Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in vier Teile aufgeteilt. In dieser Hausarbeit interessiert hauptsächlich die west- und ostdeutsch- besetzen Bereiche. 1949 wurde die Teilung Deutschlands formal vollzogen, da der westliche Teil zur Bundes- und der östliche Teile zur Demokratischen Republik wurde. Daher wurde schnell die Frage aufgeworfen, wie die Vertretung Deutschlands auf der internationalen Bühne des Sports vorgenommen werden sollte. Diese frage wurde über die Jahre hinweg unterschiedlich beantwortet.
Inhalt
Titel
Einleitung
Wahl Brundages zum IOC – Präsidenten und seine Haltung zur deutschen Frage
Session in Mexiko City 1953
Session 1955 in Paris
Olympischen Winterspiele 1956 in Cortina d´Ampezzo
Die gesamtdeutsche Premiere: Ein Sieg des Sports über die Politik?
Das Saarland wird olympisch deutsch
Aufsteiger Daume
Die olympische „Welle“ im Dienste der Wiedervereinigung
Die IOC – Session in München
Neuer Streit um alte Fragen
Vereint gegeneinander: Die Winterspiele in Squaw Valley
„Geteiltes Gold“: Die Sommerspiele in Rom
Der 13.August 1961 und der deutsche Sport
Noch einmal: Erfolgloser Anlauf der DDR
Neue Wege, alte Zwänge: Die Verhandlungen von 1962/63
Das (vor)letzte Kapitel: Die Spiele von 1964
Der Abschied von Brundages „Baby“
„The games must go on“
1992: Es gibt sie wieder, die Gesamtdeutsche Mannschaft
Literaturverzeichnis
Einleitung
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in vier Teile aufgeteilt. In dieser Hausarbeit interessiert hauptsächlich die west- und ostdeutsch- besetzen Bereiche. 1949 wurde die Teilung Deutschlands formal vollzogen, da der westliche Teil zur Bundes- und der östliche Teile zur Demokratischen Republik wurde. Daher wurde schnell die Frage aufgeworfen, wie die Vertretung Deutschlands auf der internationalen Bühne des Sports vorgenommen werden sollte. Diese frage wurde über die Jahre hinweg unterschiedlich beantwortet.
Wahl Brundages zum IOC – Präsidenten und seine Haltung zur deutschen Frage
Am 16 Juli, 1952 wurde A. Brundages, ein paar Tage vor den Olympischen Spielen in Helsinki, zum Präsidenten des IOC gewählt. Von nun an sollten ihn sportpolitische Probleme begleiten, immer wiederkehrende Zerreißproben (wie die Frage der geteilten Länder, der Umgang mit Südafrika und mit dem Korea Krieg in einem Atomzeitalter) ihn herausfordern.
Zu der Deutschen Frage hatte Brundages einen eigenen Standpunkt. Er wollte den politischen Realitäten trotzen und mit einer gemeinsamen Mannschaft beider deutscher Staaten die olympische Idee wieder beleben.
Jedoch gab es damals vielmehr politische Interessen und Gegensätze, häufige
Auseinandersetzungen zwischen den östlichen und westlichen Staaten und derer Politik.
Die Spiele wurden zu Wettkämpfen der Nation, der Blöcke, und Systeme. Ein „kalter“ Ersatz- u. Stellvertreterkrieg. Hinzu kam es, dass damals 1952
die Sowjetunion in Helsinki ihrem ersten Auftritt auf der olympischen Bühne feierte, was zur Sorge des IOC beitrug. Denn man war sich der Ziele der UDSSR nicht im Klaren. Könnten sie sich unterordnen?
Die Deutsche Frage wollte sich
Brundages zur Chefsache machen und damit ein Exempel statuieren. Jedoch war er nicht unparteiisch und zurückhaltend, er machte seine Meinung und Vorbehalte gegen die Östliche Seite offenkundig. Neben den persönlichen Beziehungen zu Carl Diem und Ritter von Halt, trat er dem Osten mit Vorurteilen und Misstrauen entgegen.
So kam es, dass
1952 ein eigenes NOK der DDR verweigert und somit nicht angenommen wurde. Begründung hierfür war, dass bereits ein bundesdeutsches NOK gegründet wurde und anerkannt war. Folglich bekam die Westdeutschefiliale alle Rechte in Hinsicht auf die Spiele in Oslo und Helsinki zugesprochen, die Zuständigkeit für beide Teile Deutschlands und die Entsendung eines eigenen Teams. Darauf hin verzichtete man auf Seiten der DDR an diesem Team mitzuwirken. Dies erwies sich als Niederlage für den Osten und als
ein Etappensieg für den Westen, denn der Kampf um Deutschland und seine Vertretung würde weitergehen.
