Als am 2. September 1642 das Aufführen von Theaterstücken und sonstigen Massenunterhaltungen durch das Parlament in London landesweit verboten wurde, geschah dies nicht zum ersten Mal. Es hatte davor regelmäßig theaterlose Perioden gegeben, zumeist aufgrund der Pest oder weil man um ein verstorbenes Mitglied des Könighauses trauerte. Stets bedeuteten diese Phasen große Belastungen für die Schauspieltruppen. Doch dieses Theaterverbot wurde, anders als jene Verbote zuvor, über viele Jahre aufrecht gehalten und endete erst mit der Rückkehr der Monarchie im Jahr 1660.
Diese Arbeit möchte die Gründe und die Auswirkungen des Theaterverbots für die Schauspieler und die damalige Dramenrezeption beleuchten. In diesem Zusammenhang soll sie eine überblicksartige Zusammenfassung über den gegenwärtigen Wissensstand bieten. Als elementare Informationsquelle diente das Buch „The Revels History of Drama in English“ (1996), herausgegeben von Lois Potter.
Um die Gründe, welche zu dem Theaterverbot führten, verstehen zu können, wird im folgenden Kapitel auf die entscheidende Gruppe der Puritaner und auf deren Regierungszeit eingegangen. Im Hauptteil der Arbeit wird nach Gründen für die puritanische Ablehnung gegenüber dem Theater gesucht sowie die Konsequenzen, die sich daraus für die Schauspieltruppen ergaben, erläutert. Danach beschäftigt sich die Arbeit mit dem Drama als subversives Medium. Die Arbeit schließt mit mit einer zusammenfassenden Schlussbetrachtung.
Inhaltsverzeichnis
- Ziel und Methodik der Arbeit
- Die politischen Grundlagen
- Die Puritaner
- Das Interregnum
- Die Zeit des Theaterverbots
- Die Gründe für das Verbot
- Die Schauspieltruppen
- Illegale Aufführungen
- Closet Drama
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gründe und Auswirkungen des englischen Theaterverbots zwischen 1642 und 1660 auf Schauspieler und die damalige Dramenrezeption. Sie bietet einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand und konzentriert sich auf die Rolle der Puritaner und das Interregnum.
- Die Rolle der Puritaner im Theaterverbot
- Die politischen und sozialen Ursachen des Verbots
- Die Auswirkungen des Verbots auf die Schauspieltruppen
- Die Entwicklung des "Closet Drama" als Reaktion auf das Verbot
- Die Rezeption von Dramen während des Verbots
Zusammenfassung der Kapitel
Ziel und Methodik der Arbeit: Diese Einleitung erläutert den historischen Kontext des Theaterverbots von 1642-1660, das im Gegensatz zu früheren, temporären Verboten, über viele Jahre andauerte. Die Arbeit zielt darauf ab, die Gründe für das Verbot und dessen Folgen für Schauspieler und die Dramenrezeption zu beleuchten. Das Buch "The Revels History of Drama in English" (1996) dient als zentrale Informationsquelle. Die Arbeit skizziert die Struktur, beginnend mit den Puritanern, den Folgen für Schauspieltruppen und der Erörterung des Dramas als subversives Medium, um schließlich in einer Schlussbetrachtung zu münden.
Die politischen Grundlagen: Dieses Kapitel beginnt mit einer Erläuterung des Begriffs „Puritaner“, der sich auf eine heterogene Bewegung mit unterschiedlichen religiösen Überzeugungen und sozialen Hintergründen bezieht. Es werden Untergruppen wie die Brownists und Anabaptists erwähnt, die sich in ihren Ansichten unterschieden, aber durch die Ablehnung der anglikanischen Kirche und die Betonung moralischer Lebensweisen vereint waren. Die Kritik an der Monarchie, die als Oberhaupt der anglikanischen Kirche fungierte, und der Wunsch nach einem moralischen Wandel in der Gesellschaft werden als zentrale Motive der Puritaner hervorgehoben. Der Abschnitt beleuchtet die Komplexität der Bewegung, die nicht nur religiöse, sondern auch ökonomische Interessen berücksichtigte, und ihren Einfluss auf verschiedene soziale Schichten.
