Das deutsche Musikfernsehen befindet sich in einem noch immer fortdauernden Umbruch. Die Marktführer MTV und VIVA präsentieren sich längst nicht mehr als reine Abspielstationen für Musikclips, sondern als Distribuenten eines jugendorientierten Vollprogramms.
Zugespitzt hat sich diese Entwicklung auch, aufgrund der Übernahme von Viva durch den MTV-Eigner Viacom, im Sommer 2004. Mit der Auflösung der Konkurrenzsituation wurde eine strategische Neuausrichtung der einstigen Rivalen auf den Weg gebracht. Das sichtbare Ergebnis ist die Lancierung eines komplementären Senderprofils, durch eine auf alters- und geschlechtsbedingte Interessenssphären zugeschnittene Programmstruktur. Einhergehend mit dieser Entwicklung wurde die Anzahl und Vielfalt der gesendeten Musikvideos deutlich reduziert.
Dieses Fachbuch untersucht die Ursachen und Auswirkungen der Strukturwandelerscheinungen im deutschen Musikfernsehen. Anhand von Experteninterviews, Programmanalysen und aktuellen Fachartikeln wird dabei die, in akademischen Betrachtungen bislang fehlende, zugleich aber um so dringendere, Verknüpfung von medientechnologischen Entwicklungen und neuen Formen des Musikvideokonsums hergestellt. Das Buch lenkt den Blick hinter das Fernsehbild, das immer nur die sichtbare Oberfläche einer hochgradig rationalisierten Unternehmenskultur zeigen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Historische Entwicklungen und Hintergründe zum Musikfernsehen
- 1.1 MTV - Vom nationalen Spartensender zum internationalen Netzwerk
- 1.2 Musikfernsehen in Deutschland
- 2. Die Programmreform im deutschen Musikfernsehen
- 2.1 Empirische Programmanalyse zu den Sendeinhalten von MTV und VIVA
- 2.1.1 Erläuterung der Methodik
- 2.1.2 Grenzen der Erhebungsmethode
- 2.1.3 Ergebnisbefund
- 2.2 Musikfernsehen im Wandel: Zwischen inhaltlicher Monokultur und ökonomischem Zwang
- 2.2.1 Das Konzept der Diversifizierung
- 2.2.2 Das Kosten-Nutzen Prinzip
- 2.3 Klingeltonangebote, SMS-Anwendungen und Call-In-Formate: Interaktivität als profitable Einnahmequelle
- 2.1 Empirische Programmanalyse zu den Sendeinhalten von MTV und VIVA
- 3. Ein Medium in der Krise: Bedeutungswandel und Perspektiven des Musikvideos
- 3.1 Der Clip in der Krise
- 3.2 Perspektiven des Musikvideos: Rezeption und Distribution im Wandel
- 3.2.1 Aktuelle Entwicklungen
- 3.2.2 Die Renaissance des Musikvideos
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel des Musikfernsehens und den damit verbundenen Bedeutungsverlust des Musikvideos. Der Fokus liegt auf den strukturellen und ökonomischen Veränderungen im deutschen Musikfernsehen, insbesondere bei MTV und VIVA. Die Arbeit analysiert den Einfluss technologischer Entwicklungen, wie der Verbreitung von Handys und dem Internet, auf das Konsumverhalten der Zielgruppe und die Distribution von Musikvideos.
- Historische Entwicklung des Musikfernsehens und die Rolle von MTV
- Programmreform im deutschen Musikfernsehen und die zunehmende Diversifizierung der Inhalte
- Der Einfluss von Klingeltönen, SMS-Anwendungen und Call-In-Formaten auf die Einnahmen der Sender
- Bedeutungswandel des Musikvideos und dessen Krise
- Zukunftsperspektiven des Musikvideos im Kontext digitaler Vertriebswege
Zusammenfassung der Kapitel
1. Historische Entwicklungen und Hintergründe zum Musikfernsehen: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung des Musikfernsehens im Kontext der Entwicklung des Kabel- und Satellitenfernsehens in den USA. Es analysiert die Gründung von MTV als betriebswirtschaftliche Ideallösung, die das Programm selbst zum Werbeträger machte, indem Musikclips die Tonträgerindustrie als kostenlose Programmlieferanten einbanden und gleichzeitig der Musikindustrie eine neue Promotionsplattform bot. Die Fokussierung auf spezifische Marktsegmente, insbesondere die jugendliche Zielgruppe, wird als entscheidender Faktor für den Erfolg des MTV-Konzepts hervorgehoben.
