Die heutige Welt ist geprägt von Nachrichten über Naturkatastrophen und Umweltverschmutzungen. Die Öffentlichkeit hat ihren Schuldigen dafür längst gefunden. Die Industrie, besonders auf der Nordhalbkugel, verbraucht zuviel Ressourcen und entlädt mehr Abfall und Emissionen, als die Umwelt aufnehmen kann.
Sie verhält sich nicht nachhaltig, wobei der Begriff Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang an den Brundtland- Report von 1987 angelehnt sein soll, und aussagt, dass die Art des Wirtschaftens nicht die Möglichkeiten und Chancen zukünftiger Generationen beeinträchtigen soll. 1 Diese Definition ist an dieser Stelle noch bewusst ungenau gehalten. Dabei haben es Unternehmen heutzutage nicht leicht. Schließlich müssen sie nicht nur ihre eigenen ökonomischen Probleme lösen, sondern an sie werden auch von außen Ansprüche bezüglich sozialer und ökologischer Belange getragen. Mittlerweile gibt es im Umfeld eines Unternehmens viele unterschiedliche Gruppen, mit unterschiedlichen Interessen. Um diese Gruppen zu identifizieren, wurde der Stakeholder- Ansatz erdacht, der im ersten Abschnitt vorgestellt werden soll. Danach soll auf Umweltschutzorganisationen, als spezielle Anspruchsgruppe, im Besonderen eingegangen werden. Sie versuchen seit einigen Jahrzehnten die Industrie und die Öffentlichkeit immer wieder auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen und sie dazu zu motivieren, etwas dagegen zu tun. Die Strategien, die sie dazu verwenden, werden ebenfalls aufgezeigt.
Im dritten Abschnitt soll die bedeutendste Umweltschutzorganisation Greenpeace vorgestellt und ihre Ziele, sowie Vorgehensweisen erläutert und am Beispiel Brent Spar dargestellt werden. Im vierten Abschnitt soll dann untersucht werden, ob Greenpeace einen Nachhaltigkeitsbegriff hat, wie dieser definiert ist und ob ihnen wirksame Mittel und Wege zur Verfügung stehen, um diesen in der Industrie durchzusetzen.
Abschließend soll im Fazit geklärt werden, ob Greenpeace als Anspruchsgruppe noch in den Rahmen des einmal erdachten Stakeholder- Ansatzes passt. Außerdem soll die Frage geklärt werden, wie viel Macht Greenpeace hat, um mehr Nachhaltigkeit in der Industrie durchzusetzen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Zielsetzung und Aufbau dieser Arbeit
- Der Stakeholder- Ansatz
- Umweltschutzorganisationen und ihre Strategien zur Interessendurchsetzung
- Greenpeace als Spezialfall eines Stakeholders
- Aufbau, Struktur, Ziele
- Wege zur Durchsetzung ihrer Ziele
- Beeinflussung der öffentlichen Meinung
- Umgang mit den Medien
- Beispiel: Brent Spar
- Wie Greenpeace versucht, Nachhaltigkeit zu erreichen
- Nachhaltigkeitsbegriff von Greenpeace
- Erfolgsfaktoren für die Durchsetzung
- Negativfaktoren
- Gesamtbild
- Fazit: Schafft es Greenpeace, mehr Nachhaltigkeit in der Industrie durchzusetzen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Macht von Greenpeace im Hinblick auf die Durchsetzung von Nachhaltigkeit in der Industrie zu analysieren. Dabei wird der Stakeholder-Ansatz als analytisches Instrument verwendet, um die Interaktion zwischen Greenpeace als Umweltschutzorganisation und Unternehmen zu verstehen.
- Der Stakeholder-Ansatz als Framework zur Analyse von Unternehmens-Umwelt-Interaktionen
- Strategien von Umweltschutzorganisationen zur Durchsetzung ihrer Interessen
- Greenpeace als einflussreiche Umweltschutzorganisation: Ziele, Methoden und Erfolgsfaktoren
- Der Nachhaltigkeitsbegriff von Greenpeace und seine Relevanz für die Industrie
- Macht und Einfluss von Greenpeace in Bezug auf die Förderung von Nachhaltigkeit in der Industrie
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung legt den Fokus auf die Problematik von Umweltverschmutzung und Ressourcenverbrauch durch die Industrie und stellt den Zusammenhang mit dem Konzept der Nachhaltigkeit her. Der Stakeholder-Ansatz wird als ein Instrument zur Analyse der Interaktionen zwischen Unternehmen und verschiedenen Anspruchsgruppen eingeführt.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beleuchtet den Stakeholder-Ansatz und seine Entwicklung aus der Koalitionstheorie. Es werden die verschiedenen Stakeholder-Gruppen, sowohl intern als auch extern, vorgestellt und die unterschiedlichen Möglichkeiten von Unternehmen, auf deren Interessen zu reagieren, diskutiert.
- Kapitel 3: Hier werden Umweltschutzorganisationen als eine spezielle Anspruchsgruppe von Unternehmen vorgestellt. Es wird erläutert, welche Strategien diese Organisationen verfolgen, um auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen und Unternehmen zu nachhaltigerem Handeln zu motivieren.
- Kapitel 4: Greenpeace wird als eine bedeutende Umweltschutzorganisation detailliert betrachtet. Es werden ihre Ziele, Strukturen und Vorgehensweisen dargestellt und am Beispiel des Brent Spar-Konflikts verdeutlicht.
- Kapitel 5: Der Nachhaltigkeitsbegriff von Greenpeace wird analysiert und die Erfolgsfaktoren sowie Negativfaktoren für die Durchsetzung von nachhaltigen Praktiken in der Industrie werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Stakeholder-Ansatz, Umweltschutzorganisationen, Greenpeace, Strategien zur Interessendurchsetzung, Macht und Einfluss von NGOs, Unternehmensethik, Brent Spar-Konflikt.
- Quote paper
- Jessica Plöger (Author), 2006, Wieviel Macht hat Greenpeace, um mehr Nachhaltigkeit in der Industrie durchzusetzen? Eine Analyse aus Sicht des Stakeholder-Ansatzes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63181