Trotz Schwierigkeiten, umweltrelevante Veränderungen direkt wahrzunehmen, scheint in der Bevölkerung Problembewusstsein für Umweltzerstörung hinblickend zukünftiger Generationen durchaus existent. Konkrete Handlungen richten sich allerdings in der Regel nicht danach und Diskrepanzen zwischen Bewusstsein und Verhalten sind in der psychologischen Forschung längst bekannt. In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, welche psychologischen Faktoren hierzu beitragen und Einfluss auf umweltgerechtes Verhalten, vor allem in Hinblick auf Erhaltung von Ressourcen und Sicherung von Lebensgrundlagen, nehmen können. Neuerer Ergebnisse werden dabei theoretisch diskutiert. Bei der Beschreibung der Einflüsse erfolgt kein Anspruch auf Vollständigkeit, die Weite dieser Problematik kann nicht erschöpft werden und der Schwerpunkt liegt auf einer ökopsychologischen Expertise.
Zuerst erfolgt eine Beschreibung des Begriffsfelds Umweltbewusstsein. Bezogen auf umweltgerechtes Verhalten wird der in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren aktuell gewordene Begriff der Nachhaltigkeit bzw. der nachhaltigen Entwicklung herausgestellt und in einem für den Kontext ausreichenden Umfang betrachtet, hinblickend schützenden Verhaltens natürlicher Grundlagen für zukünftige Generationen.
Anschließend werden differente Einflussfaktoren aufgezeigt und durch aktuelle, neuere Ergebnisse gestützt und diskutiert. Ausgewählte Theorien werden zur Erklärung herangezogen. Der Blick erfolgt zuerst auf demographische Variablen, welchen bereits in zahlreichen Untersuchungen nachgegangen wurde. Auf diese Variablen wird im Verlauf der Arbeit immer wieder verwiesen, auch um gezielt Individualität im nachhaltigen Verhalten herausstellen zu können. Danach wird der Zusammenhang zwischen Wissen und umweltgerechtem Verhalten geschaffen und die Bekanntheit des Leitbildes der Nachhaltigkeit aufgezeigt. Bevor ein Blick auf den Einfluss von Normen sowie der Betrachtung zukünftiger Folgen eigenen Tuns geworfen wird, stellt sich die viel diskutierte Frage der Abhängigkeit nachhaltigen Verhaltens von Einstellungen und Werten. Hierbei wird auf gesellschaftliche Wertmuster und den Lebensstil sowie die Lebensqualität explizit eingegangen. Diese Komponenten üben wesentlichen Einfluss auf umweltgerechtes Generationenverhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Ausblick
- Wissenschaftliche und ökopsychologische Zugänge zu umweltgerechtem Verhalten
- Das Aufkommen des Begriffes der Nachhaltigkeit und der nachhaltigen Entwicklung
- Einflüsse auf Generationen-Nachhaltigkeit
- Individuelle Generationen-Nachhaltigkeit im Umweltverhalten
- Soziodemographische Variablen in Zusammenhang mit individueller Nachhaltigkeit
- Alter und Lebensphase bzw. Haushaltssituation
- Bildungs- und Einkommenseffekte
- Geschlechtsspezifik
- Wissen beeinflusst Nachhaltigkeit
- Bekanntheit des Nachhaltigkeitsbegriffs
- Engagement und Verantwortungsbewusstsein
- Die Theorie des geplanten Verhaltens von Ajzen
- Die Wirkung von Einstellungen und Werten auf eine nachhaltige Entwicklung
- Gesellschaftliche Wertmuster und Lebensstile
- Wohlbefinden und Lebensqualität als wichtige Werte
- Normen wirken auf Generationen-Nachhaltigkeitsbewusstsein in umweltgerechtem Verhalten
- Das Norm-Aktivierungs-Modell von Schwartz und dessen Einbettung in die Betrachtung zukünftiger Folgen eigenen Handelns
- Einflüsse bedingen Diskrepanzen und Barrieren in Bezug auf nachhaltiges Umweltverhalten
- Erklärung durch die Low-Cost-Hypothese
- Ausblick
- Resümee und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den psychologischen Faktoren, die Einfluss auf umweltgerechtes Verhalten haben, insbesondere im Hinblick auf die Erhaltung von Ressourcen und die Sicherung von Lebensgrundlagen. Die Arbeit untersucht, welche Einflüsse auf die Diskrepanz zwischen dem Bewusstsein für Umweltzerstörung und dem tatsächlichen Verhalten bestehen, und beleuchtet neue Ergebnisse der Forschung in diesem Bereich. Der Fokus liegt dabei auf einer ökopsychologischen Expertise, und die Arbeit betrachtet verschiedene Einflussfaktoren wie soziodemographische Variablen, das Wissen über Nachhaltigkeit, Einstellungen und Werte sowie die Rolle von Normen.
- Einflussfaktoren auf umweltgerechtes Verhalten
- Die Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein und Verhalten
- Soziodemographische Variablen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit
- Der Einfluss von Wissen, Einstellungen und Werten auf nachhaltiges Verhalten
- Die Rolle von Normen und der Betrachtung zukünftiger Folgen des eigenen Handelns
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert den Forschungsgegenstand und den Fokus der Arbeit, die sich auf die Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein und umweltgerechtem Verhalten konzentriert. Sie stellt den Begriff der Nachhaltigkeit in den Kontext der umweltpsychologischen Forschung und gibt einen Überblick über die folgenden Kapitel. Kapitel 2 beleuchtet die wissenschaftlichen und ökopsychologischen Zugänge zum Umweltbewusstsein und erläutert den Begriff der Nachhaltigkeit und seine Entwicklung. Kapitel 3 untersucht verschiedene Einflussfaktoren auf Generationen-Nachhaltigkeit, darunter soziodemographische Variablen, den Einfluss von Wissen, Einstellungen und Werten sowie die Rolle von Normen. Kapitel 4 widmet sich den Diskrepanzen und Barrieren in Bezug auf nachhaltiges Umweltverhalten und erklärt diese unter anderem mit der Low-Cost-Hypothese.
Schlüsselwörter
Umweltbewusstsein, Umweltverhalten, Nachhaltigkeit, Generationen-Nachhaltigkeit, soziodemographische Variablen, Wissen, Einstellungen, Werte, Normen, Diskrepanz, Low-Cost-Hypothese.
- Citation du texte
- Eva Wittmann (Auteur), 2006, Einflussfaktoren umweltgerechten Verhaltens - im Hinblick auf neue Ergebnisse individueller Nachhaltigkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64580