Im Zuge der Veränderungsprozesse von Organisationen, die dem dynamischen Wandel sowohl der Märkte als auch der demographischen Strukturen geschuldet sind, nimmt Commitment, im engeren Sinne als Mitarbeiter- oder Personalbindung gefasst, einen immer größeren Raum ein. Commitment kann aus dem Englischen mit „Bindung“ übersetzt werden. „Gebunden sein oder sich gebunden fühlen, kann ein struktureller Sachverhalt oder ein psychologischer Zustand sein.“
Ausgehend vom psychologischen Aspekt sind folgende Fragen zu klären: wie entsteht überhaupt Commitment, wie lässt es sich erklären und womit lässt es sich zugunsten der jeweiligen Organisation verstärken?
In der vorliegenden Arbeit soll die Entstehung von Commitment auf arbeits- und organisationspsychologischer Ebene beleuchtet und daraus resultierende Möglichkeiten der Mitarbeiterbindung dargstellt werden.
Dazu werden zunächst die individuellen Grundlagen für die Entstehung von Commitment erläutert, bevor kurz auf unterschiedliche Formen desselben eingegangen wird. Anschließend wird die Beziehung zwischen Commitment und Arbeitszufriedenheit im Zusammenhang mit Fluktuationsneigung von Mitarbeitern aufgezeigt, bevor verschiedene Konzepte, nicht nur dieser Fluktuationsneigung zu begegnen, sondern auch die Identifikation der Mitarbeiter mit der Organisation zu fördern, vorgestellt werden.
Abschließend wird die Eignung dieser Konzepte überprüft und als Ausblick die positiven Aspekte der Mitarbeiterbindung an den Arbeitsplatz benannt, aber auch negative Möglichkeiten in Betracht gezogen, die den organisationalen Leistungserstellungs- und Wandlungsprozess stören könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche Grundlagen
- Individuelle Bindung als psychologischer Kontrakt
- Formen des Commitment
- Normatives Commitment
- Fortsetzungsbezogenes Commitment
- Affektives Commitment
- Arbeitszufriedenheit als Determinanten des Commitment am Beispiel von Fluktuation
- Aufbau/ Erhalt von Commitment
- Konzepte der individuellen Bindung an den Arbeitsplatz
- Personalwerbung – Bindung neuer Mitarbeiter
- Strategien, Grundsätze und Personalbindungsinstrumente
- Positive Wirkungen und Gefahren der Gebundenheit
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der individuellen Bindung an den Arbeitsplatz, auch bekannt als Commitment. Sie untersucht die Entstehung, die Formen und die Auswirkungen von Commitment auf die Organisation und deren Mitarbeiter. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Commitment im Kontext des dynamischen Wandels von Unternehmen und Märkten sowie die Rolle des psychologischen Kontrakts im Mitarbeiter-Unternehmen-Verhältnis.
- Die Entstehung und die Erklärung von Commitment aus arbeits- und organisationspsychologischer Sicht
- Die verschiedenen Formen von Commitment, z.B. normativ, fortsetzungsbezogen und affektiv
- Die Beziehung zwischen Commitment und Arbeitszufriedenheit im Zusammenhang mit Fluktuationsneigung
- Konzepte zur Förderung der Mitarbeiterbindung und Reduzierung der Fluktuationsneigung
- Positive und negative Auswirkungen von Commitment auf die Organisation und den Leistungsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Commitment in Zeiten des dynamischen Wandels von Organisationen und Märkten. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Entstehung, der Erklärung und der Verstärkung von Commitment. Das zweite Kapitel befasst sich mit den begrifflichen Grundlagen von Commitment. Es definiert den psychologischen Kontrakt als subjektive Deutung der Beziehung zwischen Mitarbeiter und Unternehmen und erläutert die drei Elemente des individuellen psychologischen Kontrakts nach Rousseau (1995): Versprechen, Belohnungen und Freiwilligkeit. Das Kapitel geht auch auf die verschiedenen Formen von Commitment ein, wobei die normativ-moralische Verbundenheit, die fortsetzungsbezogene Bindung aufgrund von Kosten und die affektive Bindung durch emotionale Identifikation mit der Organisation vorgestellt werden. Der dritte Abschnitt befasst sich mit der Beziehung zwischen Commitment und Arbeitszufriedenheit im Kontext der Fluktuationsneigung von Mitarbeitern. Die Kapitel 3 und 4 behandeln verschiedene Konzepte zur Mitarbeiterbindung, darunter die Personalwerbung, Strategien und Instrumente zur Bindung und die positiven wie negativen Auswirkungen der Gebundenheit. Das Fazit und der Ausblick diskutieren die Eignung der vorgestellten Konzepte und beleuchten die positiven Aspekte der Mitarbeiterbindung sowie die negativen Möglichkeiten, die den organisatorischen Leistungsprozess stören könnten.
Schlüsselwörter
Commitment, Mitarbeiterbindung, Personalbindung, psychologischer Kontrakt, Arbeitszufriedenheit, Fluktuation, normatives Commitment, fortsetzungsbezogenes Commitment, affektives Commitment, Personalwerbung, Organisationswandel, dynamische Entwicklungen.
- Citation du texte
- Julia Kahle-Hausmann (Auteur), 2006, Konzepte individueller Bindung an den Arbeitsplatz - Darstellung und kritische Würdigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63398