An den Kassen der großen Discounter-Läden stehen eimerweise Blumenbunde für 1-2 Euro pro Stück. Jeder, der Erfahrungen in einer Gärtnerei gemacht hat, fragt sich, wie diese Preise zustande kommen. In den letzten Jahren hat die Presse verstärkt auf die Entwicklung auf dem internationalen Blumenmarkt aufmerksam gemacht. Es sind nicht mehr nur die Niederlande, die das große Blumengeschäft machen. Es sind Anbieter aus Drittländern, die ihre Produktion in Europa zu Niedrigstpreisen anbieten. Dabei sind Praktiken und Arbeitsbedingungen laut geworden, die sich an der Grenze europäischer Gesetze bewegen oder diese brechen. Gewerkschaften und die Uno sind auf den Plan getreten, um hier Einhalt zu gebieten. Die Frage, die sich stellt ist, ob es sich bei den beschriebenen Praktiken um Wirtschaftssklaverei handelt. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf Kolumbien, den Pionier unter den Ländern der Blumenproduktion. Das Wachstum der Blumenindustrie, die Arbeitsbedingungen und ihre Organisation werden ebenso untersucht werden wie die Reaktion der Betroffenen, ihre Ziele und die möglichen Lösungsansätze, die die verschiedenen Interessenvertreter präferieren. Am Schluss werden die Verhältnisse an der Definition von Wirtschaftssklaverei gemessen und bewertet. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.0. Die Bedeutung des Blumenhandels auf dem Weltmarkt
- 2.0. Wirtschaftssklaverei- Definition eines neuen Begriffs.
- 3.0. Die Blumenindustrie in Kolumbien
- 3.1 Entstehung und Entwicklung
- 3.2. Bedeutung der Blumenindustrie für die Wirtschaft Kolumbiens.
- 3.3. Die Arbeitsbedingungen der Blumenarbeiterinnen
- 3.4. Soziale und ökonomische Folgen der Arbeitssituation
- 3.5. Die Praktiken der Arbeitgeber in der Blumenindustrie
- 3.6. Die Gegenbewegung formiert sich
- 4.0 Kolumbiens Weg aus der Krise
- 4.1. Lösungsansätze der kolumbianischen Politik
- 4.2. Lösungsansätze der Abnahmeländer
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Blumenindustrie in Kolumbien und deren Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob die Arbeitsbedingungen in der kolumbianischen Blumenindustrie als Wirtschaftssklaverei bezeichnet werden können.
- Bedeutung des Blumenhandels auf dem Weltmarkt
- Definition von Wirtschaftssklaverei
- Arbeitsbedingungen in der kolumbianischen Blumenindustrie
- Soziale und ökonomische Folgen der Arbeitssituation
- Mögliche Lösungsansätze zur Verbesserung der Situation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Situation auf dem internationalen Blumenmarkt und die Bedeutung des Themas „Wirtschaftssklaverei“ im Kontext der Arbeit. Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Blumenhandels auf dem Weltmarkt und die Rolle von Drittländern wie Kolumbien als Lieferanten. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Wirtschaftssklaverei und stellt ihn als analytischen Rahmen für die Untersuchung der Arbeitsbedingungen in der Blumenindustrie dar.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die Blumenindustrie in Kolumbien. Es beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Branche, ihre Bedeutung für die kolumbianische Wirtschaft sowie die Arbeitsbedingungen der Blumenarbeiterinnen. Der Fokus liegt dabei auf den sozialen und ökonomischen Folgen der Arbeitssituation, den Praktiken der Arbeitgeber und der sich formierenden Gegenbewegung.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit möglichen Lösungsansätzen für die Krise in der kolumbianischen Blumenindustrie. Es untersucht die Ansätze der kolumbianischen Politik und der Abnahmeländer, die zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beitragen könnten.
Schlüsselwörter
Blumenindustrie, Kolumbien, Wirtschaftssklaverei, Arbeitsbedingungen, soziale Folgen, ökonomische Folgen, Lösungsansätze, Gegenbewegung
- Citar trabajo
- Jenny Sperling (Autor), 2006, Blumenproduktion in Kolumbien - Ein Fall von Wirtschaftssklaverei?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64559