Katalysator bezeichnet allgemein einen Stoff, der durch seine Präsenz chemische Reaktionen beschleunigt oder verzögert, ohne sich selbst zu verändern. Diese Definition deutet gleichwohl auf die Möglichkeit der Übertragung des Begriffs auf andere Bereiche hin. Katalysator wird hier deshalb auf die internationale Ethik und in Analogie zur Entwicklungspolitik angewandt. Letztere wird in diesem Kontext als ein politisches Gebiet aufgefasst, dessen ideologischer Charakter sich durch Stereotype, negative Einstellungen und Ressentiments ausdrückt, während sie selbst auf ein völlig anderes Prinzip aufbaut, nämlich die Zusammenarbeit zwischen Ländern und Völkern zu fördern. Diese Ideologie steht nicht nur im krassen Widerspruch zum ethischen und humanistischen Ideal der Entwicklungspolitik, sondern führt auch dazu, dass letztere die internationalen und interkulturellen Beziehungen, insbesondere zwischen Europa und Afrika negativ beeinflusst und trotz aller Kritiken und Widerstände sich nicht von ihrer Ideologie löst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklungspolitik im Spannungsfeld von Gerechtigkeit und Handel
- Gerechtigkeit und Handel
- Handelsbeziehungen zwischen Europa und Afrika
- Entwicklungspolitik als neokoloniale Idologie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Artikel beleuchtet die Rolle der Entwicklungspolitik im Kontext der europäisch-afrikanischen Beziehungen und analysiert, wie sie als Katalysator für Ungleichgewichte und Abhängigkeiten zwischen den Kontinenten wirkt. Der Autor stellt dabei die Frage in den Vordergrund, inwieweit die Entwicklungspolitik den ethischen Prinzipien von Gerechtigkeit und Gleichheit gerecht wird und ob sie zu einer wirklichen Verbesserung der Lebensverhältnisse in Afrika beiträgt.
- Kritik an der ideologischen Natur der Entwicklungspolitik
- Entwicklungspolitik als Instrument der Neokolonialisierung
- Die Diskrepanz zwischen gerechtem Handel und der Realität der Handelsbeziehungen
- Die Folgen der Entwicklungspolitik für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Afrikas
- Die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen in der Wahrnehmung Afrikas
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt den Begriff des „Katalysators“ ein und überträgt ihn auf die internationale Ethik und die Entwicklungspolitik. Sie argumentiert, dass die Entwicklungspolitik von einer ideologischen Prägung geprägt ist, die zu einer negativen Beeinflussung der Beziehungen zwischen Europa und Afrika führt. Trotz des ethischen Ideals der Entwicklungshilfe unterliegt sie dem Vorwurf, die Abhängigkeit Afrikas von Europa zu verstärken und die politische und wirtschaftliche Machtstruktur zugunsten Europas zu verändern.
Entwicklungspolitik im Spannungsfeld von Gerechtigkeit und Handel
Dieses Kapitel untersucht die Diskrepanz zwischen den normativen Ansprüchen der Gerechtigkeit in der Entwicklungshilfe und den realen Machtkonstellationen im internationalen Handel. Es analysiert die unterschiedlichen Interessen von Gebern und Empfängern von Entwicklungshilfe und stellt die Frage, ob eine auf Gerechtigkeit ausgerichtete Entwicklungshilfe angesichts der egoistischen Interessen der Handelspartner überhaupt realisierbar ist. Der Autor kritisiert dabei die Tendenz zur Übertragung moralischer Ansprüche auf den Handel und stellt die Gefahr von Sanktionen und Zwangsgesetzen in den Vordergrund, die letztendlich zu Lasten der schwächeren Länder gehen könnten.
Entwicklungspolitik als neokoloniale Idologie
Dieses Kapitel widmet sich der Frage, inwieweit die Entwicklungspolitik als Instrument des Neokolonialismus verstanden werden kann. Es argumentiert, dass die Entwicklungspolitik trotz des Anscheins der Hilfeleistung weiterhin den Westen begünstigt und die Abhängigkeit Afrikas von ihm festigt. Der Autor kritisiert den Westen für seine Dominanz in der Entwicklungspolitik und die Verbreitung von Stereotypen über Afrika, die zu einer Unterbewertung afrikanischer Potenziale und Kompetenzen führt.
Schlüsselwörter
Entwicklungspolitik, Neokolonialismus, Gerechtigkeit, Handel, Afrika, Europa, Stereotype, Vorurteile, Abhängigkeit, Globalisierung, Ungleichheit, soziale und wirtschaftliche Entwicklung.
- Citar trabajo
- PD Dr. Dr. Jacob Emmanuel Mabe (Autor), 2006, Entwicklungspolitik als Katalysator der europäisch-afrikanischen Beziehungen., Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64376