Eine Gegenüberstellung von kognitivem Lernen und Brain-Based Learning


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2005

16 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis:

1. Einführung

2. Lernen
2.1 Definition von Lernen
2.2 Physiologische Grundlagen für das Lernen

3. Kognitive Lerntheorie
3.1 Definition der kognitiven Lerntheorie
3.2 Lernen als Informationsverarbeitungsprozeß

4. Gehirn-fundiertes Lernen ( Brain-Based Learning)
4.1 Definition von Brain-Based Learning
4.2 Aufbau von Brain-Based Learning
4.3 Motivation und Emotionen

5. Kognitives Lernen vs. Brain-Based Learning

6. Konsequenzen für den Schulalltag

7. Schlußbemerkung

8. Literatur

1 Einführung:

Eigentlich wissen wir es alle: wir lernen nicht nur in Schulen und Universitäten, sondern wir lernen unser ganzes Leben lang. In Schulen und Universitäten fällt uns das Lernen jedoch meistens besonders schwer. Wir müssen uns mit Sachinhalten auseinandersetzen, die uns vielleicht gar nicht interessieren, die wir aber trotzdem irgendwie behalten müssen – zumindest bis zur nächsten Klausur, wo wir unser auswendiggelerntes Wissen „runterschreiben“ können, um es spätestens eine Woche danach wieder zu vergessen...

Das kann doch nicht der wahre Sinn von Lernen sein! In seiner Freizeit, im Berufsleben, ja eigentlich jeden Tag, zu jeder Zeit, lernt der Mensch auch, allerdings dann eher unbewußt. Wenn man sich in seiner Freizeit mit etwas beschäftigt, steht eine ganz andere Motivation dahinter, als z. B. in der Schule Lateinvokabeln „büffeln“ zu müssen. Man verbindet positive Emotionen mit seinen Freizeittätigkeiten, so daß das Lernen da ganz leicht fällt und plötzlich sogar selbstverständlich wird.

Mit diesem Phänomen beschäftigt sich die vorliegende Hausarbeit. Zu Beginn wird eine kurze Definition von „Lernen“ gegeben, schließlich ist dies der Kernbegriff der ganzen Arbeit. Dabei darf aber auch eine kurze Einführung in die physiologischen Grundlagen des Lernens nicht fehlen.

Anschließend wird die kognitive Lernmethode und die noch recht neue Lernmethode des „Brain-Based Learning“ vorgestellt, wobei die wichtigsten Punkte gegenübergestellt werden.

Am Ende der Arbeit wird versucht zu erläutern, welche Konsequenzen und Umstellungen Brain-Based Learning für den Schulalltag bedeuten würde.

Vielleicht könnte man dadurch eines Tages wirklich erreichen, daß einem das Lernen in der Schule genauso leicht fällt, wie das Lernen in der Freizeit.

2 Lernen:

2.1 Definition von Lernen

In der Alltagssprache bezeichnet man den Erwerb von Wissen sowie von motorischen und sprachlichen Fertigkeiten als Lernen. In der Psychologie versteht man unter Lernen die durch Erfahrung entstandenen, anhaltende Verhaltensänderungen.

Generell ist zu unterscheiden zwischen einsichtigem Lernen, welches das Bewußtsein voraussetzt. Lernen durch Dressur und Lernen durch Versuch und Irrtum. Menschliches Lernen ist eine überwiegend einsichtige, aktive und sozialvermittelte Aneignung von Kenntnissen und Fertigkeiten, Überzeugungen und Verhaltensweisen. Es läßt sich in vier Lernphasen unterteilen:

1. die Vorbereitungsphase (Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Reizunterscheidung erfolgen),
2. die Aneignungsphase (Assoziationen als Verknüpfungsprozeß),
3. die Speicherungsphase (Verarbeitungsprozeß, Codierung der Erfahrung und Speicherung im Gedächtnis),
4. die Erinnerungsphase (gespeichertes Material wird abgerufen, decodiert)

(Schülerduden Psychologie, 1996, S. 229).

Durch Lernen ist es einem möglich, sich anzupassen und neue Verhaltensweisen zu erlernen, die es einem ermöglichen, mit immer neuen Lebensumständen fertig zu werden. Voraussetzung zum Lernen sind allerdings Erfahrung und die Bereitschaft zur Verhaltensänderung.

2.2 Physiologische Grundlagen für das Lernen

Das Organ, in dem Lernen stattfindet, ist das Gehirn. Beim Menschen hat es ein Gewicht von ca. 1,35 Kilogramm und kann enorme Mengen von Bits an Informationen speichern.

