Sozialplanung in der Stadtentwicklung - Wohnen junger Familien


Term Paper, 2006

22 Pages, Grade: 1,3


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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Sozialplanung als Grundlage der Stadtentwicklung
1.1 Sozialplanung in der kommunalen Entwicklungsplanung
1.2 Unternehmerische Sozialplanung

2 Wohnen junger Familien
2.1 Wohnbedürfnisse und Wohnleitbilder
2.2 Faktoren für kindgerechtes – bzw. Familiengerechtes Wohnen

3 Wohnen für kinderreiche Familien – Ein Praxisbeispiel der Stadt Hilden

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Eigenständigkeitserklärung

Anhang

Einleitung

Auf Grund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungstendenzen, muss die soziale Lage der Bevölkerung als Grundorientierung bei der Stadtentwicklung dienen. Vor allem unter Berücksichtigung des demographischen Wandels ist Stadtumbau als Herausforderung zu betrachten, da die Wohnungsversorgung sich neuen Ansprüchen gegenüber sieht. Zum einen muss der Anstieg des Durchschnittsalters berücksichtigt werden, aber auch die folgenden Generationen dürfen nicht vernachlässigt werden. Um die Wohnqualität für die Bürger zu erhalten bzw. zu steigern, müssen immer verschiedene Aspekte betrachtet werden. So ist die Lage– und Wohnumfeldqualität für Betroffene von großer Wichtigkeit, da sie die soziale Brauchbarkeit widerspiegelt. Aber auch Bau– und Gestaltqualität können die Lebensqualität der Bewohner beeinflussen, aus welcher wiederum die Wohnzufriedenheit resultiert. Schaffen es die Betroffenen, sich mit ihrer Wohnlage zu identifizieren, führt dies wiederum zu einer sozialen Stabilität des Wohnquartiers. Die Thematik „Wohnen im Alter“ genießt diesbezüglich zurzeit eine rege Aufmerksamkeit; Wohnstandorte, Wohnumfeldgestaltung und die Ausstattung der Wohnquartiere werden in hohem Maße versucht den Bedürfnissen anzupassen. Die schrumpfende Zahl der Bevölkerung resultiert zwar hauptsächlich aus der „Alterung“ unserer Gesellschaft, doch auch die hohe Zahl der Abwanderungen aus den Städten, gerade bei Familien, sollte beachtet werden. So stellt sich die Frage „Wie wird wohnen in der Stadt für Familien wieder attraktiv und vor allem finanzierbar?“ Zu diesem Zweck ist eine umfassende Partizipation und Kommunikation aller Beteiligten unbedingt notwendig. Die Ziele und Aufgaben der Sozialplanung, ob örtlich oder unternehmerisch, müssen sich maßgeblich an den Bedürfnissen der Kunden orientieren. Um einen Einblick in den Arbeitsbereich der Sozialplanung zu geben, soll in der vorliegenden Arbeit vorab ein genereller Überblick über städtische aber auch unternehmerische Sozialplanung gegeben werden. Über Planungsinstanzen, sowie ihre Ziele und Aufgaben. Im weiteren Verlauf wird in diesem Zusammenhang auf das Thema „Wohnen junger Familien“ eingegangen. Welche Kriterien in diesem speziellen Kontext zur Wohnungsversorgung zu beachten sind und auf welchen Wohnbedürfnissen sie basieren, wird im zweiten Kapitel erläutert. Ein Praxisbeispiel zum Thema „Wohnen junger Familien“ der Stadt Hilden wird diese Thematik abschließen. Das Konzept soll vorgestellt werden, um später zu prüfen, ob eine angemessene Lösung gefunden wurde.

