Vor allem in den letzten Jahren befand sich die Kommunalverwaltung in einem großen Reformprozess. Auch heute werden weitere leistungsorientierte Erwartungen seitens der Bürgerinnen und Bürger geäußert. Demgegenüber stehen aber schrumpfende öffentliche Finanzmittel […]. Hinzu kommt der immer stärker werdende Wettbewerb mit Angeboten aus der freien Wirtschaft. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, muss zwangsweise eine Neuorientierung in der Kommunalverwaltung erfolgen. Das Konzept lautet somit: Weg von der Behörde, hin zum öffentlichen Dienstleistungsunternehmen.
Deutsche Kommunen besitzen und nutzen eine Vielzahl an Gebäuden. Diese sind an enorme Vermögenswerte gebunden und verursachen erhebliche Kosten. Da in diesem Bereich die laufenden Aufwendungen noch nicht ganzheitlich optimiert wurden, muss auch die Liegenschaftsverwaltung ihren Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten, um die Verantwortungslosigkeit im Umgang mit öffentlichen Mitteln zu stoppen. Doch wo genau der Hebel anzusetzen ist, weiß man nicht, da vielen Kommunen die nötige Transparenz für das professionelle Bestandsmanagement fehlt. Eine bundesweite Umfrage zur Erfassung von Bewirtschaftungskosten ergab ein alarmierendes Bild: Nur 50 % der Kommunen können dazu exakt Auskunft geben und über 8 % gaben an, ihre Kosten zu schätzen. […]
Politiker fordern in diesem Zusammenhang immer wieder, alternative Bewirtschaftungsstrategien zu nutzen, da „…die öffentliche Hand anderes zu tun habe, als in Immobilien zu investieren und zu betreiben“. Solche Bauchentscheidungen besitzen für die Kommune jedoch selten einen Mehrwert – schlimmer noch, sie können die finanzielle Notlage sogar verschärfen.
„PPP - Eine Chance für Kommunen“ – mit solchen Slogans werden Kommunen zurzeit überschüttet, da sie mit einer sehr angespannten Haushaltslage zu kämpfen haben und zum Handeln gezwungen sind. Vergleichsrechnungen zeigen, dass sich mit der Vergabe von umfassenden Dienstleistungen auf einen Dritten unmittelbar beachtliche Einsparungen realisieren lassen. […]
Um den eigenen Immobilienbestand sinnvoll zu managen, muss die Kommune zunächst Kostentransparenz im Inneren der Verwaltung schaffen. Auf dieser Basis ist jedoch nicht nur eine Wirtschaftlichkeitsvergleichsrechnung zu verschiedenen Outsourcingmodellen denkbar. Durch Benchmarking lassen sich dann u.a. auch Potentiale feststellen, die bei der Bewirtschaftung der öffentlichen Liegenschaften in der Vergangenheit ungenutzt blieben.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis.
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Einleitung..
- 1.1. Einführung in die Thematik
- 1.2. Zielsetzung, Methodik und Aufbau der Arbeit
- 2. Grundzüge des Benchmarking.……………………………………………………………
- 2.1. Definition, Aufgaben und Objektgegenstand..
- 2.2. Einordnung des Benchmarking in das strategische Management - Benchmarking als Teildisziplin des Controlling.
- 2.3. Arten des Benchmarking.
- 2.3.1. Internes- und externes Benchmarking ........
- 2.3.2. Externes Benchmarking
- 2.3.2.1. Konkurrenz- und branchenbezogenes Benchmarking.
- 2.3.2.2. Branchenübergreifendes Benchmarking
- 2.4. Erfolgsfaktoren............
- 2.5. Kennzahlen-Benchmarking.
- 2.6. Immobilien-Benchmarking in Kommunen
- 3. Das Benchmarking-Projekt „KIJ-Bench2006“
- 3.1. Projektziel........
- 3.2. Projektablauf
- 3.3. Benchmark-Objekte
- 3.4. KGSt als Dateninhaber..
- 3.5. KIJ als Initiator.......
- 3.6. Teilnehmende Kommunen
- 4. Konzeption des Datenpools
- 4.1. Datenaufbereitung .
- 4.2. Datenbestand und -umfang...
- 4.3. Datenqualität
- 4.4. Probleme bei der Erstellung und Auswertung der Daten …....
- 4.4.1. Datendynamik.
- 4.4.2. Bundesdeutsche Preisniveauunterschiede
- 4.4.3. Objektzuordnungskatalog
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit „KIJ-Bench2006“ befasst sich mit dem Benchmarking von kommunalen Immobilien in Deutschland. Ihr Ziel ist es, die Kostentransparenz bei kommunalen Liegenschaften zu erhöhen und eine Grundlage für das kommunale Immobilienbenchmarking zu schaffen. Dies soll durch die Ermittlung von Kennzahlen und die Analyse von Daten aus verschiedenen Vergleichsringen, die von der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) durchgeführt werden, erreicht werden.
- Ermittlung von Kennzahlen für das kommunale Immobilienbenchmarking
- Analyse der Kostentransparenz bei kommunalen Liegenschaften
- Erstellung einer Datenbasis für den Vergleich immobilienbezogener Kosten
- Identifizierung von Potentialen zur Kostensenkung
- Entwicklung eines Frameworks für das Immobilienmanagement in Kommunen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Einführung in die Thematik des Immobilienbenchmarking in Kommunen
- Darstellung der Zielsetzung, Methodik und des Aufbaus der Diplomarbeit
- Kapitel 2: Grundzüge des Benchmarking
- Definition, Aufgaben und Objektgegenstand des Benchmarking
- Einordnung des Benchmarking in das strategische Management und Controlling
- Arten des Benchmarking (internes, externes, Konkurrenz-, branchenbezogenes, branchenübergreifendes)
- Erfolgsfaktoren für die Implementierung von Benchmarking
- Kennzahlen-Benchmarking und seine Bedeutung
- Immobilien-Benchmarking in Kommunen und seine Herausforderungen
- Kapitel 3: Das Benchmarking-Projekt „KIJ-Bench2006“
- Projektziel und -ablauf des Benchmarking-Projekts „KIJ-Bench2006“
- Darstellung der Benchmark-Objekte und der KGSt als Dateninhaber
- Rolle der KIJ als Initiator des Projekts und die teilnehmenden Kommunen
- Kapitel 4: Konzeption des Datenpools
- Datenaufbereitung und -bestand im Rahmen des Projekts
- Bewertung der Datenqualität und Herausforderungen
- Probleme bei der Erstellung und Auswertung der Daten: Datendynamik, Preisniveauunterschiede und Objektzuordnungskatalog
Schlüsselwörter
Immobilienbenchmarking, kommunale Liegenschaften, Kostentransparenz, Kennzahlen, Vergleichsringe, Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), Datenpool, Datenqualität, Datendynamik, Preisniveauunterschiede, Objektzuordnungskatalog.
- Quote paper
- Marcus Gergele (Author), 2006, Kostentransparenz bei kommunalen Liegenschaften in Deutschland. Ermittlung von Kennzahlen als Grundlage für das kommunale Immobilienbenchmarking, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63792