Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick darüber zu geben, wie Definitheit ausgedrückt wird. In erster Annäherung läßt sich sagen, daß es sich bei Definitheit um diejenige sprachliche Kategorie handelt, die im Deutschen durch den bestimmten Artikel ausgedrückt wird. Was für den Muttersprachler eine Selbstverständlichkeit zu sein scheint, kann dem Deutschlerner große Schwierigkeiten bereiten. Deshalb habe ich das Deutsche mit vier Sprachen aus den Nordischen Ländern - dem Schwedischen, Isländischen, Finnischen und dem Westgrönländischen - verglichen, in denen Definitheit ganz anders enkodiert wird als im Deutschen und in den gängigen schulischen Fremdsprachen Englisch und Französisch. Gleichsam spiegelverkehrt sollen die Probleme, die ein deutscher Muttersprachler mit solchen fremden Sprachstrukturen hat, die Schwierigkeiten wiedergeben, die für andere beim Erwerb des - nun keineswegs selbstverständlichen! - deutschen Systems auftreten können. Diese kontrastive Untersuchung des Ausdrucks von Definitheit ist der Inhalt von Abschnitt 3, dem zweiten Hauptabschnitt der Arbeit.
Der Analyse der konkreten Sprachdaten zur Definitheit habe ich mit Abschnitt 2 als erstem Hauptabschnitt einige notwendige theoretische Überlegungen zur Definitheit vorangestellt. Der abschließende Abschnitt 4 bietet dann einen Ausblick darauf, welche Konsequenzen aus den gewonnenen Erkenntnissen für den DaF-Unterricht gezogen werden können.
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Inhaltsverzeichnis
- Zu dieser Arbeit
- Theoretische Überlegungen zum Begriff der Definitheit
- Definitheit in der Logik
- Definitheit in der Sprache
- Definitheit und Pragmatik
- Verstöße gegen die logische Definitheit
- Arten sprachlicher Definitheit
- Der anaphorische Gebrauch
- Der assoziativ-anaphorische Gebrauch
- Der unmittelbar-situative Gebrauch
- Der abstrakt-situative Gebrauch
- Arten von Determinantien
- Generischer Gebrauch des bestimmten Artikels
- Besonderheiten im Gebrauch des bestimmten Artikels
- Problemstellung
- Ausgewählte Beispiele
- Der Ausdruck von Definitheit im Sprachvergleich
- Schwedisch
- Isländisch
- Finnisch
- Westgrönländisch
- Konsequenzen für den DaF-Unterricht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Ausdruck von Definitheit in verschiedenen Sprachen, insbesondere im Vergleich zum Deutschen. Das Hauptziel ist es, die Schwierigkeiten aufzuzeigen, die Deutschlernende mit dem deutschen System des bestimmten Artikels haben können, indem ein kontrastiver Ansatz mit vier nordischen Sprachen gewählt wird. Dadurch sollen die Herausforderungen beim Erwerb der deutschen Definitheitsmarkierung verdeutlicht werden.
- Der Ausdruck von Definitheit im Deutschen und in nordischen Sprachen
- Kontrastive Analyse verschiedener sprachlicher Strategien zur Markierung von Definitheit
- Theoretische Grundlagen des Begriffs der Definitheit
- Die Rolle der Pragmatik bei der Definitheit
- Implikationen für den Deutsch als Fremdsprache (DaF)-Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Zu dieser Arbeit: Die Arbeit gibt einen Überblick über den Ausdruck von Definitheit, wobei das Deutsche als Ausgangspunkt dient und mit vier nordischen Sprachen kontrastiert wird. Der Fokus liegt auf den Schwierigkeiten, die Deutschlernende mit der deutschen Definitheitsmarkierung haben. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil, der den Begriff Definitheit beleuchtet, und einen empirischen Teil, der den kontrastiven Vergleich vornimmt. Der abschließende Teil diskutiert Konsequenzen für den DaF-Unterricht.
Theoretische Überlegungen zum Begriff der Definitheit: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Konzepte von Definitheit aus der Literatur, wobei der Schwerpunkt auf dem Konzept von Hawkins liegt, welches bereits auf das Deutsche übertragen wurde. Es werden die wichtigsten Charakteristika von Definitheit aufgezeigt und Abgrenzungen zu ähnlichen sprachlichen Phänomenen vorgenommen. Der Abschnitt behandelt auch die logischen und sprachwissenschaftlichen Aspekte von Definitheit, einschließlich Existenz- und Unikalitätspräsuppositionen. Das Kapitel bildet die theoretische Grundlage für den folgenden kontrastiven Vergleich.
