1. Einleitung
Die Grundintentionen des Sozialkundeunterrichts sind Lebenshilfe, soziales Lernen und politisches Lernen. In erster Linie aber soll Sozialkundeunterricht ein Verständnis für Demokratie vermitteln, er verfolgt das Ziel, einen mündigen Bürger zu erziehen. Dazu ist im Politikunterricht sehr viel Stoff zu vermitteln. Zunehmend leiden die Schüler unter der Fülle an Unterrichtsstoff, der heute in der Schule vermittelt wird. Auch Lehrer sind diesem Stoffdruck ausgeliefert. So kommt es oft zur schnellen Stoffvermittlung, um die Rahmenrichtlinien zu erfüllen. Die Schüler lernen den Stoff auswendig und vergessen ihn bald nach der nächsten Klausur wieder. Es gibt nicht wenige Kritiker des Schulsystems, hier seien nur Comenius und Herbart genannt, die daher für einen radikalen Stoffabbau plädieren und dafür einstehen, dass in der Schule mehr die Methoden der Wissensbeschaffung vermittelt und geübt werden 1 . Ihr Hauptargument lautet, dass es ausreiche zu wissen, wo etwas steht, gerade in der heutigen Zeit des World Wide Web. Doch kann diese Argumentation auf den Politikunterricht Anwendung finden? Wie viele Menschen würden sich „freiwillig“ alle nötigen Informationen zur Lösung eines Problems beschaffen, und würde nicht gerade im Feld der Politik das Desinteresse weiter fortschreiten? Auf eine Wissensvermittlung kann daher auch in Zukunft nicht verzichtet werden, ohne Wissen kann der Mensch kein mündiger Teilnehmer an der Gesellschaft werden oder sein. Wie die Wissensvermittlung auszusehen hat, ist eine andere Frage. Wie ist es also möglich, dem Schüler einen interessanten Unterricht zu bieten, bei dem am Ende ein politisch gebildeter, mündiger Mensch steht? In erster Linie durch einen engagierten Lehrer, der seinen Unterricht auf die Ziele des politischen Unterrichts hin durchdenkt und plant. Gerade der politische Unterricht muss gut vorbereitet und geplant werden, geschieht dies nicht oder nur unzureichend, besteht die Gefahr, dass der Unterricht beliebig wird, die allgemeinen Ziele des politischen Unterrichts verfehlt werden und dadurch das Vorurteil des Sozialkundeunterrichts als so genanntes „Laberfach“ gestärkt wird. Der Planungsprozess kann als Zyklus aus fünf Handlungsschritten gestaltet werden, deren Abarbeitung an keine Reihenfolge geknüpft ist, die jedoch stark miteinander verwoben sind und so stets alle durchgeführt werden müssen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen.
- 2.1. Zu den allgemeinen Zielen des politischen Unterrichts.
- 2.2. Der Planungszyklus für den Sozialkundeunterricht.
- 2.3. Politikdidaktische Perspektiven
- 3. Praktischer Teil - einige politikdidaktische Perspektiven zu einer Unterrichtssequenz.
- 4. Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thematik der politikdidaktischen Perspektiven im Kontext des Politikunterrichts. Im Fokus steht dabei die Frage, wie ein interessanter und zielgerichteter Unterricht gestaltet werden kann, der zum Verständnis von Politik und zur Entwicklung eines mündigen Bürgers beiträgt.
- Ziele des politischen Unterrichts
- Planungszyklus für den Sozialkundeunterricht
- Erarbeitung politikdidaktischer Perspektiven
- Verbindung von Theorie und Praxis
- Konkrete Anwendung im Unterrichtskontext
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel behandelt die Grundintentionen des Sozialkundeunterrichts, insbesondere die Vermittlung eines Demokratieverständnisses und die Erziehungsziele eines mündigen Bürgers. Die Problematik des Stoffdrucks in der heutigen Schule wird angesprochen, wobei die Bedeutung von Methoden der Wissensbeschaffung hervorgehoben wird.
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen
Dieses Kapitel beleuchtet die allgemeinen Ziele des politischen Unterrichts, die sich auf die Förderung von politischer Urteilsfähigkeit, Handlungsfähigkeit und Mündigkeit konzentrieren. Es erläutert den Planungszyklus für den Sozialkundeunterricht als ein Instrument zur Steuerung des Unterrichtsprozesses.
Kapitel 3: Praktischer Teil - einige politikdidaktische Perspektiven zu einer Unterrichtssequenz
Dieses Kapitel wendet die zuvor erarbeiteten theoretischen Grundlagen auf ein konkretes Unterrichtsthema an und zeigt, wie sich politikdidaktische Perspektiven für eine effektive Unterrichtsgestaltung nutzen lassen.
Schlüsselwörter
Politikdidaktik, politischer Unterricht, Sozialkundeunterricht, Demokratie, Mündigkeit, Planungszyklus, Unterrichtsgestaltung, Perspektiven, Theorie und Praxis, politische Urteilsfähigkeit, Handlungsfähigkeit.
- Citar trabajo
- Matthias Kolodziej (Autor), 2006, Politikdidaktische Perspektiven - Theorie und Praxis, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64124