In Wittenwilers Ring, entstanden am Anfang des 15. Jahrhunderts, haben sowohl die Gewalt, die Obszönität, als auch die Komik und das Gelächter einen zentralen Platz. Die Geschichte des Bauern Bertschi Triefnas, der um seine Mätzli freit und sie schließlich auch heiratet, ist von Beginn an gewalttätig und gleichzeitig komisch, bis es am Ende zu einem äußerst brutalem und grotesken Krieg kommt. Die Gewalt ist fast immer komisch inszeniert, gleichzeitig üben die Figuren Gewalt aus, indem sie andere verlachen. Auch der Leser lacht über die Figuren, nicht mit ihnen.
Untersucht werden soll, wie genau Lachen und Gewalt hier zusammenhängen, welche Auswirkungen die Komik auf die Gewalt hat, wie die Gewalt dargestellt wird und warum sie komisch wirkt. Dazu sollen zunächst einige Begriffe, wie Gewalt, Komik, Groteske, Gelächter und Obszönität, definiert werden. Im zweiten Kapitel sollen die Formen der Gewaltkomik, die obszöne und die groteske Gewalt, gezeigt und an Beispielen erläutert werden. Im letzten Kapitel soll es dann um die Funktionen dieser komischen Gewalt gehen, besonders im Hinblick darauf, dass der Ring eigentlich wie eine Didaxe aufgebaut ist, wo man Komik normalerweise selten findet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Formen der Gewaltkomik
- Obszöne Komik
- Groteske Komik
- Funktion der Komik
- Angstbewältigung und Positivierung der mala
- Darstellbarkeit von Sexualität und Gewalt
- Komik und Didaxe
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Verbindung von Gewalt und Komik in Wittenwilers Ring, einem Werk aus dem frühen 15. Jahrhundert. Sie untersucht, wie Lachen und Gewalt miteinander interagieren und welche Auswirkungen die Komik auf die Darstellung von Gewalt hat.
- Die unterschiedlichen Formen von Gewaltkomik, insbesondere die obszöne und die groteske Gewalt.
- Die Funktionen der komischen Gewalt in der Erzählung.
- Die Beziehung zwischen Komik und Didaxe im Werk.
- Die Darstellung von Sexualität und Gewalt im Kontext der Komik.
- Die Rolle von Lachen und Gewalt für die Gestaltung der Charaktere und die Entwicklung der Handlung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Ringes vor und skizziert die Hauptthemen der Arbeit. Sie erläutert, wie die Geschichte des Bauern Bertschi Triefnas von Gewalt und Komik geprägt ist und welche Aspekte im Fokus der Analyse stehen.
Das Kapitel „Definitionen“ untersucht die Konzepte von Gewalt, Komik und Groteske, um eine Grundlage für die Analyse der Gewaltkomik im Ring zu schaffen. Die verschiedenen Definitionen von Komik und Witz werden anhand der Theorien Sigmund Freuds erläutert.
Das zweite Kapitel widmet sich den Formen der Gewaltkomik, die im Ring auftreten. Es werden die obszöne und die groteske Komik vorgestellt und anhand von Beispielen aus dem Text illustriert.
Das dritte Kapitel analysiert die Funktionen der komischen Gewalt im Ring, besonders im Hinblick auf die Didaxe des Werkes. Es wird untersucht, wie Komik als Mittel der Angstbewältigung, der Positivierung des Bösen und der Darstellung von Sexualität und Gewalt eingesetzt wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Gewalt und Komik, insbesondere im Kontext des spätmittelalterlichen komischen Romans. Wichtige Begriffe sind „violentia“, Obszönität, Groteske, Gelächter, Didaxe und Angstbewältigung. Weitere zentrale Aspekte sind die Darstellung von Sexualität und Gewalt sowie die Funktionen von Lachen und Gewalt im erzählerischen Kontext.
- Quote paper
- Daniela Rabe (Author), 2006, Gewalt durch Lachen - Lachen über Gewalt: Zur Komik in Wittenwilers Ring, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63945