In dieser Arbeit soll nun versucht werden, das Wesen eines religiösen Zeichens überhaupt zu umreißen und die Geschichte religiöser Symbole in der russisch- orthodoxen Kirche im Zusammenhang mit der Geschichte der übrigen christlichen Konfessionen zu beleuchten. Im Verlauf der verschiedenen Kirchengeschichten gab es ähnliche Probleme und Konflikte um den wahrhaften Ausdruck des Glaubens. So hatte z.B. die protestantische Bewegung im 16. Jahrhundert ähnliche Schwierigkeiten mit der Legitimation ihrer religiösen Praxis wie die Anhänger des Staroobrjadčestvo im 17. und 18. Jahrhundert. Da die Legitimation des materiellen Ausdrucks einer Religion ein wesentliches Moment für ihr Bestehen ist, geht diese Arbeit vor allem auf das Problem der Legitimation von religiösen Zeichen und Riten in der Geschichte der russisch- orthodoxen Kirche, aber auch in den anderen christlichen Konfessionen, ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1 Das Wesen eines religiösen Zeichens
- Kapitel 2 Legitimation von religiösen Zeichen bei den christlichen Glaubensrichtungen
- Kapitel 3 Moskau: das „,dritte Rom“
- Kapitel 3 Die Hundertkapitelsynode 1551
- Kapitel 4 Konservativismus der russisch- orthodoxen Kirche
- Kapitel 5 Raskol
- Kapitel 6 Legitimationsprobleme und die Aufspaltung der Raskol´niki
- Kapitel 7 Absolutheit des religiösen Zeichens?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die materiellen Manifestationen von Frömmigkeit in der russischen Kultur, indem sie die religiösen Zeichen und Symbole beleuchtet, die in der russisch-orthodoxen Kirche und anderen christlichen Konfessionen zum Ausdruck kommen.
- Das Wesen und die Funktion religiöser Zeichen
- Die Legitimation religiöser Zeichen in verschiedenen christlichen Traditionen
- Die Rolle von Symbolen und Ritualen im Ausdruck von Frömmigkeit
- Die Geschichte der Konflikte und Debatten über die „wahrhaftige“ Auslegung von religiösen Zeichen
- Die Herausforderungen der Legitimation religiöser Zeichen in der russischen Geschichte, insbesondere im Kontext des Raskols
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Begriff der Frömmigkeit ein und definiert ihn sowohl im deutschen als auch im russischen Kontext. Sie betont die Bedeutung der materiellen Manifestation von Frömmigkeit in religiösen Zeichen und Symbolen.
Kapitel 1 untersucht das Wesen eines religiösen Zeichens und erörtert die Bedeutung von Symbolen und Ritualen für den Ausdruck von Glauben. Kapitel 2 beleuchtet die Legitimation von religiösen Zeichen bei den christlichen Glaubensrichtungen und zeigt auf, wie die verschiedenen Konfessionen ihre eigene Interpretation von Symbolen und Ritualen entwickeln.
Kapitel 3 analysiert die Rolle Moskaus als „drittes Rom“ und die Bedeutung dieser Idee für die Selbstwahrnehmung der russisch-orthodoxen Kirche. Kapitel 4 betrachtet den Konservativismus der russisch-orthodoxen Kirche und die Festhalten an traditionellen Symbolen und Ritualen.
Kapitel 5 befasst sich mit dem Raskol, der Spaltung innerhalb der russisch-orthodoxen Kirche, und den damit verbundenen Debatten über die Legitimation religiöser Zeichen. Kapitel 6 erörtert die Legitimationsprobleme der Raskol´niki und die Auswirkungen der Spaltung auf die Auslegung von Symbolen und Ritualen.
Kapitel 7 schließlich fragt nach der Absolutheit des religiösen Zeichens und hinterfragt die Möglichkeit, den Glauben allein an seinen äußeren Merkmalen zu erkennen.
Schlüsselwörter
Frömmigkeit, religiöse Zeichen, Symbole, Rituale, Legitimation, russisch-orthodoxe Kirche, Christentum, Konfessionen, Raskol, Staroobrjadčestvo, Moskau, „drittes Rom“, Konservativismus
- Quote paper
- Katharina Friesen (Author), 2001, Ausdruck von Frömmigkeit in der russischen Kultur - Religiöse Zeichen und ihre Legitimation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/62578