1992 stellte Berger in einem Artikel der JuLit fest, dass Homosexualität in der erzählenden Kinder- und Jugendliteratur „noch immer ein Tabu“ sei. Mittlerweile sind über 10 Jahre vergangen und es gilt diese These im Hinblick auf die Thematisierung von lesbischen Indentitätsentwicklungen in Jugendbüchern zu überprüfen. Aufzuzeigen ist, wie deutschsprachige Autoren gleichgeschlechtliche Liebeserfahrungen von Mädchen darstellen. Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist eine kurze historische Aufarbeitung der gesellschaftlichen Einstellung gegenüber Lesbianismus. Anschließend erfolgt die Untersuchung der Jugendbücher, wobei in einem ersten Schritt zunächst dargelegt wird, nach welchen Kriterien die Publikationen ausgewählt wurden. Ihre inhaltliche und stilistische Analyse bildet den Schwerpunkt der Arbeit. Sie orientiert sich im Wesentlichen an den Fragestellungen, inwieweit und mit welchen Mitteln die Lebensrealitäten lesbischer Jugendlicher nicht nur in den einzelnen Erzählungen, sondern auch innerhalb der gesamten Bandbreite der Publikationen wiedergegeben werden. Hierzu werden ausgewählte inhaltliche Darstellungsbereiche und stilistische Techniken in den Jugendbüchern näher untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Lesbianismus und Gesellschaft in der abendländischen Kulturgeschichte
- A. Die Antike - Gleichgeschlechtliche Liebe als Bestandteil der Erziehung
- B. Das Mittelalter - Der christliche Sodomiegedanke
- C. Der Beginn der Neuzeit - Von der romantischen Freundin zur minderwertigen Kranken
- D. Der Nationalsozialismus – Lesben als „Asoziale“
- E. Die Nachkriegsjahre - Stillstand
- F. Die 70er Jahre – „Feminismus ist die Theorie, Lesbianismus die Praxis“
- G. Die Gegenwart - Das Gebot der Heimlichkeit
- II. Untersuchung der Jugendbücher
- A. Zur Auswahl der Jugendbücher
- B. Inhaltliche Analyse der Jugendbücher
- 1. Die Protagonistinnen und ihr soziales Umfeld
- 2. Entwicklungslinien der Frauenliebe
- 3. Ansichten und Reaktionen aus dem sozialen Umfeld
- 4. Die lesbischen Liebesbeziehungen
- 5. Heterosexuelle Figuren und Partnerschaften
- 6. Informationen über Homosexualität
- C. Stilistische Analyse der Jugendbücher
- 1. Erzähltechniken
- 2. Die sprachliche Darstellung der Sexualität
- 3. Das Layout
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung gleichgeschlechtlicher Liebeserfahrungen von Mädchen in deutschsprachigen Jugendbüchern. Ziel ist es, die Entwicklung der Behandlung dieses Themas in der Literatur zu beleuchten und zu analysieren, wie deutschsprachige Autoren lesbische Identitätsentwicklungen darstellen. Die Arbeit beginnt mit einem historischen Überblick über die gesellschaftliche Wahrnehmung von Lesbianismus. Der Schwerpunkt liegt auf der inhaltlichen und stilistischen Analyse ausgewählter Jugendbücher.
- Historische Entwicklung der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Lesbianismus
- Darstellung lesbischer Identitätsentwicklungen in Jugendbüchern
- Inhaltliche Analyse der Darstellung von Beziehungen und sozialem Umfeld
- Stilistische Mittel der Darstellung von Sexualität und Liebesbeziehungen
- Vergleichende Analyse der ausgewählten Jugendbücher
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Forschungsfrage: Wie stellen deutschsprachige Autoren gleichgeschlechtliche Liebeserfahrungen von Mädchen in Jugendbüchern dar? Sie verweist auf die These von Berger (1992) über das Tabu der Homosexualität in der Kinder- und Jugendliteratur und kündigt den Aufbau der Arbeit an, der aus einem historischen Überblick und der anschließenden Analyse von Jugendbüchern besteht. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Lebensrealitäten lesbischer Jugendlicher in den ausgewählten Publikationen.