Die Sinnesinformationen, die z. B. von Augen oder Ohren aufgenommen wurden, werden an die visuellen Zentren im Okzipitallappen des Gehirns weitergeleitet, wo sie verarbeitet werden. Anschließend gelangen die Signale durch den Filter der Formatio reticularis (wo bestimmt wird, ob der Information Aufmerksamkeit beigemessen werden soll) in Teile des Hypothalamus und des limbischen Systems (dort wird bestimmt, ob Emotionen involviert werden sollen) und in höhere Zentren des Vorderhirns, einschließlich des präfrontalen Cortex (für höhere Integration) (Campbell, 1997, S. 1111).

Der Physiologe Karl Lashley hat durch Experimente festgestellt, daß es keine klar definierten Gedächtnisspuren im Gehirn gibt, sondern daß die Gedächtnisinhalte in mehreren Assoziationsfeldern des Cortex gespeichert werden (Campbell, 1997, S. 1111).

Vester erklärt (F. Vester, 2001, S. 36 – 37), wie die Informationen durch die Nervenzellen (Axone) geleitet werden. Die Axone sind durch Synapsen miteinander verbunden. Ein elektrischer Impuls „fließt“ durch ein Axon. Am Ende des Axons wird ein Transmitter (z. B. Acetylcholin, Noradrenalin, usw.) in den synaptischen Spalt ausgeschüttet und von der angrenzenden Nervenzelle aufgenommen. So kann der elektrische Impuls von den Sinnesorganen bis in das Gehirn geleitet werden. Insgesamt sorgen ca. 500 Billionen Synapsen dafür, daß der Mensch gezielte Denkleistungen und Erinnerungen verarbeiten kann.

Schon bei der Geburt sind große Teile des Gehirns ausgebildet. Die restlichen und letztendlich grundlegendsten Verknüpfungen werden allerdings in den ersten drei Monaten nach der Geburt angelegt. Mit den selben Zellen, die als Säugling angelegt werden, arbeiten wir ein Leben lang. Deswegen ist es von großer Bedeutung, daß das Grundgerüst von Nervenzellen, welches schon von Geburt an vorhanden ist (angeborene Verhaltensmuster), in den ersten Lebensmonaten möglichst viele neue Verknüpfungen ausbildet. Experimente haben bewiesen, daß ab dem vierten Monat die Anzahl an Gehirnzellen nicht mehr zunimmt und auch die Verknüpfungen nicht mehr dichter werden.

In den ersten Lebensmonaten sollte einem Kind also eine möglichst abwechslungsreiche Umwelt dargeboten werden, denn diese unterschiedlichen ersten Wahrnehmungen des Kindes bewirken auch eine größere Vielfalt in dem Grundmuster des kindlichen Gehirns. Da jedes Kind eine andere Umwelt erlebt, sind die Wahrnehmungsmuster sehr individuell, denn die Nervenzellen wachsen und verknüpfen sich je nach vorhandener Umwelt anders (durch Wahrnehmungen mit den Sinnesorganen).

Allerdings gibt es auch andere äußere Faktoren, die sich auf die Entwicklung des Gehirns auswirken. Ein sehr wichtiger Faktor ist die Nahrung des Säuglings. Eine chronische Unterernährung wirkt sich beträchtlich auf die geistige Entwicklung aus. Kinder, die unter Unterernährung leiden, weisen einen wesentlich geringeren Intelligenzquotienten auf, als Kinder, die nicht unter Hungersnöten leiden mußten.

Auch eine falsche Ernährung, Medikamente, Nikotin, usw. können die geistige Entwicklung negativ beeinflussen (F. Vester, 2001, S. 46).

[...]

Fin de l'extrait de 16 pages

Résumé des informations

Titre
Eine Gegenüberstellung von kognitivem Lernen und Brain-Based Learning
Université
University of Cologne  (Pädagogisches Seminar)
Cours
Oberseminar: Motivierende Seminarformen
Note
2,0
Auteur
Année
2005
Pages
16
N° de catalogue
V63732
ISBN (ebook)
9783638567084
ISBN (Livre)
9783656788102
Taille d'un fichier
501 KB
Langue
allemand
Mots clés
Eine, Gegenüberstellung, Lernen, Brain-Based, Learning, Oberseminar, Motivierende, Seminarformen
Citation du texte
Melanie Brück (Auteur), 2005, Eine Gegenüberstellung von kognitivem Lernen und Brain-Based Learning, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63732

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