In den letzten Jahren hat die Pädagogik von Maria Montessori vermehrt an Bedeutung gewonnen. Die immer steigenden Anmeldezahlen an Montessori Schulen, sowie die Einrichtung von Montessori Zweigen an Regelschulen belegen ein stetiges Interesse und eine weitere Verbreitung der pädagogischen Methoden von Montessori. Die Gründe hierfür sind so vielfältig wie zahlreich, die Suche „nach Alternativen zum herkömmlichen Schulsystem", sowie die positive Resonanz der Schüler einer solchen Schule sind sicherlich nur kleine Aspekte, die für eine Entscheidung zur Erziehung nach Montessori beitragen.
Maria Montessori entwickelte ein Erziehungskonzept, dass sich von der Kleinkinderziehung bis zum Eintritt ins Erwachsenenalter erstreckt. Doch ihre Thesen entstanden zu Beginn des vorigen Jahrhunderts und dennoch erfreuen sich Schulen und Kurse mit ihrer Methodik als Grundlage und Schwerpunkt größten Zulaufs.
Heute scheinen uns die „gleichen Grundfragen" zu beschäftigen, wenn auch in einer anderen „historischen Situation".
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es das Bestreben der Vertreter der Reformpädagogik, sich von der „alten Schule", in der „Autorität und Intellektualismus die tonangebenden Prinzipien" vorgaben und die Erziehung nur wenig mit einer kindgerechten Entwicklung gemein hatte, zu distanzieren. Der Unterricht wurde neu konzipiert, die Pädagogik sollte nun vom Kind aus gehen und Lehren auf das Kind hin gerichtet sein. Diverse neue Schulformen bildeten und etablierten sich, so auch die von Maria Montessori.
Wichtig waren allen Reformpädagogen besonders die Achtung vor dem Wesen des Kindes und die „kindzentrierten pädagogischen Ideen und eine(r) schülerorientierte(n) pädagogische(n) Praxis".
Das Kind sollte im Mittelpunkt aller pädagogischer Bemühungen stehen, ihm sollte Freiraum für selbstständiges Denken und möglichst freie Entfaltung gewährt werden. Diese Forderung implizierte die Abschaffung der autoritären Lehrperson und eine lebenspraktische Ausrichtung des Unterrichts. Lebensnahe, realistische Bildung durch praktische Tätigkeit, körperliche Betätigung und die Schulung von Handfertigkeiten sollten an die Stelle von einseitigen, verstandesbetonten Beschäftigungen treten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Leben von Maria Montessori
- Die politische und gesellschaftliche Lage Italiens im 19. Jahrhundert
- Kindheit und Jugendzeit von Maria Montessori
- Studienzeit von Maria Montessori
- Die Zeit von 1896 -1907
- Von der Medizin zur Pädagogik
- San Lorenzo und die Casa die Bambini
- Montessoribewegungen
- Einflüsse auf Maria Montessori
- Die Verbreitung der Pädagogik
- Die Zeit zwischen den Weltkriegen
- Die Zeit in Indien
- Die letzen Jahre von Maria Montessori
- Grundprinzipien der Montessori- Pädagogik
- Montessoris Idee einer „Natur des Kindes“
- Der immanente Bauplan des Kindes
- Der geistige Embryo
- Der absorbierende Geist
- Die sensiblen Phasen
- Die Polarisation der Aufmerksamkeit
- Der immanente Bauplan des Kindes
- Montessoris Idee einer „Natur des Kindes“
- Die Rolle der Mathematik in der Montessori- Pädagogik
- Das Sinnesmaterial
- Exemplarische Darstellung zweier Sinnesmaterialien
- Rosa Turm und Braune Treppe
- Klassifizierung des Materials
- Die zentralen Materialeigenschaften
- Exemplarische Darstellung zweier Sinnesmaterialien
- Die Einführung der vier Grundrechenarten anhand des didaktischen Materials für Mathematik
- Das Goldene Perlenmaterial
- Präsentation der dezimalen Organisation der Quantitäten- das Verstehen des Zehnersystems mithilfe des Goldenen Perlenmaterials
- Betrachtung und Benennung des Wertes der Ziffer entsprechend ihrer Position in der dezimalen Organisation und die Operationen
- Die Addition mithilfe des Goldenen Perlenmaterials, der Kartensätze und des Markenspiels
- Die Subtraktion mithilfe des Goldenen Perlenmaterials und des kleinen Rechenrahmens
- Die Multiplikation mithilfe des Goldenen Perlenmaterials, der Kartensätze und des Schachbretts
- Die Division mithilfe des Goldenen Perlenmaterials
- Exkurs: Einführung in die Geometrie anhand des didaktischen Materials der Mathematik
- Das Sinnesmaterial
- Die Rolle des Schülers in der Montessori- Pädagogik
- Die Freiheit
- Die Disziplin
- Das Prinzip der freien Wahl
- Die Rolle der Lehrkraft in der Montessori- Pädagogik
- Die Vorbereitete Lehrerin
- Die innere Haltung
- Die Beobachtung und Überwachung der kindlichen Arbeit
- Die Aufgaben der „neuen“ Lehrerin
- Die vorbereitete Umgebung
- Die Vermittlung von Ordnung und Sorgsamkeit
- Die Vermittlung vom Gebrauch des Materials
- Die vorbereitete Umgebung
- Die Vorbereitete Lehrerin
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Zulassungsarbeit befasst sich mit der Vermittlung von mathematischen Grundlagen in der Montessori-Grundschule. Die Arbeit analysiert die grundlegenden Prinzipien der Montessori-Pädagogik und deren Anwendung auf den Mathematikunterricht. Darüber hinaus werden die Rolle des Kindes und der Lehrkraft in der Montessori-Schule im Hinblick auf die mathematische Bildung beleuchtet.
- Die Prinzipien der Montessori-Pädagogik und ihre Anwendung auf den Mathematikunterricht
- Die Rolle des Sinnesmaterials in der Montessori-Mathematik
- Die Vermittlung der vier Grundrechenarten mithilfe des didaktischen Materials
- Die Bedeutung von Selbstständigkeit und freier Wahl für die mathematische Entwicklung des Kindes
- Die Aufgaben und Kompetenzen der Lehrkraft in der Montessori-Grundschule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Zulassungsarbeit ein und beleuchtet die steigende Bedeutung der Montessori-Pädagogik. Anschließend wird das Leben von Maria Montessori in den Kontext ihrer Zeit und die Entwicklung ihrer pädagogischen Ideen gestellt. Kapitel 3 widmet sich den Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik, insbesondere dem Konzept der „Natur des Kindes“ und den sensiblen Phasen. Kapitel 4 fokussiert auf die Rolle der Mathematik in der Montessori-Pädagogik, wobei die zentralen Elemente des Sinnesmaterials und die Einführung der Grundrechenarten mithilfe des didaktischen Materials erläutert werden.
Schlüsselwörter
Montessori-Pädagogik, Mathematikdidaktik, Grundschulpädagogik, Sinnesmaterial, Goldenes Perlenmaterial, Grundrechenarten, Selbstständigkeit, Freie Wahl, Rolle der Lehrkraft
- Arbeit zitieren
- Andrea Schlafke (Autor:in), 2005, Vermittlung der mathematischen Grundlagen an der Montessori Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63444