„Die Supermacht der dicken Bäuche“
(Der neue Steirer)
„LKH: Fette Fakten rund um dicke Kids; Jedes 5. Steirer-Kind ist bekanntlich zu dick. LKH Mediziner haben herausgefunden, dass dadurch bereits im Kindesalter die Gefäße kaputt gehen. Spätfolge: HERZINFARKT!“
(Kleine Zeitung)
Derartige Schlagzeilen liest man zurzeit recht häufig in den aktuellen Tageszeitungen. Und man ist erschrocken über die direkte Wortwahl der Autoren. Zumindest sollte man das sein, wenn man bedenkt, dass diese Fakten nicht mehr nur für die Fastfood-Gesellschaft Nr. 1 - nämlich die USA – zutreffen. Die oben beschriebenen Folgen von Übergewicht betreffen auch schon die Kinder und Jugendlichen in Österreich, und das in zunehmendem Maße.
Kaum zu glauben, dass in der heutigen Zeit, in der vor allem junge Menschen einem schlanken, jungen und sportlichen Schönheitsideal gerecht werden wollen, die Anzahl der Dicken, Übergewichtigen zunimmt – und dies betrifft eben leider auch immer mehr Kinder und Jugendliche. Studien haben ergeben, dass jedes vierte Kind im deutschsprachigen Raum zu dick ist. Diese erschreckenden Zahlen werden sich voraussichtlich in den nächsten Jahren verdoppeln. Nicht zuletzt deshalb, weil immer mehr Kinder krankhaft dick - also adipös - sind.
Diese Fakten sind eigentlich kaum vorstellbar, wenn man bedenkt, dass es weltweit 800 Millionen hungerleidende Menschen gibt. Paradoxerweise haben die westlichen Länder hingegen mittlerweile mit den Problemen von über einer Milliarde Übergewichtigen zu kämpfen. Da ist es kein Wunder, dass Übergewicht zur Volkskrankheit Nr. 1 erklärt wird und die Weltgesundheitsorganisation bereits von einer Epidemie des 3. Jahrtausends spricht, die gesellschaftliche und soziale Auswirkung hat.
Das Gesundheitssystem rechnet jährlich mit mehreren Milliarden Euro, die durch die Folgerkrankungen von massivem Übergewicht entstehen. Die Kosten dafür übernehmen die Krankenkassen und der Staat, die für die Pflege- und Therapiekosten aufkommen. Übergewicht bedeutet für die Betroffenen nicht nur das Leiden unter der eigenen körperlichen Konstitution, sondern es kann auch viele gefährliche und gesundheitliche Schäden mit sich bringen. Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Bluthochdruck sind nur einige der nennenswerten Erkrankungen, die mit Übergewicht korrelieren. Kaum vorstellbar, aber in Amerika sind die Folgerkrankungen von Übergewicht zum ersten Mal die häufigste Todesursache.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Auswahl des Themas
- Die epidemiologische Verbreitung von Übergewicht
- Differenzierung der Begrifflichkeiten
- Definition von Normalgewicht
- Definition von Idealgewicht
- Definition von Übergewicht
- Abgrenzung zum Begriff „Adipositas“
- Methoden zur Bestimmung von Übergewicht
- Der Body Mass Index (BMI)
- Die Methode nach Broca
- Taille-Hüftumfang-Relation
- Bioelektrische Impendanzanalyse
- Hautfaltendickemessung
- Bestimmung von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen
- Verwendung des BMI im empirischen Teil
- Entstehungsursachen von Übergewicht
- Genetische Ursachen
- Bewegungsmangel
- Ernährungsgewohnheiten
- Psychosoziale Faktoren
- Einfluss der Familie
- Persönlichkeitsmerkmale
- Familiäre Prädisposition
- Folgen und Konsequenzen von Übergewicht
- Physiologische Folgen
- Definition von physiologisch
- Psychologische Folgen
- Ökonomische Folgen
- Therapie von Übergewicht
- Ernährungsumstellung
- Verhaltenstherapie
- Körperliche Aktivität
- Weitere Therapiemöglichkeiten
- Medikamentöse Therapie
- Chirurgische Therapie
- Geschlechtsspezifische Unterschiede
- Empirischer Teil
- Einleitung
- Herkunft der Daten
- Methode
- Beschreibung der Stichprobe
- Details der Studie
- Zeitpunkt der Messung
- Schulen
- Geschlecht
- Körpergröße
- Gewicht
- Sportverhalten
- Aussage 1: Ich betreibe viel Sport
- Aussage 2: Ich bin Mitglied in einem Sportverein
- Aussage 3: Ich mache regelmäßig außerhalb der Schule Sport
- Aussage 4: Ich spiele oft im Freien
- Fernsehverhalten
- Wie viel Zeit verbringst du am Wochenende (Freitag bis Sonntag) vor dem Fernseher?
