Das Theater bearbeitete im Laufe seiner Geschichte unterschiedlichste Themen und brachte unzählige Figuren hervor. Selten verfolgten Autoren das Ziel, Werke für die Ewigkeit zu schaffen. Dennoch überdauerten manche Theaterstücke die Jahrhunderte und werden, wenngleich in aktualisierter Form, bis heute gezeigt. Die Zeitlosigkeit der behandelten Themen war für solche Stücke zumeist eine wichtige Grundvoraussetzung für deren Überleben. Doch unabhängig von der Allgemeingültigkeit der Themen geben Theaterstücke häufig Aufschluss über soziale Faktoren zur Entstehungszeit - vor allem dann, wenn man sie in einen geschichtlichen Kontext setzt. Sie implizieren ein Gesamtbild der Gesellschaft, welches manchmal als„lebendiger Spiegel ihrer Menschenauffassung“ in den Stücken zutage tritt.
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die „Menschenauffassung“ bzw. das „Menschenbild“ in den Werken García Lorcas zu determinieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Dramenautoren lieferte Lorca ganz bewusst gesellschaftliche Bestandsaufnahmen und beleuchtete die für das Individuum dadurch hervorgerufenen Probleme. Daher eignen sich Lorcas Werke besonders gut für die Analyse des Menschenbilds im Spanien seiner Zeit - auch wenn der Realismus in seinen Theaterstücken häufig einer„poetischen Phantasie“ Platz macht.
Herangezogen werden hierfür die Werke seiner „Bauerntrilogie“: „Bodas de sangre“ (1933), „Yerma“ (1934) und „La casa de Bernarda Alba“ (1936). Zu Beginn der Arbeit wird Lorcas familiärer Hintergrund erläutert sowie die politische und sozio-kulturelle Situation im Spanien der 1930er Jahre behandelt. Danach erfolgt eine Analyse des in der Bauerntrilogie gezeichneten Menschenbilds des Dorfmitglieds anhand der Aspekte Erziehung und Bildung, Heirat und Familie, Dorfgesellschaft sowie Bild der Frau. Diese Einteilung soll ein möglichst allgemein umfassendes Bild des mittelständischen Individuums in der Gesellschaft ermöglichen. Die Schlussfolgerungen werden mit Auszügen aus der Bauerntrilogie untermauert, wobei für die jeweilige Übersetzung der Autor verantwortlich zeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Ziel und Methode
- Lorca und das Spanien seiner Zeit
- Bildung und Erziehung
- Heirat und Familie
- Die Dorfgesellschaft
- Das Frauenbild
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Menschenbild in Federico García Lorcas Bauerntrilogie. Im Fokus stehen die Werke „Bodas de sangre“, „Yerma“ und „La casa de Bernarda Alba“, die Einblicke in die spanische Gesellschaft der 1930er Jahre gewähren. Ziel ist es, die „Menschenauffassung“ in den Stücken zu beleuchten und sie vor dem Hintergrund der sozialen und politischen Verhältnisse dieser Zeit zu verstehen.
- Bildung und Erziehung in ländlichen Regionen Spaniens
- Heirat und Familientraditionen als prägende soziale Strukturen
- Die Rolle der Dorfgemeinschaft und deren Einfluss auf das Individuum
- Die Darstellung des Frauenbildes und die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen
- Die Darstellung des Menschenbildes im Kontext der politischen und sozialen Umbrüche Spaniens in den 1930er Jahren
Zusammenfassung der Kapitel
Ziel und Methode
In diesem Kapitel wird die Forschungsmethodik erläutert und der Fokus auf die Analyse des Menschenbildes in Lorcas Bauerntrilogie gelegt. Der Ansatz basiert auf der Untersuchung sozialer Faktoren, die die „Menschenauffassung“ in den Stücken prägen.
Lorca und das Spanien seiner Zeit
Dieses Kapitel beleuchtet Lorcas familiäre und gesellschaftliche Umgebung im Spanien der 1930er Jahre. Es werden die politische Instabilität, die Einflüsse der katholischen Kirche und die sozio-kulturelle Situation des Landes zur Zeit Lorcas dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf das Menschenbild, die Bauerntrilogie, Federico García Lorca, Spanien, 1930er Jahre, Gesellschaft, Kultur, Bildung, Heirat, Familie, Dorfgemeinschaft, Frauenbild, Sozialkritik.
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- Mag. Stephan Burianek (Autor), 2006, Das Menschenbild in Federico García Lorcas Bauerntrilogie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64570