Hannah Arendt, die große politische Theoretikerin des 20. Jahrhunderts, ist vor allem berühmt durch ihre Analyse des Totalitarismus, welche sich auf den Nationalsozialismus und den Stalinismus bezieht. Außerdem verfasste sie bedeutende Schriften unter anderem von Macht und Gewalt, vom tätigen Leben, über Revolutionen sowie über den Prozess von Adolf Eichmann und verschiedene Schriften zum Antisemitismus und Zionismus. Sie selbst wollte nicht für die Menschen aller Zeiten sprechen, wie es den Philosophen vorbehalten war. Sie beschäftigte sich mit der politischer Theorie auf der Grundlage der Entwicklungen ihrer Zeit. So wandte sie sich immer wieder aktuellen Themen zu und ließ ihre persönliche Theorie insofern einfließen, wie Politik funktionieren müsse und vor allem, was das überhaupt sei. Mit Rückgriffen auf die Geschichte und auf der Basis verschiedener philosophischer Theorien, wie von Platon, Aristoteles, Immanuel Kant, Karl Jaspers, Martin Heidegger sowie Thomas Hobbes, John Locke und Montesquieu, entwickelt sie eine eigene Begriffswelt über die Politik. Angefangen beim Denken, Handeln und Sprechen über Revolution und die Unterscheidung von Macht und Gewalt stellt sie ein neue gute Ordnung vor und warnt vor gefährlichen Entwicklungen in die Gegenrichtung. Mit dem Verweis auf politische Konzepte der Antike entwickelt Hannah Arendt ein progressives Verständnis vom Handeln des Menschen und einen positiven Macht-Begriff, den sie streng von der Gewalt distanziert – ja ihr sogar gegenüber stellt.
Jeden einzelnen Einfluss auf ihr Weltbild nachzuvollziehen würde den Rahmen dieser Arbeit weit überschreiten. Es soll im Kurzen gezeigt werden, welche Vorstellungen Hannah Arendt vertritt, wie Politik ihrer Ansicht nach funktioniert, wenn sie funktioniert und auf welchem Weg sie zu ihrer Überzeugung gelangen konnte. Dazu soll erst ein Überblick über ihr Leben gegeben werden, um dann die Besonderheiten ihres Denkens aufzuzeigen und dieses schließlich in ihren historischen Kontext einzuordnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hannah Arendt
- Was ist Politik
- Arbeit, Herstellen und Handeln
- Die Revolution und die gute Ordnung
- Hannah Arendts Machtbegriff im Vergleich
- Die Begriffswelt Hannah Arendts vor dem Hintergrund ihrer Umwelt
- Das Vermächtnis einer Theorie
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die politische Theorie von Hannah Arendt und beleuchtet ihren Einfluss auf das 20. Jahrhundert. Sie zeichnet ein umfassendes Bild von Arendts Lebensweg, ihren Schlüsselwerken und ihren wichtigsten theoretischen Konzepten. Die Arbeit verfolgt das Ziel, Arendts Vorstellung von Politik und Macht zu verstehen, insbesondere im Kontext der Totalitarismuskritik und der Unterscheidung von Macht und Gewalt.
- Hannah Arendts Leben und Werk
- Arendts politische Theorie und ihre Kritik am Totalitarismus
- Arendts Verständnis von Politik und Macht
- Die Unterscheidung von Macht und Gewalt bei Arendt
- Die Rolle des Handelns und des Sprechens in der Politik
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel stellt Hannah Arendt und ihre wichtigsten Werke vor, um einen Kontext für ihre politische Theorie zu schaffen.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit Arendts Definition von Politik und beleuchtet ihre Unterscheidung zwischen Arbeit, Herstellen und Handeln. Es analysiert die Rolle des Handelns und Sprechens in der politischen Sphäre und erklärt, wie diese Aktivitäten zu einer gemeinsamen Welt führen können.
- Das dritte Kapitel untersucht Arendts Theorie der Revolution und ihre Vorstellung einer "guten Ordnung". Es beleuchtet ihre Analyse der Amerikanischen und Französischen Revolution und ihre Warnung vor den Gefahren des Totalitarismus.
Schlüsselwörter
Hannah Arendt, Politische Theorie, Totalitarismus, Macht, Gewalt, Handeln, Sprechen, Revolution, Gute Ordnung, Politik, Geschichte.
- Citation du texte
- Steve Nowak (Auteur), 2006, Hannah Arendt - Politik und Macht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63243