Etablierung der Hydrotherapie
- 3.1 Ausgangspunkt
- 3.2 Einfluss ausgewählter "Wasserdoktoren"
- 3.3 Kurzer Ausblick
- 4 Aussagen zur Recherche
- 4.1 Methodenkritik
- 4.2 Quellenkritik
- 5 Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die historischen Wurzeln der Physiotherapie während der Aufklärung (18. und beginnendes 19. Jahrhundert) und deren unmittelbare Folgen. Der Fokus liegt auf Bewegungstherapie und Hydrotherapie, da eine umfassende Betrachtung aller Bereiche den Rahmen sprengen würde. Die Arbeit analysiert die Beiträge ausgewählter Ärzte und medizinischer Laien zur Entwicklung empirischer Therapiemethoden und würdigt deren Leistungen aus heutiger Sicht.
- Die Entwicklung der Heilgymnastik im Kontext der Aufklärung
- Der Einfluss gesellschaftlich-politischer Veränderungen auf die Physiotherapie
- Die Rolle der Medizin im humanistischen Verständnis der Aufklärung
- Vergleich verschiedener Ansätze der Heilgymnastik (deutsche und schwedische)
- Die historische Entwicklung der Hydrotherapie
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Seminararbeit, welche die Wurzeln der Physiotherapie in der Aufklärung und deren Auswirkungen beleuchtet. Es wird darauf hingewiesen, dass Ansätze physikalischer Heilmethoden schon in der Antike existierten, im Mittelalter jedoch verloren gingen. Die Arbeit konzentriert sich auf Bewegungs- und Hydrotherapie, während die Elektrotherapie aus zeitgeschichtlichen Gründen ausgeschlossen wird. Die Arbeit zielt darauf ab, die Verdienste von Ärzten und Laien bei der Entwicklung empirischer Therapiemethoden zu würdigen, auch wenn nicht durchgängig wissenschaftlich fassbare Entwicklungsstufen vorhanden sind. Der geschichtliche Kontext der Aufklärung und ihre humanistischen Aspekte werden kurz skizziert.
2 Wege zur Herausbildung einer Heilgymnastik: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung der Heilgymnastik, indem es den Beitrag von Joseph Clément Tissot, Daniel Gottlob Moritz Schreber und Per Henrik Ling vergleicht. Es wird Tissots systematische Einführung der Gymnastik in die Behandlung chirurgischer und orthopädischer Erkrankungen im Kontext der aufklärerischen Denkweise beleuchtet. Des Weiteren analysiert das Kapitel Schrebers Ansatz der deutschen Heilgymnastik, der den Turngedanke in den ärztlichen Heilungsplan integrierte, und setzt ihn in Beziehung zur schwedischen Heilgymnastik Lings. Die verschiedenen Ansätze werden verglichen und ihre jeweiligen Bedeutung für die Entwicklung der Heilgymnastik herausgestellt.
3 Etablierung der Hydrotherapie: Dieses Kapitel beschreibt die Etablierung der Hydrotherapie, beginnend mit den Ausgangspunkten ihrer Entwicklung. Es beleuchtet den Einfluss bestimmter „Wasserdoktoren“ und ihrer Beiträge zur Weiterentwicklung der Hydrotherapie. Abschließend gibt es einen kurzen Ausblick auf die weitere Entwicklung. Das Kapitel betrachtet die Hydrotherapie im Kontext der Aufklärung, die sich durch eine naturorientierte Lebensweise auszeichnete.
Schlüsselwörter
Physiotherapie, Heilgymnastik, Hydrotherapie, Aufklärung, Bewegungstherapie, Joseph Clément Tissot, Daniel Gottlob Moritz Schreber, Per Henrik Ling, Geschichte der Gesundheitsberufe, empirische Therapiemethoden, Aufklärungsphilosophie.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Die Entwicklung der Physiotherapie in der Aufklärung
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die historischen Wurzeln der Physiotherapie (Bewegungstherapie und Hydrotherapie) während der Aufklärung (18. und beginnendes 19. Jahrhundert) und deren unmittelbare Folgen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Beiträge ausgewählter Ärzte und medizinischer Laien zur Entwicklung empirischer Therapiemethoden und der Würdigung ihrer Leistungen aus heutiger Sicht. Die Arbeit betrachtet die Entwicklung im Kontext der aufklärerischen Denkweise und gesellschaftlich-politischen Veränderungen.
Welche Personen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Beiträge von Joseph Clément Tissot, Daniel Gottlob Moritz Schreber und Per Henrik Ling zur Entwicklung der Heilgymnastik. Zusätzlich werden "Wasserdoktoren" und ihr Einfluss auf die Entwicklung der Hydrotherapie behandelt, jedoch ohne Nennung spezifischer Namen.
Welche Therapiemethoden werden untersucht?
Die Seminararbeit analysiert im Detail die Entwicklung der Heilgymnastik und der Hydrotherapie. Die Elektrotherapie wird aufgrund zeitgeschichtlicher Gründe ausgeschlossen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Entwicklung der Heilgymnastik (mit Unterkapiteln zu Tissot, Schreber und Ling), ein Kapitel zur Etablierung der Hydrotherapie, ein Kapitel zur Methoden- und Quellenkritik und abschließend eine Schlussbetrachtung. Die Arbeit enthält ein detailliertes Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie Schlüsselwörter.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der Heilgymnastik im Kontext der Aufklärung, den Einfluss gesellschaftlich-politischer Veränderungen auf die Physiotherapie, die Rolle der Medizin im humanistischen Verständnis der Aufklärung, einen Vergleich verschiedener Ansätze der Heilgymnastik (deutsche und schwedische) und die historische Entwicklung der Hydrotherapie.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Seminararbeit enthält ein Kapitel zur Quellenkritik, welches die verwendeten Quellen und deren methodische Vorgehensweise kritisch bewertet. Konkrete Quellenangaben sind im Haupttext der Arbeit zu finden (diese sind hier in der Zusammenfassung nicht enthalten).
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit werden in der Abschlussbetrachtung (Kapitel 5) zusammengefasst. Die Arbeit würdigt die Verdienste von Ärzten und Laien bei der Entwicklung empirischer Therapiemethoden, auch wenn nicht durchgängig wissenschaftlich fassbare Entwicklungsstufen vorhanden sind. Der Kontext der Aufklärung und ihre humanistischen Aspekte bilden einen wichtigen Rahmen für die Interpretation der Ergebnisse.
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- Uwe Schwender (Author), Claudia Müller (Author), Simone Arnold (Author), 2006, Impulse für das Berufsbild Physiotherapie - Wiederbelebung bewegungs- und hydrotherapeutischer Ansätze in der Epoche der Aufklärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62112