Schon seit den Anfängen der Soziologie, seit Georg Simmels „Exkurs über den Fremden“1, ist eine Auseinandersetzung mit dem Thema des „Fremden“, des anderen, des Migranten zu beobachten.
Vor dem Hintergrund dieser soziologischen Tradition beschäftigt sich diese Arbeit mit einer Gruppe von Personen, die als Fremde in anderen Ländern lebt: den „Diplomaten“. Als „Diplomat“ soll hier nicht nur der Botschafter eines Landes, der die Interessen seiner Heimatregierung im Gastland vertritt, betrachtet werden, sondern vielmehr alle Mitarbeiter der auswärtigen Dienste eines Nationalstaates, die sich mit diplomatischer und konsularischer Tätigkeit im weiteren Sinne beschäftigen und sich in diesem Zusammenhang wiederholt außerhalb des Heimatlandes aufhalten.
Ziel dieser Untersuchung soll zunächst sein, einen Einblick in die Lebenswelt der „Diplomaten“ und in ihre Lebensläufe zu finden. Sie soll weiter zum besseren Verständnis der „diplomatischen“ Perspektive auf das Migrantenleben beitragen. Anschließend soll untersucht werden, ob und ggf. in wie weit „Diplomaten“ verschiedenen Typen des „Fremden“, mit denen die Soziologie sich bislang beschäftig hat, entsprechen oder ob sie ggf. einen eigenen Typus bilden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Diplomaten“ als transnational mobile Menschen
- Methoden
- Datenerhebung
- Datenanalyse
- Färbung aus dem Heute
- Hauptteil
- Beruf „Diplomat“
- Wie wird man „Diplomat“
- Arbeit eines „Diplomaten“
- Konsularische Tätigkeit
- Protokoll und Konferenzmanagement
- Verwaltung
- Mobilität
- Rotation
- Der „verplante“ Diplomat
- Der mitausreisenden Ehegatte
- Berufstätigkeit
- Mit-machen statt selber-machen
- Diplomatenleben jenseits der Arbeit
- Soziale Kontakte
- Kontaktpartner – Elite und Expatriates
- Kontakte halten
- Leben im Empfangsstaat
- Sich einleben
- Zeitliche Begrenzung
- Rolle der Sprache
- Politisches und gesellschaftliches Umfeld
- Heimat - Anker oder Verlust?
- Zusammenfassung –
- Diplomaten als Sub-Typus des Fremden
- Diplomat = Fremder im Sinne von G. Simmel?
- Diplomat = Kosmopolit?
- Diplomat = Sojourner?
- Ausblick
- Ausweitung des Samples
- Bedeutung des geographischen Raums
- Institution Auswärtiges Amt und Organisationssoziologie
- „transnationale Kultur“ der Diplomaten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen Einblick in die Lebenswelt von Diplomaten und ihre Lebensläufe zu gewinnen. Sie zielt darauf ab, ein besseres Verständnis der „diplomatischen“ Perspektive auf das Migrantenleben zu ermöglichen. Die Untersuchung befasst sich mit der Frage, inwieweit „Diplomaten“ verschiedenen Typen des „Fremden“ entsprechen, die in der Soziologie untersucht wurden, oder ob sie ggf. einen eigenen Typus bilden.
- Lebenswelt und Lebensläufe von Diplomaten
- Die „diplomatische“ Perspektive auf das Migrantenleben
- Diplomaten als Typus des „Fremden“
- Die Rolle von Heimat und Mobilität im Leben von Diplomaten
- Die soziologische Betrachtung von Diplomaten im Kontext der Auswärtigen Dienste
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema des „Fremden“ und fokussiert auf die Lebenswelt von „Diplomaten“ als eine Gruppe von Menschen, die als Fremde in anderen Ländern lebt. Die Methoden der Datenerhebung und Datenanalyse werden vorgestellt.
- Hauptteil: Dieses Kapitel beleuchtet die berufliche Rolle des „Diplomaten“, die damit verbundene Mobilität und die Erfahrungen der mitausreisenden Ehegatten. Es untersucht die sozialen Kontakte und das Leben im Empfangsstaat sowie die Frage der Heimat.
- Zusammenfassung: In diesem Kapitel werden die Erkenntnisse aus den Interviews mit den Diplomaten zusammengefasst und im Kontext der soziologischen Typen des „Fremden“ diskutiert.
- Ausblick: Abschließend werden mögliche Erweiterungen der Untersuchung und weitere Forschungsansätze skizziert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen „Diplomaten“, „Fremden“, „Mobilität“, „Heimat“, „Lebenslauf“, „biographische Forschung“, „Soziologie“, „Auswärtiges Amt“, „transnationale Kultur“ und „Migrationsforschung“.
- Arbeit zitieren
- Claudia Hüppmeier (Autor:in), 2006, Untersuchung der Biographischen Erfahrung von Mitarbeitern und Ehegatten im Auswaertigen Dienst am Beispiel eines Ehepaars, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64393