Hat man wenig Erfahrung mit sozialwissenschaftlichen Texten, so tut man sich etwas schwer mit den Werken Bourdieus. Man muss einerseits seinem Gedankengang folgen, andererseits muss beim Lesen gleichzeitig die Bedeutung bestimmter Begriffe erlernt werden, die nicht im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet werden. Das ist ähnlich anspruchsvoll wie das Erlernen einer Fremdsprache. Bourdieu würde sagen, man benötigt bestimmtes kulturelles Kapital, um seine wissenschaftlichen Texte zu verstehen. Für viele mag diese Tatsache abschreckend sein, ich habe es als Herausforderung gesehen mich mit dem Konzept des französischen Soziologen auseinanderzusetzen und habe versucht die Frage nach der gesellschaftlichen Entwicklung bezüglich der Kapitalarten zu analysieren. Ein weiterer Grund, warum ich mich für den Text „ Ökonomisches Kapital – Kulturelles Kapital – Soziales Kapital“ entschieden habe, war das Interesse an neuen Blickwinkeln für die Intentionen hinter menschlichen Handlungen. Schließlich sind es das alltägliche Leben und die alltäglichen Erfahrungen, die unser Weltbild nachhaltig beeinflussen.
Im Laufe meiner Recherchen wurde deutlich, dass Bourdieus Theorien selbst nach seinem Tot für weitere Untersuchungen in Soziologie und Philosophie von großer Bedeutung sind.
Inhaltsverzeichnis
- Die Rolle der Kapitale für Akteure im sozialen Raum und Einbindung in das Gesamtkonzept Bourdieus
- Pierre Bourdieu: Leben und Werk
- Habitus
- Sozialer Raum
- Raum der Lebensstile
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit den Theorien des französischen Soziologen Pierre Bourdieu, insbesondere mit seinen Konzepten von Kapital und deren Rolle für Akteure im sozialen Raum. Der Text analysiert die Bedeutung der verschiedenen Kapitalformen – ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital – für die gesellschaftliche Entwicklung und versucht, diese Konzepte in das Gesamtwerk Bourdieus einzubinden.
- Die Bedeutung des Habitus für die Reproduktion von Machtverhältnissen
- Die Konzeption des sozialen Raumes als dreidimensionales Modell
- Die Rolle des symbolischen Kapitals im Raum der Lebensstile
- Die Verbindung zwischen objektiven und subjektiven Wahrnehmungen durch den Habitus
- Der Geschmack als Ausdruck von Klasse und sozialer Position
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Rolle der Kapitale für Akteure im sozialen Raum und Einbindung in das Gesamtkonzept Bourdieus: Dieses Kapitel beginnt mit einer kurzen Einleitung, die die Herausforderungen beim Verständnis von Bourdieus Werk hervorhebt. Es werden wichtige Begriffe, wie Habitus, sozialer Raum und Kapital, eingeführt und ihre Bedeutung für die Analyse sozialer Strukturen erläutert.
- Pierre Bourdieu: Leben und Werk: Dieses Kapitel stellt das Leben und Werk von Pierre Bourdieu vor, wobei besonders seine theoretischen Entwicklungen während seiner Forschungsaufenthaltes in Algerien sowie seine wissenschaftlichen Vorläufer, wie Émile Durkheim, Max Weber und Karl Marx, hervorgehoben werden.
- Habitus: Dieses Kapitel analysiert das Konzept des Habitus als eine Art objektive und subjektive Konditionierung von Akteuren bestimmter sozialer Klassen. Es zeigt, wie der Habitus die Reproduktion von Machtverhältnissen beeinflusst und wie er sich aus Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata zusammensetzt.
- Sozialer Raum: Dieses Kapitel untersucht das Konzept des sozialen Raumes, das von Bourdieu entwickelt wurde, um soziale Strukturen darzustellen. Es beschreibt die dreidimensionale Struktur des sozialen Raumes, wobei die vertikale Dimension das Gesamtvolumen an Kapital repräsentiert, die horizontale Ebene durch ökonomisches und kulturelles Kapital gebildet wird und die dritte Dimension die zeitliche Entwicklung von Positionen im Raum darstellt.
- Raum der Lebensstile: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Raum der Lebensstile, in dem soziale Akteure um symbolisches Kapital streiten. Es erklärt, wie der Habitus die Verbindung zwischen dem Raum der sozialen Positionen und dem Raum der Lebensstile herstellt und wie Geschmack als Ausdruck von Klasse und sozialer Position interpretiert werden kann.
Schlüsselwörter
Pierre Bourdieu, Kapital, Habitus, sozialer Raum, Raum der Lebensstile, symbolisches Kapital, sozialer Aufstieg, Reproduktion von Machtverhältnissen, Geschmack, soziale Klassen, gesellschaftliche Strukturen, Lebensstile, empirische Forschung, Frankreich, Algerien.
- Quote paper
- Lydia Rüger (Author), 2006, Pierre Bourdieus Kapitalformen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64067