Als am 20. Januar 1961 der Demokrat John F. Kennedy als 31. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wurde, lag ein langer und in dieser Form noch nie da gewesener Wahlkampf hinter ihm und seinem erbitterten Konkurrenten Richard Milhouse Nixon aus Kalifornien. Die beiden Präsidentschaftskandidaten hatten sich einen hart geführten Wahlkampf geliefert, der erst am Wahlabend des 8. November 1960 offiziell als entschieden galt. Mit einer eigentlich deutlichen Mehrheit von 303 zu 219 im ‚electoral college’ unterlag Nixon seinem Kontrahenten aus Neuengland im Wettstreit um das höchste politische Amt der Vereinigten Staaten. Wie knapp das Wahlergebnis jedoch wirklich war, wird erst nach einem Blick auf die so genannten ‚popular votes’ deutlich: Hier lag der Demokrat mit einer Mehrheit von nur 0,4% vor seinem republikanischen Widersacher aus Kalifornien. Während Kennedy 49,9% der Wählerstimmen auf sich vereinigen konnte, brachte es Nixon immerhin auf 49,5%. Insgesamt betrug der Vorsprung nur etwa 110.000 aus über 68 Millionen abgegebenen Wahlstimmen. Nicht nur weil dieser Vorsprung so knapp war wie nie zuvor in den Vereinigten Staaten, ging die Präsidentschaftswahl 1960 als eine der umstrittensten und spektakulärsten in die Geschichte der USA ein.
Auf Grund der besonderen Umstände dieser Wahl sprechen Experten sogar von einem Wendepunkt in der Geschichte der amerikanischen Wahlen. Nicht zuletzt durch das neue Massenmedium Fernsehen änderten sich die Ansprüche an zukünftige Präsidenten. Medienpräsenz wurde zu einem wichtigen, vielleicht sogar dem wichtigsten Kriterium für Präsidentschaftskandidaten und Eigenschaften, die Jahre zuvor noch als schwerwiegende Handicaps galten, wogen plötzlich nicht mehr so schwer, sondern konnten sogar teilweise in Vorzüge umgewandelt werden. So wurde mit John F. Kennedy zum ersten Mal ein Katholik Präsident der Vereinigten Staaten und das mit einem Alter von nur 43 Jahren. Damit war er der jüngste gewählte Präsident aller Zeiten und löste gleichzeitig mit Eisenhower den ältesten Präsident ab der je im Amt war. Dass die Wahl von 1960 für einen Generationswechsel stand zeigte auch die Tatsache, dass selbst der republikanische Gegenkandidat Nixon nur vier Jahre älter war als Kennedy.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der politische Aufstieg Richard Nixons
- Studentenzeit und Kriegsdienst
- Einstieg in die Politik
- Schneller Aufstieg und Kandidatur als Senator
- Lehrjahre als Vizepräsident der Vereinigten Staaten
- Entscheidende Stationen im Wahlkampf von 1960
- Nominierung der Kandidaten und Vorwahlen
- Unerwartete Rückschläge für die Republikaner
- Die TV-Debatten
- Der Fall Martin Luther King und seine Auswirkungen
- Eisenhowers später Eintritt in den Wahlkampf
- Wahlausgang und Analyse des Ergebnisses
- Das Wahlergebnis von 1960
- Analyse des Wahlergebnisses und der unterschiedlichen Strategien
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert den Präsidentschaftswahlkampf von 1960 aus der Perspektive Richard Nixons, wobei der Fokus auf den entscheidenden Stationen des Wahlkampfes liegt. Die Arbeit untersucht Nixons politischen Aufstieg und beleuchtet die Ereignisse, die seine Karriere bis zur Wahl 1960 geprägt haben. Anschließend wird die heiße Wahlkampfphase aus der Sicht des Verlierers geschildert, wobei die wichtigsten Etappen des Wahlkampfes im Vordergrund stehen. Abschließend erfolgt eine Analyse des Wahlergebnisses und eine Interpretation der Faktoren, die für den Wahlausgang entscheidend waren.
- Richard Nixons politischer Aufstieg
- Entscheidende Stationen im Wahlkampf 1960
- Analyse des Wahlergebnisses
- Faktoren, die für den Wahlausgang entscheidend waren
- Nixon's Wahlkampfstrategie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Präsidentschaftswahl 1960 dar und hebt die Bedeutung des Wahlkampfes als Wendepunkt in der Geschichte der amerikanischen Wahlen hervor. Insbesondere die Rolle des Fernsehens als neuem Massenmedium wird dabei betont.
Kapitel 2 beleuchtet den politischen Aufstieg Richard Nixons, angefangen mit seiner Studentenzeit und seinem Kriegsdienst. Hier werden seine ersten politischen Schritte in Whittier, Kalifornien und sein anschließendes Jurastudium an der Duke Law School dargestellt. Außerdem wird die Entwicklung seiner politischen Karriere bis zu seiner Kandidatur als Senator beschrieben.
Kapitel 3 fokussiert sich auf die entscheidenden Stationen des Wahlkampfes von 1960. Die Nominierung der Kandidaten und die Vorwahlen, die überraschenden Rückschläge für die Republikaner, die TV-Debatten, der Fall Martin Luther King und Eisenhowers späterer Eintritt in den Wahlkampf werden hier näher beleuchtet.
Kapitel 4 befasst sich mit dem Wahlausgang und analysiert das Ergebnis. Es werden die Ergebnisse des „electoral college“ und der „popular votes“ verglichen und die Unterschiede in den Wahlstrategien der beiden Kandidaten beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselthemen der amerikanischen Präsidentschaftswahl 1960, darunter der politische Aufstieg Richard Nixons, der Verlauf des Wahlkampfs, die Bedeutung der TV-Debatten, die Rolle von Martin Luther King, die Analyse des Wahlergebnisses und die Faktoren, die für den Wahlausgang entscheidend waren.
- Citar trabajo
- Tobias Herbst (Autor), 2004, Die Präsidentschaftswahl von 1960 - Nixon vs. Kennedy, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64407