Schon seit mehreren Jahren treten hin und wieder Schlagzeilen wie „Schwanger mit dem Enkelkind“, „Geschlecht à la carte“ oder „Klonierung: Jetzt wird alles möglich“ in der Presse auf. Tatsächlich haben die biologische und medizinische Forschung im Bereich der Reproduktionstechnik in den letzten Jahrzehnten erstaunliche Neuerungen erfahren, die nicht nur der künstlichen Ermöglichung eines Kinderwunsches dienen, sondern vor allem für die Entwicklung neuer Heiltherapien von ungeheurer Bedeutung zu sein scheinen. Jedoch sind spätestens seit der „Entschlüsselung“ der menschlichen Gene und der Diskussion um Embryonenforschung auch Kommentare wie „Ein Menschenrecht auf Schutz der natürlichen Gene“ präsent - die Angst der Menschen vor dem Experimentieren mit der eigenen Spezies scheint geweckt zu sein. Wie einige Ethiker befürchten sie, dass sich der Forschungsprozess am Menschen verselbstständigen könnte und fordern deshalb genaue Kontrollen und Beschränkungen desselben. Ein weiterer Einwand gegen die Forschung an menschlichen Lebewesen ist die oft hervorgehobene Unabsehbarkeit der Folgen und Auswirkungen auf zukünftige Generationen (zum Beispiel bei der Anwendung von Stammzellentherapie oder dem künstlichen Auswahlverfahren bei der In-vitro-Fertilisation). Niemand ist aufgrund dieser Unberechenbarkeit in der Lage, wirklich Verantwortung für seine medizinischen oder biologischen Verfahrensweisen zu übernehmen. Damit zusammen hängt auch die eventuelle Beschneidung der Rechte unserer Nachkommen. Sie können nicht selbst entscheiden, ob sie die von uns herbeigeführte Beschaffenheit ihrer Natur (z.B. durch Veränderung der Gene) überhaupt wollen. Menschen werden somit zu Objekten anderer Menschen, sie werden ihrer Selbstbestimmung und weiterer persönlicher Freiheiten beraubt. Vor allem mit der Embryonenforschung ist bei vielen Menschen die Angst vor der künstlichen Veränderung der eigenen Art verbunden. Schreckensvisionen von einer neu entstehenden Klassengesellschaft, in der natürlich oder künstlich gezeugte Menschen diskriminiert werden oder in welcher die berufliche Laufbahn eines Menschen durch Genmanipulation in der Embryonalphase (siehe Titelbild) beeinflusst bzw. festgelegt wird, sind keine Seltenheit. Doch nicht nur aus diesem Grund versuchen Wissenschaftler und andere Gelehrte die frühesten Stadien des menschlichen Lebens zu schützen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Forschung und Schutz
- Die unantastbare Menschenwürde und die Embryonen
- Begründungsversuche der Menschenwürde für Embryonen
- Vorteile des Schutzes aufgrund von Menschenwürde
- Nachteile des Schutzes aufgrund von Menschenwürde
- Folgerungen
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beschäftigt sich mit der Frage, ob die Menschenwürde als Schutzprinzip für Embryonen geeignet ist. Er analysiert die rechtliche Situation von Embryonen im Kontext der Menschenwürde und untersucht verschiedene Begründungsversuche für die Anerkennung der Menschenwürde für Embryonen. Der Text beleuchtet sowohl die Vorteile als auch die Nachteile des Schutzes von Embryonen auf Grundlage der Menschenwürde.
- Rechtliche Situation der Embryonen im Kontext der Menschenwürde
- Begründungsversuche der Menschenwürde für Embryonen
- Vorteile des Schutzes von Embryonen aufgrund der Menschenwürde
- Nachteile des Schutzes von Embryonen aufgrund der Menschenwürde
- Folgerungen für die Forschung und den Umgang mit Embryonen
Zusammenfassung der Kapitel
Forschung und Schutz
Der Text stellt zunächst die Entwicklung der biologischen und medizinischen Forschung im Bereich der Reproduktionstechnik dar. Die Forschung ermöglicht nicht nur die künstliche Befruchtung, sondern auch die Entwicklung neuer Heiltherapien. Jedoch wirft die Forschung auch ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Verwendung von Embryonen.
Die unantastbare Menschenwürde und die Embryonen
Der Text beleuchtet das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und die darin verankerte Menschenwürde. Er diskutiert die Frage, ab wann menschlichem Leben Würde zukommt und ob diese auch für Embryonen gilt. Der Text stellt verschiedene Ansichten zu diesem Thema dar, wobei einige Experten argumentieren, dass die Würde erst mit der Nidation, andere bereits mit der Befruchtung der Eizelle anerkannt werden sollte.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind: Menschenwürde, Embryonen, Schutz, Forschung, Recht, Ethik, Nidation, Genforschung, Klonierung, In-vitro-Fertilisation.
- Quote paper
- Franziska Nack (Author), 2004, Eignet sich Menschenwürde als Schutzprinzip für Embryonen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63911