2. Die Programmreform im deutschen Musikfernsehen: Dieses Kapitel befasst sich mit der tiefgreifenden Programmreform im deutschen Musikfernsehen, insbesondere bei MTV und VIVA. Es untersucht die empirischen Daten der Programmanalyse, die Methodik und deren Grenzen. Zentrale Themen sind die Diversifizierung der Inhalte als Reaktion auf den ökonomischen Druck und die zunehmende Bedeutung interaktiver Formate wie Klingeltonangebote, SMS-Anwendungen und Call-In-Formate als profitable Einnahmequellen. Der Wandel von reinen Musikclipsendern zu Sendern mit einem breiten, jugendorientierten Programm wird umfassend analysiert.
3. Ein Medium in der Krise: Bedeutungswandel und Perspektiven des Musikvideos: Dieses Kapitel analysiert die Krise des Musikvideos im Kontext des Wandels im Musikfernsehen. Es untersucht die Gründe für den Bedeutungsverlust des Musikclips und beleuchtet aktuelle Entwicklungen und zukünftige Perspektiven der Musikvideo-Rezeption und -Distribution. Die Verschiebung weg von den traditionellen Sendern hin zu einer dezentralisierten, digitalen Verbreitung wird als zentrales Thema erörtert.
Schlüsselwörter
Musikfernsehen, MTV, VIVA, Musikvideo, Programmreform, Klingeltöne, SMS-Anwendungen, Call-In-Formate, Interaktivität, Medienwandel, digitale Distribution, Jugendkultur, Ökonomische Aspekte, Mediennutzung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: "Wandel des Musikfernsehens und Bedeutungswandel des Musikvideos"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Wandel des Musikfernsehens und den damit verbundenen Bedeutungsverlust des Musikvideos. Der Fokus liegt auf den strukturellen und ökonomischen Veränderungen im deutschen Musikfernsehen, insbesondere bei MTV und VIVA. Analysiert wird der Einfluss technologischer Entwicklungen (Handys, Internet) auf das Konsumverhalten und die Musikvideo-Distribution.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: die historische Entwicklung des Musikfernsehens und die Rolle von MTV; die Programmreform im deutschen Musikfernsehen und die zunehmende Diversifizierung; der Einfluss von Klingeltönen, SMS-Anwendungen und Call-In-Formaten auf die Sender-Einnahmen; der Bedeutungswandel des Musikvideos und dessen Krise; und Zukunftsperspektiven des Musikvideos im Kontext digitaler Vertriebswege.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Kapitel 1: Beleuchtet die Entstehung des Musikfernsehens, insbesondere die Gründung von MTV und dessen betriebswirtschaftliche Strategie. Der Fokus liegt auf der Nutzung von Musikclips als kostenlose Programmlieferanten und der Erschließung neuer Promotionsplattformen für die Musikindustrie.
Kapitel 2: Beschäftigt sich mit der Programmreform bei MTV und VIVA, analysiert empirische Daten zur Programmanalyse und deren Methodik und Grenzen. Zentrale Themen sind die Diversifizierung der Inhalte und die Bedeutung interaktiver Formate als Einnahmequellen.
Kapitel 3: Analysiert die Krise des Musikvideos im Kontext des Wandels im Musikfernsehen. Es untersucht die Gründe für den Bedeutungsverlust des Musikclips und beleuchtet aktuelle Entwicklungen und zukünftige Perspektiven der Musikvideo-Rezeption und -Distribution im digitalen Kontext.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine empirische Programmanalyse von MTV und VIVA, deren Methodik und Grenzen im Kapitel 2 erläutert werden. Zusätzlich werden historische Analysen und die Betrachtung ökonomischer Faktoren eingesetzt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Musikfernsehen, MTV, VIVA, Musikvideo, Programmreform, Klingeltöne, SMS-Anwendungen, Call-In-Formate, Interaktivität, Medienwandel, digitale Distribution, Jugendkultur, Ökonomische Aspekte, Mediennutzung.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und alle Interessierten, die sich mit den Themen Musikfernsehen, Musikvideo, Medienwandel und den ökonomischen Aspekten der Medienbranche auseinandersetzen.
Wo finde ich mehr Informationen?
(Hier könnte ein Link zur vollständigen Arbeit eingefügt werden)
- Arbeit zitieren
- Jens Frieling (Autor:in), 2006, "Ringtones killed the Videostar". Formatwandel im Musikfernsehen und die Zukunft des Musikvideos, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63329