Der Ausdruck von Definitheit im Sprachvergleich: Dieses Kapitel bietet einen detaillierten Vergleich des Ausdrucks von Definitheit im Deutschen mit Schwedisch, Isländisch, Finnisch und Westgrönländisch. Es analysiert die konkreten sprachlichen Mittel und Strategien, die in diesen Sprachen verwendet werden, um Definitheit auszudrücken, und verdeutlicht die Unterschiede zum deutschen System. Die Analyse beleuchtet die sprachlichen Besonderheiten jeder einzelnen Sprache und ihre Auswirkungen auf den Ausdruck von Definitheit.
Schlüsselwörter
Definitheit, bestimmter Artikel, Deutsch als Fremdsprache (DaF), kontrastive Linguistik, Schwedisch, Isländisch, Finnisch, Westgrönländisch, Pragmatik, Anapher, Determinantien, Sprachvergleich.
Häufig gestellte Fragen zu: Ausdruck von Definitheit in verschiedenen Sprachen
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Ausdruck von Definitheit in verschiedenen Sprachen, insbesondere im Vergleich zum Deutschen. Der Schwerpunkt liegt auf den Schwierigkeiten, die Deutschlernende mit dem deutschen System des bestimmten Artikels haben. Ein kontrastiver Ansatz mit vier nordischen Sprachen (Schwedisch, Isländisch, Finnisch und Westgrönländisch) wird verwendet, um diese Herausforderungen zu verdeutlichen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: "Zu dieser Arbeit" (Einleitung), "Theoretische Überlegungen zum Begriff der Definitheit" (theoretische Grundlagen), "Der Ausdruck von Definitheit im Sprachvergleich" (kontrastiver Vergleich mit vier nordischen Sprachen) und "Konsequenzen für den DaF-Unterricht" (didaktische Implikationen).
Welche theoretischen Grundlagen werden behandelt?
Das Kapitel "Theoretische Überlegungen zum Begriff der Definitheit" beleuchtet verschiedene Konzepte von Definitheit aus der Literatur, mit Schwerpunkt auf dem Konzept von Hawkins. Es werden die wichtigsten Charakteristika von Definitheit aufgezeigt und Abgrenzungen zu ähnlichen sprachlichen Phänomenen vorgenommen. Logische und sprachwissenschaftliche Aspekte, einschließlich Existenz- und Unikalitätspräsuppositionen werden behandelt. Der Fokus liegt auf der Definition und den verschiedenen Arten von Definitheit (anaphorischer, assoziativ-anaphorischer, unmittelbar-situativer und abstrakt-situativer Gebrauch).
Wie wird der Sprachvergleich durchgeführt?
Im Kapitel "Der Ausdruck von Definitheit im Sprachvergleich" wird ein detaillierter Vergleich des Ausdrucks von Definitheit im Deutschen mit Schwedisch, Isländisch, Finnisch und Westgrönländisch vorgenommen. Analysiert werden die konkreten sprachlichen Mittel und Strategien zur Markierung von Definitheit in diesen Sprachen, um die Unterschiede zum deutschen System herauszuarbeiten. Die sprachlichen Besonderheiten jeder Sprache und deren Auswirkungen auf den Ausdruck von Definitheit werden beleuchtet.
Welche Konsequenzen für den DaF-Unterricht werden gezogen?
Das letzte Kapitel diskutiert die Konsequenzen der gewonnenen Erkenntnisse für den Deutsch als Fremdsprache (DaF)-Unterricht. Es werden Implikationen für den Unterricht, insbesondere im Hinblick auf die Schwierigkeiten von Deutschlernenden mit dem deutschen bestimmten Artikel, erörtert. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen Lehrkräften helfen, den Unterricht effektiver zu gestalten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Definitheit, bestimmter Artikel, Deutsch als Fremdsprache (DaF), kontrastive Linguistik, Schwedisch, Isländisch, Finnisch, Westgrönländisch, Pragmatik, Anapher, Determinantien, Sprachvergleich.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Schwierigkeiten aufzuzeigen, die Deutschlernende mit dem deutschen System des bestimmten Artikels haben. Durch den kontrastiven Ansatz mit vier nordischen Sprachen sollen die Herausforderungen beim Erwerb der deutschen Definitheitsmarkierung verdeutlicht und für den DaF-Unterricht nutzbar gemacht werden.
- Citar trabajo
- Dr. Klaus Geyer (Autor), 1997, Der Ausdruck von Definitheit - am Beispiel einiger Sprachen des europäischen Nordens (kontrastiv zum Deutschen), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6475