Die Entstehung der Kurzgeschichte als Gattung verbindet man mit dem Namen Washington Irving. Obgleich der Begriff „short story“ erst 1885 von Brander Matthews als Gattungsbegriff eingeführt wurde, wird der Anfang der Kurzgeschichte auf Irving zurückgeführt. 1820 veröffentlicht Irving das „Sketch book“ - Sammelband von Essays, Sketches und Kurzgeschichten, der unter anderem die Geschichte „Rip Van Winkle“ beinhaltet. Irving hat seine Idee aus den deutschen Märchen entnommen und mit auf dem Amerkienaischen Volklore verbunden. Ein Taugenichts als Held des Geschehens, eine amerikanische Landschaft als Handlungshintergrunddiese Geschichte gilt als erste Kurzgeschichte Amerikas und zählt zu Meisterwerken Irvings.
Ein weiterer amerikanischer Autor Nathaniel Hawthorne setzte die Entwicklung des Genres der Kurzgeschichte fort. Als erstes, beschäftigt er sich theoretisch mit der Kunstform der Kurzgeschichte. Themen seiner Werke sind die menschliche Seele an sich und das Böse im Menschen, Schuld eines Einzelnen und Kollektivs, Spannung zwischen einem Einzelperson und Gesellschaft.
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Vergleich von zwei Kurzgeschichten - „Rip Van Winkle“ von Washington Irving und „Young Goodman Brown“ von Nathaniel Hawthorne unter dem Aspekt des Realitäts und Realitätsverlustes. Die zu beantwortenden Fragen sind: Was empfindet der Protagonist als real und was als Unwirklichkeit oder Traum? Welche Wirkung hat es auf die Entwicklung des Heldens und wie verändert er sich dabei? Gibt es überhaupt eine Veränderung? Welche Rolle spielt dabei die Natur? Die Analyse der Struktur der beiden Geschich- ten bildet den Rahmen der Hausarbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Struktur der Texte
- Rip Van Winkle. Teil 1 – das Reale
- Young Goodman Brown. Teil 1 – das Reale
- Rip Van Winkle. Teil 3 – das Irreale
- Young Goodman Brown. Teil 2 - das Irreale
- Das Böse als menschliches Erbe
- Visionen und Realitätsverlust Young Goodman Browns
- Rip Van Winkle. Teil 3 – das Reale
- Young Goodman Brown. Teil 3 - das Reale
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Vergleich der Kurzgeschichten „Rip Van Winkle“ von Washington Irving und „Young Goodman Brown“ von Nathaniel Hawthorne. Sie analysiert den Aspekt des Realitäts- und Realitätsverlustes in beiden Geschichten. Im Fokus stehen die Wahrnehmungen der Protagonisten, ihre Entwicklung im Kontext des Realen und Unrealen, sowie die Rolle der Natur in diesem Prozess.
- Untersuchung der Konzepte von Realität und Unwirklichkeit in den Geschichten
- Analyse der Entwicklung der Protagonisten im Umgang mit Realität und Traum
- Bedeutung der Natur als symbolischer Ort der Flucht und Konfrontation
- Vergleich der erzählerischen Strukturen der beiden Kurzgeschichten
- Interpretation der Geschichten im Kontext der amerikanischen Kultur und Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung stellt die Kurzgeschichte als Gattung und ihre Entwicklung im Kontext der Werke von Washington Irving und Nathaniel Hawthorne vor. Sie führt die beiden zu vergleichenden Geschichten „Rip Van Winkle“ und „Young Goodman Brown“ ein und definiert die Fragestellungen der Arbeit.
Struktur der Texte
Dieser Abschnitt analysiert die ähnlichen Strukturen der beiden Geschichten. Beide fokussieren auf männliche Protagonisten, die sich mit gesellschaftlichen Erwartungen auseinandersetzen. Die Geschichten lassen sich in drei Teile gliedern: Der erste Teil schildert die vertraute Umgebung des Protagonisten, die er jedoch ablehnt. Der zweite Teil stellt den Traum oder das Irreale dar, während der dritte Teil die Rückkehr und Auseinandersetzung mit der veränderten Realität beschreibt.
Rip Van Winkle. Teil 1 – das Reale
Dieser Teil fokussiert auf die Darstellung der Natur als Zufluchtsort für Rip Van Winkle. Er beschreibt die Charakterisierung des Protagonisten als „good natured man“ und seine schwierige Beziehung zu seiner Frau. Die Ehe zwischen Rip Van Winkle und Frau Van Winkle wird als symbolische Repräsentation der Beziehung zwischen den amerikanischen Kolonien und Großbritannien interpretiert.
Young Goodman Brown. Teil 1 – das Reale
Dieser Abschnitt stellt den Handlungsort Salem Village als Ort des Unheimlichen und der Gefahr vor. Es wird angedeutet, dass in der Geschichte Unheimliches und Unrealistisches geschehen wird.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Kurzgeschichte, Realität, Realitätsverlust, Traum, Natur, Protagonist, Entwicklung, Vergleich, Washington Irving, Nathaniel Hawthorne, „Rip Van Winkle“, „Young Goodman Brown“, amerikanische Kultur, Geschichte.
- Quote paper
- Anna Morozova (Author), 2004, Realität und Realitätsverlust in den Kurzgeschichten von Washington Irving und Nathaniel Hawthorne, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62368