Eigentlich wissen wir es alle: wir lernen nicht nur in Schulen und Universitäten, sondern wir lernen unser ganzes Leben lang. In Schulen und Universitäten fällt uns das Lernen jedoch meistens besonders schwer. Wir müssen uns mit Sachinhalten auseinandersetzen, die uns vielleicht gar nicht interessieren, die wir aber trotzdem irgendwie behalten müssen - zumindest bis zur nächsten Klausur, wo wir unser auswendiggelerntes Wissen „runterschreiben“ können, um es spätestens eine Woche danach wieder zu vergessen... Das kann doch nicht der wahre Sinn von Lernen sein! In seiner Freizeit, im Berufsleben, ja eigentlich jeden Tag, zu jeder Zeit, lernt der Mensch auch, allerdings dann eher unbewußt. Wenn man sich in seiner Freizeit mit etwas beschäftigt, steht eine ganz andere Motivation dahinter, als z. B. in der Schule Lateinvokabeln „büffeln“ zu müssen. Man verbindet positive Emotionen mit seinen Freizeittätigkeiten, so daß das Lernen da ganz leicht fällt und plötzlich sogar selbstverständlich wird. Mit diesem Phänomen beschäftigt sich die vorliegende Hausarbeit. Zu Beginn wird eine kurze Definition von „Lernen“ gegeben, schließlich ist dies der Kernbegriff der ganzen Arbeit. Dabei darf aber auch eine kurze Einführung in die physiologischen Grundlagen des Lernens nicht fehlen. Anschließend wird die kognitive Lernmethode und die noch recht neue Lernmethode des „Brain-Based Learning“ vorgestellt, wobei die wichtigsten Punkte gegenübergestellt werden. Am Ende der Arbeit wird versucht zu erläutern, welche Konsequenzen und Umstellungen Brain-Based Learning für den Schulalltag bedeuten würde. Vielleicht könnte man dadurch eines Tages wirklich erreichen, daß einem das Lernen in der Schule genauso leicht fällt, wie das Lernen in der Freizeit. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Lernen
- 2.1 Definition von Lernen
- 2.2 Physiologische Grundlagen für das Lernen
- 3. Kognitive Lerntheorie
- 3.1 Definition der kognitiven Lerntheorie
- 3.2 Lernen als Informationsverarbeitungsprozeß
- 4. Gehirn-fundiertes Lernen (Brain-Based Learning)
- 4.1 Definition von Brain-Based Learning
- 4.2 Aufbau von Brain-Based Learning
- 4.3 Motivation und Emotionen
- 5. Kognitives Lernen vs. Brain-Based Learning
- 6. Konsequenzen für den Schulalltag
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Vergleich zwischen kognitivem Lernen und dem „Brain-Based Learning“. Ziel ist es, die Prinzipien beider Lernmethoden darzustellen und ihre Implikationen für den Schulalltag zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Ansätze und diskutiert, wie „Brain-Based Learning“ zu einer effektiveren und motivierenderen Lernumgebung beitragen kann.
- Definition und physiologische Grundlagen des Lernens
- Vergleich der kognitiven Lerntheorie und des Brain-Based Learning
- Die Rolle von Motivation und Emotionen im Lernprozess
- Die zwölf Prinzipien des Brain-Based Learning
- Konsequenzen von Brain-Based Learning für den Schulalltag
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einleitung stellt die zentrale Frage nach dem Unterschied zwischen dem oft mühsamen Lernen in der Schule und dem spielerischen, unbewussten Lernen in der Freizeit. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich mit einer Definition von Lernen, den physiologischen Grundlagen, kognitiver Lerntheorie, Brain-Based Learning und den Konsequenzen für den Schulalltag auseinandersetzt.
2. Lernen: Dieses Kapitel liefert zunächst eine alltagssprachliche und eine psychologische Definition von Lernen. Es differenziert zwischen einsichtigem Lernen, Lernen durch Dressur und Lernen durch Versuch und Irrtum, wobei der Fokus auf dem einsichtigen, aktiven und sozial vermittelten Lernen des Menschen liegt. Die vier Lernphasen (Vorbereitung, Aneignung, Speicherung und Erinnerung) werden detailliert beschrieben. Der Abschnitt über die physiologischen Grundlagen erläutert die Rolle des Gehirns beim Lernen, die Weiterleitung von Sinnesinformationen und die Bedeutung der Synapsen. Die Bedeutung der frühen Kindheit für die Gehirnentwicklung und die Auswirkung von Umweltfaktoren wie Ernährung werden hervorgehoben.
3. Kognitive Lerntheorie: Das Kapitel definiert die kognitive Lerntheorie im Gegensatz zum Lernen durch Versuch und Irrtum als Lernen durch Einsicht. Es verortet die kognitiven Ansätze in der Geschichte der Lernforschung, hebt die „kognitive Wende“ hervor und betont die Bedeutung interner Prozesse des Denkens, die im Behaviorismus vernachlässigt wurden. Der Informationsverarbeitungsprozess wird mit dem Modell des Ultrakurzzeit-, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnisses erklärt, wobei die Rolle der selektiven Wahrnehmung und der semantischen Kodierung im Lernprozess betont wird.
4. Gehirn-fundiertes Lernen (Brain-Based Learning): Dieses Kapitel beschreibt Brain-Based Learning als ganzheitlichen Lernansatz, der die Emotionen und Phantasien der Schüler einbezieht und bereits vorhandene Erfahrungen mit neuen Lerninhalten verknüpft. Es werden die Kernkonzepte „Tiefenbedeutung“ und „Gefühlte Bedeutung“ erläutert und die zwölf Prinzipien des Brain-Based Learning detailliert dargestellt. Diese Prinzipien umfassen Aspekte wie die Ganzheitlichkeit des Gehirns, die soziale Eingebundenheit des Lernens, die angeborene Sinnfindung und die Rolle von Emotionen.