Nachdem sich das Thema schon Tage lang in den Diskussionen des IOC drängte, meinten einige Mitglieder gegen ihre Bestimmungen und Prinzipien zu verstoßen. Politische Probleme dürften sich nicht in das neutrale IOC schleichen
„Die inneren Misshelligkeiten eines Landes betreffen uns nicht“. Sie waren für Aufschiebung und Vertagung. Aber manch andere Mitglieder, besonders die Vertreter der Sowjetunion, waren der Meinung dieses Problem bedürfe einer baldigen Entscheidung des IOCs und ließe sich nicht von allein lösen.
„Wir werden noch so manches Mal Probleme dieser Art diskutieren müssen“.
Killanins setzte nicht auf das Verfahren ²Saarland² und wollte abwarten, aber Romanow meinte dies wäre die einzig logische Lösung, da Deutschland irgendwann wiedervereinigt wäre und man daher gleich nachgegeben könnte. Allerdings hatte
Brundages schlechte Erfahrungen mit den Osten gemacht. Mit Vorurteilen und Vorwürfen (dass sie ihre Vereinbarung nicht einhalten und keine Kompromisse schließen würden) plädierte auch er auf Vertagung des Problems und tat nichts.
Karl Ritter von Halt, Präsident des bundesdeutschen NOK, konnte durch seine Aussagen zu diesem Thema bei den IOC- Mitgliedern Punkte sammeln. Seiner Meinung nach lag die Schuld des Scheiterns von einer vereinten gesamtdeutschen Olympischen Mannschaft allein bei der DDR.
Kurt Edel, ein ostdeutscher Amtskollege, durfte bei Brundages seine Meinung gar nicht über jene Frage äußern, da er in einem Brief an das IOC des Öfteren nicht den richtigen Ton getroffen hatte, sprich er verurteilte und klagte offen und schroff die Mitglieder des IOC an und durfte dadurch seine Chance bei Brundages nicht mehr wahrnehmen.
Die
DDR brachte den Sport ganz bewusst als politische Waffe mit ein, der Westen den Grundsatz sich eben nicht von politischen Erwägungen oder Vorgaben leiten zu lassen. Diese Kontroverse führte zu Schuldzuweisungen jeglicher Art.
Der Osten konnte zusätzlich durch Erfolge der Athleten Gewinne verbuchen, die sich nicht zuletzt in innerdeutschen Vergleichen zu häufen begannen. Konkurrenz und Machtkämpfe standen auf der Tagesordnung.
Das Programm der bundesdeutschen Sportpolitik schien zum Scheitern verurteilt. Eine schwankende Haltung des DSB im Herbst 1952 zwischen Konsequenz und Kompromiss, brachte der DDR ein Selbstbestimmungsrecht für den Bereich des Sports und erkannte somit ihre Eigenstaatlichkeit an, was allerdings noch zu vermehrter Konkurrenz beitrug. Einen friedlichen Sonderweg des Sports gab es nun mal nicht.
In der DDR wurde der Sport als das Oberste, die große Aufgabe verkauft. Walter Ulbricht wollte eine breite Heranbildung eines sportlich qualifizierten Nachwuchses, wollte eine Sportliche Spitzenklasse bilden. Hinzukam, dass die Situation im Osten folgend aussah: die SED war in Fragen der Körperkultur als die oberste Instanz zu sehen. Auch als Dreh- und Angelpunkt in der Sportpolitik. Die Partei hatte hier das letzte Wort. Man orientierte sich an der Sowjetunion, aber bereitete sich auch strickt gegen den Klassenfeind vor, man nahm sich zum Ziel besser zu sein als die anderen. Man wollte dem Sport eine neue historische Qualität verleihen. So waren die nächsten Probleme schon vorprogrammiert.
Das IOC war gegen parteipolitische Abhängigkeit und stand für Neutralität, jedoch das konnte die DDR nicht bieten, so entwickelte sich immer mehr Misstrauen und Kritik gegen den DDR-Sport. Dies erwies sich als großes Hindernis für den Weg zur internationalen Anerkennung.
Session in Mexiko City 1953
Da die Demokratische Republik
schon ein paar Zugeständnisse erlangt hatte, versuchte sie erneut die Aufnahme und Annerkennung beim IOC zu erwerben. Zwar versprach man ihnen, dass das Problem in der Session in Mexiko City 1953 zu Tisch getragen werde, jedoch wurde dem nicht nachgekommen. Brundage hatte zu diesem Thema nur eins mitzuteilen. Ohne einen formellen Antrag, könnte man dieses Thema nicht behandeln. Dies diente allerdings nur als Ausrede, um die Annerkennung vertagen zu können. Es kam zu Unruhen innerhalb des IOC, als sich der sowjetische Andrianows über mangelnde Fairness beschwerte. Jene Vertagung erwies sich als neue Rückendeckung für den bundesdeutschen Sport.
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