I. Lesbianismus und Gesellschaft in der abendländischen Kulturgeschichte: Dieses Kapitel bietet einen historischen Rückblick auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Lesbianismus im abendländischen Kulturraum. Es thematisiert die Seltenheit historischer Quellen aufgrund patriarchaler Strukturen und die Tendenz, Frauen über ihre Beziehung zu Männern zu definieren. Das Kapitel untersucht die unterschiedlichen Perspektiven auf gleichgeschlechtliche Liebe in der Antike, dem Mittelalter, der Neuzeit, dem Nationalsozialismus, der Nachkriegszeit, den 70er Jahren und der Gegenwart, und beleuchtet, wie die Darstellung von Lesben sich im Laufe der Zeit verändert hat, von der Gleichgeschlechtlichkeit als Bestandteil der Erziehung in der Antike bis hin zum "Gebot der Heimlichkeit" in der Gegenwart. Die Analyse verdeutlicht die anhaltende gesellschaftliche Diskriminierung von Lesben und die damit einhergehenden Herausforderungen für deren Darstellung in der Literatur.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Darstellung gleichgeschlechtlicher Liebeserfahrungen von Mädchen in deutschsprachigen Jugendbüchern
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Darstellung gleichgeschlechtlicher Liebeserfahrungen von Mädchen in deutschsprachigen Jugendbüchern. Sie analysiert, wie deutschsprachige Autoren lesbische Identitätsentwicklungen darstellen und beleuchtet die Entwicklung der Behandlung dieses Themas in der Literatur.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Entwicklung der Darstellung gleichgeschlechtlicher Liebeserfahrungen in Jugendbüchern zu beleuchten. Sie analysiert sowohl die inhaltliche als auch die stilistische Gestaltung dieser Darstellungen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Lesbianismus, die Darstellung lesbischer Identitätsentwicklungen in Jugendbüchern, die inhaltliche Analyse der Darstellung von Beziehungen und sozialem Umfeld, die stilistischen Mittel der Darstellung von Sexualität und Liebesbeziehungen sowie einen Vergleich der ausgewählten Jugendbücher.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem Kapitel zur historischen Entwicklung der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Lesbianismus, einem Kapitel zur Untersuchung der Jugendbücher (inhaltliche und stilistische Analyse) und abschließenden Schlussbemerkungen. Die Einleitung erläutert die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel zur Geschichte beleuchtet die Wahrnehmung von Lesbianismus von der Antike bis zur Gegenwart. Das Hauptkapitel analysiert ausgewählte Jugendbücher inhaltlich und stilistisch.
Welche Aspekte werden in der inhaltlichen Analyse der Jugendbücher betrachtet?
Die inhaltliche Analyse betrachtet die Protagonistinnen und ihr soziales Umfeld, die Entwicklungslinien der Frauenliebe, Ansichten und Reaktionen aus dem sozialen Umfeld, die lesbischen Liebesbeziehungen, heterosexuelle Figuren und Partnerschaften sowie Informationen über Homosexualität in den Büchern.
Welche Aspekte werden in der stilistischen Analyse der Jugendbücher betrachtet?
Die stilistische Analyse umfasst die Untersuchung der Erzähltechniken, der sprachlichen Darstellung der Sexualität und des Layouts der Jugendbücher.
Welche historische Perspektive wird eingenommen?
Die Arbeit bietet einen historischen Überblick über die gesellschaftliche Wahrnehmung von Lesbianismus im Abendland, beginnend in der Antike und reichend bis in die Gegenwart. Dabei werden die unterschiedlichen Perspektiven und die Veränderungen in der Darstellung von Lesben im Laufe der Zeit beleuchtet.
Welche These wird in der Einleitung erwähnt?
Die Einleitung verweist auf die These von Berger (1992) über das Tabu der Homosexualität in der Kinder- und Jugendliteratur.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Die konkreten Schlussfolgerungen sind im bereitgestellten Textauszug nicht enthalten. Sie befinden sich im Kapitel "Schlussbemerkungen" des vollständigen Textes.)
- Quote paper
- Stephanie Baumann (Author), 2005, Lesbisch - Gleichgeschlechtliche Liebeserfahrungen von Mädchen in Jugendbüchern deutschsprachiger Autoren der Gegenwart, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64008