5. Kognitives Lernen vs. Brain-Based Learning: Dieser Abschnitt vergleicht die kognitive Lerntheorie und Brain-Based Learning. Es wird herausgestellt, dass Brain-Based Learning die Erkenntnisse der kognitiven Lerntheorie aufgreift und erweitert, indem es die Rolle von Emotionen und Motivation stärker betont und einen ganzheitlicheren und schülerzentrierten Ansatz verfolgt. Der Unterschied zwischen auswendig Gelerntem und sinnvollem Lernen wird hervorgehoben.
6. Konsequenzen für den Schulalltag: Das Kapitel beschreibt drei verschiedene Handlungsstile im Schulalltag und argumentiert für die Notwendigkeit einer Umstellung hin zu einem Brain-Based Learning Ansatz. Es wird erläutert, dass eine solche Umstellung ein Umdenken im gesamten Schulsystem erfordert, das die extrinsische Motivation durch intrinsische Motivation ersetzt. Konkrete Maßnahmen wie die Schulung des Lehrpersonals und die Schaffung einer positiven Lernatmosphäre werden vorgeschlagen.
Schlüsselwörter
Kognitive Lerntheorie, Brain-Based Learning, Lernen, Gedächtnis, Informationsverarbeitung, Emotionen, Motivation, Schulalltag, intrinsische Motivation, extrinsische Motivation, Sinneswahrnehmung, Gehirnentwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Vergleich Kognitive Lerntheorie und Brain-Based Learning
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit vergleicht die kognitive Lerntheorie mit dem Brain-Based Learning. Sie beschreibt die Prinzipien beider Lernmethoden und analysiert ihre Auswirkungen auf den Schulalltag. Der Fokus liegt auf den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Ansätze und darauf, wie Brain-Based Learning zu einer effektiveren und motivierenderen Lernumgebung beitragen kann.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und physiologische Grundlagen des Lernens, Vergleich der kognitiven Lerntheorie und des Brain-Based Learning, die Rolle von Motivation und Emotionen im Lernprozess, die zwölf Prinzipien des Brain-Based Learning und die Konsequenzen von Brain-Based Learning für den Schulalltag.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die den Unterschied zwischen schulischem und freizeitlichem Lernen thematisiert. Es folgen Kapitel zu den Definitionen von Lernen und seinen physiologischen Grundlagen, zur kognitiven Lerntheorie, zu Brain-Based Learning und schließlich zu den Konsequenzen für den Schulalltag. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung.
Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen kognitiver Lerntheorie und Brain-Based Learning?
Brain-Based Learning erweitert die Erkenntnisse der kognitiven Lerntheorie, indem es die Rolle von Emotionen und Motivation stärker betont und einen ganzheitlicheren und schülerzentrierteren Ansatz verfolgt. Während die kognitive Lerntheorie sich auf die Informationsverarbeitung konzentriert, integriert Brain-Based Learning auch die ganzheitliche Natur des Gehirns, soziale Aspekte und die Bedeutung von Erfahrungen.
Welche Rolle spielen Emotionen und Motivation im Lernprozess?
Brain-Based Learning betont die wichtige Rolle von Emotionen und Motivation für erfolgreiches Lernen. Intrinsische Motivation wird als Schlüssel für effektives und nachhaltiges Lernen gesehen, im Gegensatz zur extrinsischen Motivation, die oft im traditionellen Schulsystem dominiert.
Was sind die zwölf Prinzipien des Brain-Based Learning?
Die Arbeit beschreibt detailliert zwölf Prinzipien des Brain-Based Learning. Diese Prinzipien umfassen Aspekte wie die Ganzheitlichkeit des Gehirns, die soziale Eingebundenheit des Lernens, die angeborene Sinnfindung und die Rolle von Emotionen. Die genaue Auflistung dieser Prinzipien findet sich im Kapitel 4 der Arbeit.
Welche Konsequenzen hat Brain-Based Learning für den Schulalltag?
Die Arbeit argumentiert für eine Umstellung auf einen Brain-Based Learning Ansatz im Schulalltag, der ein Umdenken im gesamten Schulsystem erfordert. Konkrete Maßnahmen wie die Schulung des Lehrpersonals und die Schaffung einer positiven Lernatmosphäre werden vorgeschlagen, um intrinsische Motivation zu fördern und auswendig Gelerntem sinnvolles Lernen entgegenzusetzen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter beschrieben: Kognitive Lerntheorie, Brain-Based Learning, Lernen, Gedächtnis, Informationsverarbeitung, Emotionen, Motivation, Schulalltag, intrinsische Motivation, extrinsische Motivation, Sinneswahrnehmung, Gehirnentwicklung.
Wie definiert die Arbeit "Lernen"?
Die Arbeit bietet sowohl eine alltagssprachliche als auch eine psychologische Definition von Lernen. Sie differenziert zwischen verschiedenen Lernformen wie einsichtigem Lernen, Lernen durch Dressur und Lernen durch Versuch und Irrtum, wobei der Fokus auf dem einsichtigen, aktiven und sozial vermittelten Lernen liegt. Die vier Lernphasen (Vorbereitung, Aneignung, Speicherung und Erinnerung) werden ebenfalls erläutert.
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- Melanie Brück (Author), 2005, Eine Gegenüberstellung von kognitivem Lernen und Brain-Based Learning, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63732