Personalwirtschaftslehre beschäftigt sich mit dem Faktor Mensch in Organisationen. In den letzten Jahren hat sich dabei der Schwerpunkt der betrieblichen Personalwirtschaft von der Verwaltung des Personals hin zu vielfältigen Gestaltungsaufgaben verlagert. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf die Herstellung, Förderung und Verbesserung der Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Mitarbeiter des Unternehmens. Verantwortlich für diese Entwicklung sind hauptsächlich das gesteigerte Bewusstsein für die Wichtigkeit sehr guter, motivierter Mitarbeiter, gestiegene Personalkosten, die einen rationellen Einsatz des Personals erfordern sowie technologische und gesellschaftliche Veränderungen. Humanressourcen gelten zunehmend als Wettbewerbsvorteil (Hentze & Kammel, 2001: 3-8). So gilt es, qualifizierte Personen für ein Unternehmen zu gewinnen und diese zu motivieren, möglichst ihre besten Leistungen zu erbringen sowie langfristig im Unternehmen zu verbleiben. Für diese Aufgaben ist u.a. das Personalwesen zuständig, wobei ihm bestimmte Instrumentarien und Verfahren zur Verfügung stehen. Hierzu können Aktienoptionsprogramme als eine Form der Mitarbeiterbeteiligungen für die Führungsebene gezählt werden, deren Betrachtung im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht. Das Interesse an dieser Vergütungskomponente leitet sich aus der zunehmenden Bedeutung der Shareholder Value-orientierten Unternehmensführung in deutschen Publikumsaktiengesellschaften ab. In diesen Unternehmen stehen der Shareholder Value-Maximierung, Ziel der Anteilseigner, die Interessen des Managements gegenüber. Dieser Zusammenhang wird als Prinzipal-Agent-Konflikt bezeichnet. Zur Verringerung des Konflikts werden Aktienoptionsprogramme vorgeschlagen, die ein unternehmenswert- und aktienkursorientiertes Instrument darstellen und die anreizkompatibel auszugestalten sind. Im Rahmen dieser Arbeit wird somit versucht, die Frage zu beantworten: Inwieweit Aktienoptionsprogramme als Mitarbeiterbeteiligung auf Führungsebene ein angemessenes und anreizkompatibles Instrumentarium sind, um dem Prinzipal-Agent-Konflikt zu begegnen und wie sie ausgestaltet werden sollten? Dazu wird im Kapitel 2 der theoretische Bezugsrahmen abgegrenzt, indem die Agency Theorie und der Prinzipal-Agent-Konflikt erläutert werden, um dann die anreizkompatible Ausgestaltung eines Anreizsystems als Lösungsmöglichkeit vorzustellen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Bezugsrahmen - Agency Theorie
- Prinzipal-Agent - Konflikt
- Anreize als Lösungsansatz des Prinzipal-Agent-Konflikts
- Ziele eines Anreizsystems
- Arten von Anreizen
- Mitarbeiterbeteiligungen als Teil eines Anreizsystems
- Mitarbeiterbeteiligungen
- Einordnung in das Personalwesen
- Allgemeine Ziele
- Materielle Mitarbeiterbeteiligungen
- Kapitalbeteiligungen
- Erfolgsbeteiligungen
- Aktienoptionsprogramme
- Aktienoptionen als Teil der Führungskräfteentlohnung
- Ziele von Aktienoptionen
- Funktionsweise
- Ausgestaltung der Aktienoptionen
- Ausgebende Seite
- Basispreis und Ausübungspreis
- Ausübungsfrist und Mindesthaltezeit der Aktien
- Gewinnobergrenze (Cap) & Insiderregelung
- Kritische Beurteilung der Anreizwirkung, Probleme und Nachteile
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Mitarbeiterbeteiligungen, insbesondere Aktienoptionen, als Anreizinstrument für das Topmanagement. Sie untersucht die Bedeutung der Shareholder Value-orientierten Unternehmensführung im Kontext des Prinzipal-Agent-Konflikts und analysiert die Eignung von Aktienoptionsprogrammen als anreizkompatibles Instrumentarium. Die Arbeit zielt darauf ab, die Frage zu beantworten, inwieweit Aktienoptionsprogramme als Mitarbeiterbeteiligung auf Führungsebene geeignet sind, um dem Prinzipal-Agent-Konflikt zu begegnen und wie sie effektiv ausgestaltet werden können.
- Prinzipal-Agent-Konflikt und die Bedeutung der Agency Theorie
- Anreizsysteme als Lösungsansatz für den Prinzipal-Agent-Konflikt
- Mitarbeiterbeteiligungen als Teil eines Anreizsystems
- Aktienoptionsprogramme als Instrument der Mitarbeiterbeteiligung im Topmanagement
- Ausgestaltung und Kritik von Aktienoptionsprogrammen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz von Mitarbeiterbeteiligungen im Kontext der modernen Personalwirtschaft darlegt und die Forschungsfrage formuliert.
Kapitel 2 behandelt den theoretischen Bezugsrahmen der Agency Theorie und erläutert den Prinzipal-Agent-Konflikt. Es wird dargestellt, wie Anreizsysteme als Lösung für den Konflikt dienen können.
Kapitel 3 widmet sich dem Konzept der Mitarbeiterbeteiligungen und deren Einordnung in das Personalwesen. Es werden allgemeine Ziele und materielle Formen von Mitarbeiterbeteiligungen, wie Kapitalbeteiligungen und Erfolgsbeteiligungen, vorgestellt.
Kapitel 4 fokussiert auf Aktienoptionsprogramme als Teil der Führungskräfteentlohnung. Die Ziele, Funktionsweise und Ausgestaltung von Aktienoptionen werden detailliert beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Mitarbeiterbeteiligungen, Aktienoptionen, Agency Theorie, Prinzipal-Agent-Konflikt, Anreizsysteme, Shareholder Value, Führungskräfteentlohnung, Unternehmensführung, Personalwirtschaft.
- Citation du texte
- Martin Bendmann (Auteur), 2006, Mitarbeiterbeteiligungen, insbesondere Aktienoptionen, als Anreizinstrument für das Topmanagement, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64130