Die Zeit des Theaterverbots: Dieses Kapitel behandelt den Zeitraum des Theaterverbots, seine Ursachen und Folgen. Es wird die Rolle der Puritaner als maßgebliche treibende Kraft hinter dem Verbot untersucht, sowie die damit einhergehenden Schwierigkeiten für die Schauspieltruppen. Es wird eingegangen auf illegale Aufführungen und die Entstehung des "Closet Drama" als alternative Form des Dramas unter dem Verbot. Der Kapitelteil beleuchtet, wie sich das Theaterverbot auf die Schauspieler auswirkte und welche Anpassungsstrategien entwickelt wurden.
Schlüsselwörter
Theaterverbot, England, Puritaner, Interregnum, Charles I., Oliver Cromwell, Schauspieltruppen, Dramenrezeption, Closet Drama, politische Geschichte, religiöse Geschichte, soziale Geschichte.
Häufig gestellte Fragen: Analyse des Englischen Theaterverbots (1642-1660)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das englische Theaterverbot zwischen 1642 und 1660. Sie untersucht die Gründe für das Verbot, die Auswirkungen auf Schauspieler und Schauspieltruppen, sowie die Entwicklung des „Closet Drama“ als Reaktion auf das Verbot und die Dramenrezeption während dieser Zeit. Die Arbeit beleuchtet den historischen Kontext und den Einfluss der Puritaner und des Interregnums.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die Rolle der Puritaner im Theaterverbot, die politischen und sozialen Ursachen des Verbots, die Auswirkungen auf die Schauspieltruppen, die Entstehung und Bedeutung des „Closet Drama“, sowie die Rezeption von Dramen während des Verbots. Die politischen Grundlagen, insbesondere die Rolle der Puritaner und das Interregnum, werden detailliert untersucht.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf den aktuellen Forschungsstand und verwendet das Buch "The Revels History of Drama in English" (1996) als zentrale Informationsquelle. Die Methodik beinhaltet eine historische Analyse der politischen, religiösen und sozialen Hintergründe des Theaterverbots und seiner Folgen.
Wer waren die Puritaner und welche Rolle spielten sie?
Die Arbeit beschreibt die Puritaner als eine heterogene Bewegung mit unterschiedlichen religiösen Überzeugungen und sozialen Hintergründen. Ihre Ablehnung der anglikanischen Kirche und der Wunsch nach einem moralischen Wandel in der Gesellschaft werden als zentrale Motive für ihre Beteiligung am Theaterverbot hervorgehoben. Die Arbeit betont die Komplexität der Bewegung und ihren Einfluss auf verschiedene soziale Schichten.
Welche Auswirkungen hatte das Verbot auf die Schauspieltruppen?
Das Kapitel „Die Zeit des Theaterverbots“ untersucht die Schwierigkeiten, denen die Schauspieltruppen während des Verbots ausgesetzt waren. Es wird beleuchtet, wie sie auf das Verbot reagierten und welche Anpassungsstrategien sie entwickelten, einschließlich illegaler Aufführungen.
Was ist „Closet Drama“?
Das „Closet Drama“ entwickelte sich als alternative Form des Dramas als Reaktion auf das Theaterverbot. Es wird im Kontext der Arbeit als eine Anpassungsstrategie der Dramatiker und Schauspieler an die neue Situation beschrieben.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: „Ziel und Methodik der Arbeit“, „Die politischen Grundlagen“, „Die Zeit des Theaterverbots“ und „Schlussbetrachtung“. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des englischen Theaterverbots von 1642 bis 1660.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Theaterverbot, England, Puritaner, Interregnum, Charles I., Oliver Cromwell, Schauspieltruppen, Dramenrezeption, Closet Drama, politische Geschichte, religiöse Geschichte, soziale Geschichte.
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- Mag. Stephan Burianek (Autor), 2006, Das Theaterverbot in England zwischen 1642 und 1660, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64566