- Wie viel Zeit verbringst du an Wochentagen vor dem Fernseher?
- BMI
- Regressionsanalyse: Gewicht und Körpergröße
- Geschlechtsspezifische Auswertung
- Geschlecht und Schule
- Geschlecht und Gewicht
- Geschlecht und Körpergröße
- Geschlecht und Sportverhalten
- Aussage 2: Ich betreibe viel Sport
- Aussage 6: Mitglied in einem Sportverein
- Aussage 7: Sport außerhalb der Schule
- Aussage 13: Spielen im Freien
- Geschlecht und Fernsehverhalten
- Fernsehdauer am Wochenende
- Fernsehdauer unter der Woche
- Geschlecht und BMI
- Analyse des BMI
- BMI und Schule
- BMI und Sportverhalten
- BMI und Fernsehverhalten
- Überprüfung von Zusammenhängen
- Zusammenhang Sportverhalten und Gewicht
- Zusammenhang Fernsehverhalten und Gewicht
- Zusammenfassung und Ausblick
- Beratungsstellen und Organisationen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit analysiert das Übergewicht von Volksschulkindern unter besonderer Berücksichtigung des Lebenskontextes und des Schulstandortes. Die Arbeit zielt darauf ab, die Ursachen und Folgen von Übergewicht bei Kindern im Grundschulalter zu untersuchen und mögliche Interventionsstrategien aufzuzeigen.
- Epidemiologische Verbreitung von Übergewicht
- Definition und Methoden zur Bestimmung von Übergewicht
- Ursachen von Übergewicht im Kindesalter
- Folgen und Konsequenzen von Übergewicht für Kinder
- Therapieansätze und Interventionsprogramme zur Bekämpfung von Übergewicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Übergewicht bei Kindern ein und beleuchtet die aktuelle Situation sowie die Relevanz der Thematik. Kapitel 2 präsentiert die epidemiologische Verbreitung von Übergewicht und stellt die Bedeutung dieses Problems heraus. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Definition von Normalgewicht, Idealgewicht, Übergewicht und Adipositas, sowie mit den verschiedenen Methoden zur Bestimmung von Übergewicht.
Kapitel 4 behandelt die Entstehung von Übergewicht und beleuchtet die Rolle genetischer Ursachen, Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung und psychosozialer Faktoren. Die Kapitel 5 und 6 untersuchen die Folgen und Konsequenzen von Übergewicht auf physiologischer, psychologischer und ökonomischer Ebene. Im Anschluss widmet sich die Arbeit den Therapieansätzen von Übergewicht und stellt verschiedene Maßnahmen zur Ernährungsumstellung, Verhaltenstherapie und körperlichen Aktivität vor.
Der empirische Teil der Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Daten, die in einer eigenen Studie erhoben wurden. Die Ergebnisse der Regressionsanalyse und der geschlechtsspezifischen Auswertung werden präsentiert. Abschließend werden Zusammenhänge zwischen Sportverhalten, Fernsehverhalten und Übergewicht analysiert und ein Ausblick auf zukünftige Forschungs- und Handlungsfelder gegeben.
Schlüsselwörter
Übergewicht, Kinder, Volksschule, Lebenskontext, Schulstandort, BMI, Ernährung, Bewegung, Psychosoziale Faktoren, Folgen, Therapie, Intervention, Prävention.
- Quote paper
- Nadine Herberg (Author), 2006, Analyse von Übergewicht von Volksschulkinder unter besonderer Berücksichtigung des Lebenskontextes und des Schulstandortes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63269