1 Sozialplanung als Grundlage der Stadtentwicklung

1.1 Sozialplanung in der kommunalen Entwicklungsplanung

Sozialplanung soll als „Ziel– und Handlungskonzept“, und in diesem Sinne als dynamischer Prozess verstanden werden. Zum einen müssen die sozialen Bedürfnisse aller Bürger im Gemeindebereich berücksichtigt werden, aber auch Zielgruppengerichtete Arbeit oder die Konzentration auf spezielle räumliche Bereiche ist von großer Wichtigkeit. Mit Hilfe von Integration in die Stadt– bzw. Kreisentwicklungsplanung und interdisziplinäre oder interinstitutionelle Zusammenarbeit soll versucht werden, alternative Lösungsmöglichkeiten zu finden. In diesem Zusammenhang wird auf mehrere Erkenntnisse zurückgegriffen; Erfahrungen aus der Wissenschaft, der Praxis und der Beteiligung von Betroffenen. Maßgeblich beeinflusst werden die Ziele und Aufgaben der Sozialplanung[1]

1. durch die Einbindung der Entwicklungsplanung in die Hierarchie räumlicher und funktioneller Planung, d.h. die Regional– bzw. Landesentwicklungsplanung und durch diese festgelegte sozialplanerische Vorgaben;
2. durch fachspezifische Gesetze, Verordnungen und Förderungsrichtlinien auf Bundes– und Länderebene.

Die Hauptansatzpunkte der örtlichen Sozialplanung liegen in den Arbeitsfeldern der Sozialverwaltung und der freien Träger. Im Sinne von sozialer und baulicher Realisierung von Stadtentwicklungsmaßnahmen soll Gemeinwesenarbeit geleistet werden. Da die Planungen einer Stadt auch die Lebensverhältnisse der Bürger beeinflussen, muss Sozialplanung „Daseinsvorsorge“ bzw. „Daseinssicherung“ betreiben. In diesem Sinne ist eine enge Kooperation von öffentlicher und freier Wohlfahrtspflege unabdingbar. Das Verständnis von Sozialplanung als „Planungs– und Handlungskonzept“ zieht eine Aufteilung in vier Bereiche bzw. sozialplanerische Arbeitsfelder nach sich.

Den ersten Bereich stellt die soziale Infrastrukturplanung bzw. Sozialeinrichtungsplanung dar, in welchem verschiedene Untersuchungen zur Bevölkerungs– und Altersstruktur und zur ethnischen und sozialen Mischung bzw. Segregation Aufschluss über das Verhalten der Bewohner untereinander, die Arbeitsmöglichkeiten und Freizeitqualitäten geben sollen. Aus diesen Erkenntnissen folgt die konzeptionelle Entwicklung, Realisierung und räumliche Verteilung von Gemeinbedarfseinrichtungen. Der zweite Bereich wird als kommunale Sozialpolitik bzw. Sozialstruktur- & Funktionsverteilungsplanung bezeichnet, welcher sich speziell den benachteiligten Bevölkerungsgruppen zuwendet. Hauptakteure stellen hier die öffentlichen bzw. freien Träger der sozialen Arbeit dar, deren Schwerpunkt in der Fachsozialplanung liegt. Benachteiligungen sollen ausgeglichen und die Integration erleichtert werden. Die soziale Kommunalpolitik oder Sozialfürsorgeplanung stellt den dritten Bereich der Sozialplanung dar. Sie ist als integrierter Bestandteil der Stadt -, Kreisentwicklung zu verstehen, in welchem die sozialen Belange der Gesamtbevölkerung zum Tragen kommen. In diesem Zusammenhang soll auf mögliche nachteilige soziale Entwicklungen aufmerksam gemacht und Anstöße gegeben werden, ihnen entgegenzuwirken. Den vierten Bereich versteht man als die aktive Gesellschaftspolitik bzw. Bürger-/ Betroffenenbeteiligung. Generelle Vorgaben der Bundes – und/ oder Landesebene sollen in konkreten kommunalen Vorhaben umgesetzt, aber eben diese Ebenen auch auf Probleme größerer Tragweite aufmerksam gemacht werden. Hauptansatz dieses Bereichs ist die Gestaltung des Zusammenlebens und die Entwicklung von Lebensräumen. Speziell im lokalen Bereich verteilen sich die Arbeitsansätze der Sozialplanung auf fünf Gebiete; die Fachsozialplanung, den Rahmenplan Sozialwesen, die Bauleitplanung, die Sanierung bzw. Stadterneuerung und den Stadtumbau. Die Fachsozialplanung verfolgt in sich drei Ansätze:

1. Die Belange besonderer Gruppen, den Zielgruppen sozialer Arbeit
2. Belange, die sich gruppenumgreifend auf bestimmte Bedürfnisbereiche, wie Freizeit, Bildung oder Wohnungsversorgung, beziehen
3. Die Aufarbeitung defizitärer räumlicher Bereiche der sozialen Arbeit, wie soziale Brennpunkte

Um im Rahmen der Fachsozialplanung erfolgreich zu arbeiten, die Lebenslage der Bürger zu verbessern, ihre Interessen und Bedürfnisse zu erkennen, ist eine Kombination eben dieser Ansätze erforderlich. In diesem Zusammenhang tritt der Rahmenplan Sozialwesen auf. Er beinhaltet die grundsätzlichen Ziele der örtlichen Sozialplanung, mit den dazugehörigen Funktionen und Aufgabenzuweisungen der Fachsozialpläne. Die Zusammenarbeit der einzelnen Träger bzw. Ämter, die Organisation von Planungen; Maßnahmen sowie der Bürgerbeteiligung werden in ihm festgehalten. Das Gebiet der Bauleitplanung unterliegt den Vorschriften des Baugesetzbuches und wird noch einmal unterteilt in ‚ vorbereitende’ und ‚ verbindliche Bauleitplanung’. In der ‚ vorbereitenden Bauleitplanung’ wird der Flächennutzungsplan für das gesamte Gemeindegebiet erstellt, welcher dessen bauliche und sonstige Nutzung regelt. Konkrete Bebauungspläne für Gemeindeflächen, Wohnflächen oder Freiflächen bzw. Spiel– und Erholungseinrichtungen werden letztlich in der ‚ verbindlichen Bebauungsplanung’ festgelegt. Wird von Sanierung bzw. Stadterneuerung gesprochen, so ist damit ein Konzept der behutsamen, Bewohnerorientierten Stadt– oder Stadtteilerneuerung gemeint. In diesem Zusammenhang kommen der örtlichen Sozialplanung wichtige Aufgaben, vor, während und nach dem eigentlichen Prozess, zu. So ist sie maßgeblich beteiligt an der Vorbereitung, Durchführung und Interpretation vorbereitender Untersuchungen. Auch die Definition von Zielen, unter Berücksichtigung des Sanierungsstandards des Gebiets, fällt in ihren Aufgabenbereich. Aus diesen wird schließlich der Sozialplan erarbeitet, dessen Maßnahmendurchführungen vor Ort überwacht und kritisch beobachtet werden. Der Stadtumbau muss als kooperativer Prozess verstanden werden, in den sämtliche handelnden Akteure einzubinden sind. So muss eine differenzierte Erarbeitung der Handlungskonzepte unter Einbeziehung besonderer Standortbedingungen erfolgen. Zudem müssen Finanzierungs– und Förderungskonzepte entwickelt werden, welche die durchzuführenden Maßnahmen und Projekte enthalten, sowie die zur Verfügung stehenden Ressourcen für die Umsetzung fixieren.

[...]


[1] Vgl. Großhans, Prof. Dr. Hartmut: Sozialplanung als Instrument kommunaler Entwicklungsplanung.(2005) In (Großhans, Prof. Dr. Hartmut): Sozialplanung bei der Stadtentwicklung I – IV. Ziele, Arbeitsfelder und Verfahren der Sozialplanung im lokalen Bereich. Texte und Materialien. Köln 2005

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Details

Title
Sozialplanung in der Stadtentwicklung - Wohnen junger Familien
College
Ruhr-University of Bochum  (Fakultät für Sozialwissenschaft)
Course
Sozialplanerische Ansätze für bedürfnisgerechtes Wohnen
Grade
1,3
Author
Year
2006
Pages
22
Catalog Number
V64202
ISBN (eBook)
9783638570787
ISBN (Book)
9783656798651
File size
482 KB
Language
German
Keywords
Sozialplanung, Stadtentwicklung, Wohnen, Familien, Sozialplanerische, Ansätze, Wohnen
Quote paper
Sarah Wisser (Author), 2006, Sozialplanung in der Stadtentwicklung - Wohnen junger Familien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64202

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