Selbstfinanzierung als Form der Innenfinanzierung


Term Paper, 2004

20 Pages, Grade: 1,0


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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Innenfinanzierung
2.1 Formen und Ziele der Innenfinanzierung

3 Selbstfinanzierung
3.1 Voraussetzungen der Selbstfinanzierung
3.2 Formen der Selbstfinanzierung
3.2.1 Die offene Selbstfinanzierung
3.2.2 Die stille Selbstfinanzierung
3.3 Selbstfinanzierung und Besteuerung bei der AG
3.3.1 Möglichkeiten der offenen Selbstfinanzierung
3.3.2 Gewerbeertragssteuer
3.3.3 Gewinnthesaurierung
3.3.4 Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
3.3.5 Dividendenkapitalerhöhung
3.3.6 Kritischer Grenz-Einkommensteuersatz
3.4 Vor- und Nachteile der Selbstfinanzierung

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Formen der Innenfinanzierung

Abbildung 2: Möglichkeiten der offenen Selbstfinanzierung

Abbildung 3: Vergleich der Selbstfinanzierungsverfahren

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Ermittlung des körperschaftsteuerpflichtigen Gewinns

Tabelle 2: Selbstfinanzierungsnettobetrag bei Gewinn- thesaurierung

Tabelle 3 Effekte einer Kapitalerhöhung aus Gesellschafts- mitteln

Tabelle 4: Selbstfinanzierungsnettobetrag bei Zusatzaktien

Tabelle 5: Selbstfinanzierungsnettobetrag bei Schütt-aus-hol- zurück-Politik

1 Einleitung

Der Begriff Finanzierung hat sich im Laufe der Zeit von einem relativ eng gefassten, bis zu einem sehr umfassenden Finanzierungsbegriff, wie er heute in der neueren Literatur und in der Praxis Anwendung fin- det, weiterentwickelt. Zunächst verstand man unter Finanzierung im engsten Sinne die Kapitalbeschaffung durch Ausgabe von Wertpapie- ren. Schließlich erweiterte sich der Finanzierungsbegriff auf Kapital- rückzahlung (Zins- und Dividendenzahlungen) und Kapitalumschichtung (Kapitalstruktur = Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital).

Heute bedeutet Finanzierung, die Gestaltung aktueller und potentieller Zahlungsströme zur Deckung des Kapitalbedarfs der Unternehmung. Sie umfasst somit alle Maßnahmen, die der Versorgung eines Unter- nehmens mit Kapital sowie dessen optimaler Strukturierung dienen.

2 Innenfinanzierung

Innenfinanzierung erfolgt im wesentlichen als Verwendung von Ge- winngegenwerten, Abschreibungsgegenwerten und Rückstellungsge- genwerten. Bisher gebundenes Kapital wird in frei verfügbare liquide Mittel zur möglichen Finanzierung von Investitionen umgewandelt, ohne Zuführung von Eigen- oder Fremdkapital von außen. Daneben kann Innenfinanzierung auch durch Rationalisierung und Vermögensum- schichtung zustande kommen.

Folgende 2 Bedingungen müssen erfüllt sein:

1. Die Unternehmung hat einen Zufluss liquider Mittel in einer Peri- ode aus dem ordentlichen betrieblichen Umsatzprozess oder aus außerordentlichen Umsätzen.

2. Dem Mittelzufluss steht in dieser Periode kein auszahlungswirk- samer Aufwand gegenüber. (www.it-infothek.de)

2.1 Formen und Ziele der Innenfinanzierung Formen der Innenfinanzierung: (OLFERT 2001, S. 359)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Formen der Innenfinanzierung

Ziele der Innenfinanzierung:

1. Erreichung eines hohen Innenfinanzierungsvolumens als wichtigste Quelle zur Finanzierung von Bruttoinvestitionen, insbesondere bei Personengesellschaften und als notwendige Voraussetzung zur Gewährleistung der Kreditwürdigkeit.
2. Optimale Kombination der Innenfinanzierungsmaßnahmen, um das Innenfinanzierungspotential am besten ausschöpfen zu können.
3. Optimale Verwendung des Innenfinanzierungsvolumens zur Steige- rung der Unternehmensrentabilität. (JAHRMANN 1996, S. 368)

3 Selbstfinanzierung

Selbstfinanzierung umschreibt die Finanzierung aus einbehaltenen Ge- winnen. Die Eigenkapitalgeber verzichten darauf, den Gewinn ganz oder teilweise zu entnehmen bzw. sich ausschütten zu lassen. Das Zu- rückbehalten von Gewinnen - die Gewinnthesaurierung - bedingt, dass zunächst Gewinne erzielt wurden, die dann zur Bildung von Rücklagen Verwendung finden und auf diese Weise die Höhe des Eigenkapitals vergrößern. Die Rücklagen können offen ausgewiesen werden oder stille Reserven darstellen, die für den Außenstehenden nicht ohne weiteres erkennbar sind.

Die Höhe der Selbstfinanzierung ergibt sich - aus bilanzieller Sichtwei- se - als positive Differenz zwischen betriebswirtschaftlichem Gewinn und Ausschüttung. Die einbehaltenen Gewinne werden dann, z. B. bei Kapitalgesellschaften zur Bildung von Rücklagen verwendet; d. h. es dürfen keine anderweitigen Gewinnverwendungsbeschlüsse entgegen- stehen.

