Gerade im Hinblick auf die im März diesen Jahres stattfindenden neuen Präsidentschaftswahlen lohnt es sich, sich das Wahlsystem in Argentinien einmal vor Augen zu führen. Da das Land durch ständige Regierungswechsel und vor allem durch seine schwere Wirtschaftskrise Aufmerksamkeit in der Welt erregt, sollte man sich ein Bild über die jeweiligen Regierungszusammensetzungen machen, über die Zeit der Wiedereinführung der Demokratie im Jahre 1983 nach Beendigung der Militärdiktatur bis in die heutige Zeit. Insbesondere muss ein Augenmerk auf das Jahr 1995 gelegt werden, in welchem die erste Wahl nach der Verfassungsreform von 1994 durchgeführt wurde.
Dies bringt uns nun zu folgender These: Die 1994 eingebrachten Veränderungen in der normativen Ebene des Wahlsystems beseitigten weder die schon damals de facto bestehende verminderte Regierbarkeit in Argentinien noch ermöglichten sie die Chance, das 2-Parteien- System zu durchbrechen und eine funktions- und regierungsfähige Opposition zu errichten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Wahlsystem Argentiniens
- 1983: Wahlsystem und Wahlergebnis
- Die Wahlen bis zum Amtsantritt Präsident Menems
- Wahlergebnisse der Jahre 1985-87
- Die Wahlen von 1989
- Die Wahlen 1991 und 1993: Übergewicht des PJ
- 1995: Die Wahl nach der Verfassungsreform - Auftreten einer dritten Kraft
- Änderungen des Wahlsystems nach der Verfassungsreform von 1994
- Entstehung eines Dreiparteiensystems nach den Parlamentswahlen von 1995 und der Wahl des Präsidenten am 14. Mai 1995
- Die Wahlen 1997-2001
- Das Phänomen des Stimmensplittings
- Rolle und Problematik des Klientelismus
- Schlussbemerkung
- Quellennachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Wahlsystem Argentiniens und analysiert dessen Auswirkungen auf die politische Landschaft des Landes. Im Fokus stehen dabei die Veränderungen des Wahlsystems im Kontext der Wiederherstellung der Demokratie nach der Militärdiktatur sowie die Entwicklung des Parteiensystems.
- Das Wahlsystem Argentiniens im historischen Kontext der Wiederherstellung der Demokratie
- Die Auswirkungen der Verfassungsreform von 1994 auf das Wahlsystem
- Die Entwicklung des Parteiensystems in Argentinien
- Das Phänomen des Stimmensplittings und seine Bedeutung für die politische Landschaft
- Die Rolle und Problematik des Klientelismus im argentinischen Wahlsystem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die These auf, dass die Veränderungen des Wahlsystems im Jahr 1994 die Regierbarkeit Argentiniens nicht verbessert haben und das Zwei-Parteien-System nicht durchbrochen haben. Im Folgenden wird das Wahlsystem Argentiniens im Jahr 1983 im Detail beschrieben, einschließlich der Wahlbeteiligung und der Ergebnisse der ersten demokratischen Wahlen.
Schlüsselwörter
Wahlsystem, Argentinien, Demokratie, Verfassungsreform, Parteiensystem, Stimmensplitting, Klientelismus, Regierbarkeit, Opposition.
- Quote paper
- Claudia Baczewski (Author), Volker Gerlach (Author), 2003, Das Wahlsystem Argentiniens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63372