Heutzutage stellen Sterben und Tod in unserer Gesellschaft Tabuthemen dar. Es scheint ein unheimliches Unbehagen auszulösen sich länger als nur unbedingt nötig mit diesen Themen, die doch jeden von uns betreffen auseinander zu setzen. Welche Auswirkungen diese Einstellung zu Sterben und Tod auf deren Stellung in unserer Gesellschaft hat und welche Folgen dies für die Betreuung und Pflege von Menschen am Ende ihres Lebens mit sich bringt, ist Thema dieser Arbeit.
Dabei werden zunächst die heutigen Sterbeverhältnisse in Deutschland geschildert und dargestellt, wie sich hieraus die Notwendigkeit für alternative Versorgungssysteme wie die hospizliche Versorgung für Schwerstkranke und Sterbende ergibt. Im Anschluss wird, mit einem kurzen Abriss über dessen Entstehungsgeschichte, das Hospiz-Konzept vorgestellt, wobei insbesondere die Idee, welche hinter dem Begriff „Hospiz“ steckt, verdeutlicht wird. Gesondert wird auf die palliativmedizinische Versorgung eingegangen, welche zwar einen Bestandteil der Hospizarbeit darstellt, jedoch durch ihre unentbehrliche Wirkung besondere Aufmerksamkeit verdient. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Formen von Hospizen beschrieben und deren heutige Verbreitung in Deutschland aufgezeigt. Daraufhin wird die ehrenamtliche Arbeit im Hospiz behandelt. Hierbei wird die Motivation einer solchen Tätigkeit nachzugehen untersucht und in diesem Zusammenhang auf die These des Gabentauschs von Marcel Mauss eingegangen. Außerdem werden die spezifischen Problemfelder der ehrenamtlichen Tätigkeit im Hospiz dargestellt.
Am Ende wird kurz in die aktuelle Diskussion von aktiver Sterbehilfe vs. Sterbebegleitung eingestiegen und herausgestellt, inwieweit Sterbebegleitung tatsächlich eine Alternative zur aktiven Sterbehilfe sein kann. Abgeschlossen wird diese Arbeit mit einem Ausblick auf die Zukunft der Sterbebegleitung in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sterben heute
- Hospiz - was ist das?
- Der Hospiz-Gedanke
- Die Hospizbewegung in Deutschland
- Palliativmedizin als Voraussetzung für ein würdiges Sterben
- Die verschiedenen Hospizangebote
- Hospizinitiativen
- Tageshospize
- Das stationäre Hospiz
- Der ambulante Hospizdienst
- Die ehrenamtliche Arbeit im Hospizdienst
- Der Gabentausch
- Grenzprobleme von Nähe und Distanz in der ehrenamtlichen Hospizarbeit
- Sterbebegleitung als Alternative zur aktiven Sterbehilfe?
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die gesellschaftliche Ordnung des Lebensendes, insbesondere Sterben und Tod, aus kultursoziologischer Sicht zu beleuchten. Dabei wird die Entwicklung der Sterbeverhältnisse in Deutschland sowie die Bedeutung der Hospizbewegung und der palliativmedizinischen Versorgung im Kontext des würdigen Sterbens beleuchtet.
- Der Wandel der Sterbeverhältnisse in Deutschland
- Die Entwicklung der Hospizbewegung
- Die Bedeutung der Palliativmedizin für ein würdiges Sterben
- Die Herausforderungen der ehrenamtlichen Arbeit im Hospizdienst
- Die Debatte um Sterbehilfe vs. Sterbebegleitung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung beleuchtet die Tabuisierung von Sterben und Tod in unserer Gesellschaft und stellt die Relevanz des Themas in Bezug auf die Betreuung und Pflege von Menschen am Ende ihres Lebens dar.
- Sterben heute: Dieses Kapitel beleuchtet die Veränderungen der Sterbeverhältnisse in Deutschland, insbesondere den Wandel der Todesursachen und den Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung. Es werden auch die Ängste und Sorgen im Zusammenhang mit dem Sterben diskutiert, wie z. B. die Angst vor Abhängigkeit, Isolation und Kontrollverlust.
- Hospiz - was ist das?: Dieses Kapitel stellt das Hospiz-Konzept und die Idee dahinter vor, einschließlich der Geschichte der Hospizbewegung in Deutschland. Es erklärt die Bedeutung der Palliativmedizin als einen wichtigen Bestandteil der Hospizarbeit.
- Die verschiedenen Hospizangebote: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Formen von Hospizen, wie z. B. Hospizinitiativen, Tageshospize, stationäre Hospize und ambulante Hospizdienste. Es zeigt auch die heutige Verbreitung dieser Angebote in Deutschland auf.
- Die ehrenamtliche Arbeit im Hospizdienst: Dieses Kapitel beleuchtet die Motivation von Menschen, sich ehrenamtlich im Hospizdienst zu engagieren. Es behandelt die These des Gabentauschs von Marcel Mauss und die spezifischen Problemfelder der ehrenamtlichen Tätigkeit im Hospiz.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Sterben und Tod in kultursoziologischer Sicht. Wichtige Schlüsselwörter sind Hospiz, Palliativmedizin, Sterbebegleitung, ehrenamtliche Arbeit, Gabentausch, Angst vor dem Sterben, Tabuisierung, und die gesellschaftliche Ordnung des Lebensendes.
- Arbeit zitieren
- Ines Weihing (Autor:in), 2006, Hospiz und Sterbebegleitung - Sterben als letzte Lebensphase in Würde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64694