3.1 Voraussetzungen der Selbstfinanzierung

Voraussetzung für die Selbstfinanzierung ist, dass die Unternehmung:

- Gewinne erzielt, am Markt also Preise durchsetzen kann, die über den Kosten liegen (abhängig von Marktform, Preiselastizität der Nachfrage, konjunktureller Wirtschaftslage) und
- durch bilanzpolitische Maßnahmen den Ausweis dieser Gewinne vermeiden kann (stille Selbstfinanzierung) oder
- in den Gremien (Vorstand, Aufsichtsrat, Hauptversammlung bei der AG, Gesellschafterversammlung bei der GmbH) entsprechende Be- schlüsse über die Thesaurierung herbeiführen kann (offene Selbstfi- nanzierung). (GRÄFER/BEIKE/SCHELD 2001, S. 241)

3.2 Formen der Selbstfinanzierung

3.2.1 Die offene Selbstfinanzierung

Bei der offenen Selbstfinanzierung steigt das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital durch Einbehaltung ausgewiesener Gewinne, die zwar versteuert, aber teilweise oder insgesamt nicht ausgeschüttet werden. Der Gegenwert des nicht ausgeschütteten Gewinnes befindet sich in Positionen der Aktivseite der Bilanz, z. B.:

- als Guthaben, wenn die finanziellen Mittel noch keine Verwendung gefunden haben
- als Anlagevermögen oder Vorräte, wenn mit den finanziellen Mitteln bereits Investitionen getätigt worden sind. (OLFERT 2001, S. 361)

Die Höhe der Selbstfinanzierung ist selbstverständlich auch von der Rechtsform abhängig, denn teilweise besteht sogar ein gesetzlicher Zwang zur Bildung von Rücklagen durch Gewinneinbehaltung. Diese zwangsweise Bildung von offenen Rücklagen wird auch als gesetzliche Selbstfinanzierung bezeichnet. Die gesetzliche Rücklage darf nur zum Verlustausgleich herangezogen werden, sofern keine sonstigen Ge- winnrücklagen oder ein Jahresüberschuss bzw. ein Gewinnvortrag mehr zur Verfügung stehen.

3.2.2 Die stille Selbstfinanzierung

Stille Selbstfinanzierung liegt vor, wenn der einbehaltene Gewinn nicht ausgewiesen wird, sondern im Rahmen der Bewertungsvorschriften durch Unter- oder Überbewertung von Aktiva oder Passiva stille Reser- ven gebildet werden. Es liegt dann eine Erhöhung des Realkapitals vor, das zunächst noch nicht versteuert und auch nicht direkt aus der Bilanz abzulesen ist. In der Regel wird der zu versteuernde Gewinn gemindert und führt damit zu einer (zinslosen) Steuerstundung. Für das Unter- nehmen tritt dadurch gleichzeitig eine Liquiditätsentlastung ein.

Stille Selbstfinanzierung kann erfolgen durch:

- Unterbewertung von Aktiva (z.B. erhöhte Abschreibungen, Unterbe- wertung von Vorräten),
- Nichtaktivierung aktivierungsfähiger Güter (z.B. erworbene immate- rielle Güter wie Patente, Sofortabschreibung geringwertiger Wirt- schaftsgüter) oder
- Überbewertung von Passiva (z. B. erhöhte Rückstellungen).

3.3 Selbstfinanzierung und Besteuerung bei der AG

3.3.1 Möglichkeiten der offenen Selbstfinanzierung

Eine AG, die ihren Gewinn ganz oder teilweise zur offenen Selbstfinanzierung verwenden will, hat die Wahl zwischen drei Möglichkeiten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Möglichkeiten der offenen Selbstfinanzierung

Welche der 3 Möglichkeiten die AG in der Praxis wählt, hängt im wesentlichen von der Höhe und Ausgestaltung der Steuern ab, die den Gewinn belasten. Entscheidungen zur Selbstfinanzierung sollten deshalb unter Berücksichtigung der Körperschaftsteuer und der Gewerbeertragsteuer getroffen werden.

Bei den folgenden Ausführungen wird stets der Fall der Aktiengesellschaft betrachtet, jedoch sind die für die AG ermittelten Ergebnisse auch auf andere Kapitalgesellschaften übertragbar.

3.3.2 Gewerbeertragssteuer

Gewerbeertrag ist grundsätzlich der nach den Vorschriften des Ein- kommensteuergesetzes oder des Körperschaftsteuergesetzes zu ermit- telnde Gewinn aus Gewerbebetrieb, der im praktischen Fall noch durch Hinzurechnungen und Kürzungen zu korrigieren ist. Im folgenden wird davon absehen. Es gilt: Gewerbeertrag = Gewinn aus Gewerbebetrieb.

[...]

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Details

Title
Selbstfinanzierung als Form der Innenfinanzierung
College
Technical Academy Wuppertal  (Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Cottbus)
Course
Studiengang: Betriebswirt (VWA)
Grade
1,0
Author
Year
2004
Pages
20
Catalog Number
V64653
ISBN (eBook)
9783638574082
ISBN (Book)
9783640319435
File size
419 KB
Language
German
Keywords
Selbstfinanzierung, Form, Innenfinanzierung, Studiengang, Betriebswirt
Quote paper
Mandy Greschke (Author), 2004, Selbstfinanzierung als Form der Innenfinanzierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64653

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