Verschiedene Anlässe können zum Ausscheiden eines Gesellschafters aus einer Gesellschaft führen (Kündigung, Tod usw.). Der Gesellschafter verliert beim Ausscheiden aus der Gesellschaft sämtliche Rechte und Pflichten. Als Ausgleich dafür, dass sein Anteil den übrigen Gesellschaftern zuwächst, erhält er einen Anspruch auf ein Abfindungsguthaben (§ 738 BGB 1 ). Wie hoch dieses Guthaben ist, hängt von der vereinbarten gesellschaftsvertraglichen Abfindungsregelung ab, die regelmäßig vom gesetzlich vorgesehenen Vollwert abweicht und deren Zulässigkeit immer wieder Gerichte beschäftigt. Gründe und Zweckmäßigkeit dieser Abweichung von der gesetzlichen Regelung sollen der Hauptbestandteil dieser Arbeit sein. Um diese genau analysieren zu können, wird in Kapitel 2 kurz auf die möglichen Bewertungsmethoden und denkbare ergänzenden Regelungen eingegangen sowie ein Überblick über die derzeitige Rechtslage geschildert. Die Beurteilung der Zweckmäßigkeit der gesellschaftsvertraglichen Klauseln ist in zwei Kapitel aufgeteilt; eine wirtschaftliche und eine steuerliche. Bei der wirtschaftlichen Beurteilung soll vor allem geklärt werden, warum Gesellschafter die einzelnen Klauseln wählen und welche Wirkungen diese haben (gewollt oder ungewollt). Anschließend wird die Besteuerung einer Abfindung und die sich daraus ergebenden Konsequenzen auf die Wahl der Abfindungsklauseln untersucht und in die Beurteilung der Zweckmäßigkeit eingebunden. Die ganze Arbeit ist dabei aus der Sicht der Gesellschafter und nicht der Gesellschaft zu sehen. Es wird davon ausgegangen, dass jeder für sich seine optimale Lösung sucht. Ist diese nicht klar ersichtlich oder von der Austrittsreihenfolge abhängig, wird versucht das Kollektivergebnis zu maximieren. Entscheidungskriterium für die Gesellschafter ist dabei der Kapitalwert. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Abfindungsklauseln in Gesellschaftsverträgen
- Vertragliche Vereinbarungen
- Bewertungsmethoden zur Berechnung der Abfindungshöhe
- Ergänzende Regelungen
- Relevanz der verschiedenen Klauseln in der Praxis
- Rechtsgrenzen
- Gesetzliche Schranken
- Folgen unwirksamer Klauseln
- Vertragliche Vereinbarungen
- Wirtschaftliche Zweckmäßigkeit
- Mögliche Ziele gesellschaftsvertraglicher Klauseln
- Allgemeine Wirkung unterwertiger Klauseln
- Spezielle Wirkung einzelner Klauseln
- Differenzierung nach dem Ausscheidungsgrund
- Steuerliche Zweckmäßigkeit
- Miteinbezug der Besteuerung von Abfindungen
- Die Bedeutung des Firmenwertes
- Auswirkung der Einkommenssteuer
- Abfindung zum Buchwert
- Abfindung unter dem Buchwert
- Abfindung über dem Buchwert
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die wirtschaftliche und steuerliche Zweckmäßigkeit von gesellschaftsvertraglichen Abfindungsklauseln im Kontext des Ausscheidens eines Gesellschafters aus einer Gesellschaft. Die Arbeit analysiert die möglichen Bewertungsmethoden und ergänzenden Regelungen sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen. Darüber hinaus wird die wirtschaftliche und steuerliche Wirkung der verschiedenen Klauseln beleuchtet, wobei der Fokus auf der Optimierung der Abfindungsregelung aus der Sicht der Gesellschafter liegt.
- Bewertung von Abfindungsklauseln im Gesellschaftsvertrag
- Wirtschaftliche Auswirkungen von Abfindungsregelungen
- Steuerliche Implikationen der Abfindungszahlung
- Rechtliche Grenzen der Abfindungsvereinbarungen
- Optimierung der Abfindungsregelung aus der Sicht der Gesellschafter
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 erläutert die verschiedenen Bewertungsmethoden zur Berechnung der Abfindungshöhe und die möglichen ergänzenden Regelungen im Gesellschaftsvertrag. Es werden verschiedene Methoden wie das Buchwertverfahren, das Substanzwertverfahren, die Ertragswertmethode und Mischformen vorgestellt. Außerdem werden wichtige Aspekte wie die Festlegung des Stichtages, die Kostentragungspflicht und die Auszahlungsbedingungen beleuchtet.
Kapitel 3 untersucht die wirtschaftliche Zweckmäßigkeit der gesellschaftsvertraglichen Klauseln. Es werden die möglichen Ziele der Klauseln, die allgemeine Wirkung unterwertiger Klauseln, die spezielle Wirkung einzelner Klauseln und die Differenzierung nach dem Ausscheidungsgrund analysiert.
Kapitel 4 befasst sich mit der steuerlichen Zweckmäßigkeit der Abfindungsklauseln. Es werden die Besteuerung von Abfindungen, die Bedeutung des Firmenwertes und die Auswirkungen der Einkommenssteuer auf die Abfindungshöhe untersucht.
Schlüsselwörter
Abfindung, Gesellschaftsvertrag, Gesellschaftsrecht, Bewertung, Buchwertverfahren, Substanzwertverfahren, Ertragswertmethode, Wirtschaftliche Zweckmäßigkeit, Steuerliche Zweckmäßigkeit, Einkommenssteuer, Firmenwert, Rechtsgrenzen, Ausscheiden, Kündigung, Tod, Kapitalwert.
- Quote paper
- Daniel Strobel (Author), 2006, Wirtschaftliche und steuerliche Zweckmäßigkeit von gesellschaftsvertraglichen Abfindungsklauseln, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63383