Während die Mehrzahl der Kritiken an dem Werk und den Ideen von Karl Marx seine Gesellschaftsutopie und nicht eingetroffene Zukunftsprophezeiungen betreffen, hat Marx sich selbst sein Leben lang dagegen verwehrt, ein Prophet oder auch nur ein Utopist zu sein. Er hat sich im Gegenteil als Wissenschaftler verstanden, dessen Ziel die Analyse der Gesetzmäßigkeiten der geschichtlichen Entwicklung im Allgemeinen und der kapitalistischen Gesellschaft im Besonderen ist. Aus den Ergebnissen dieser Analyse versuchte er, ähnlich den Naturwissenschaftlern, mögliche weitere Entwicklungen der kapitalistischen Gesellschaft aufzuzeigen, wobei er zu dem Schluss kam, dass die kapitalistische Gesellschaft irgendwann durch eine proletarische Revolution gestürzt werden müsse, aus der sich eine klassenlose Gesellschaft entwickeln könne.
In dieser Arbeit soll ein Überblick über die Marxsche Staatstheorie gegeben werden. Insbesondere soll diese exemplarische Betrachtung nicht das fertige Produkt, sondern die Entwicklungsgeschichte der Marxschen Theorie untersuchen. Hierbei soll unter Anderem die Frage beleuchtet werden, ob es sich bei den Prognosen von Marx um prophetenartige Vorhersagen oder um Ergebnisse wissenschaftlicher, geschichtlicher Analysen auf der Grundlage einer konkreten wissenschaftlichen Methode, des von Marx entwickelten dialektisch – historischen Materialismus handelt.
Hierbei orientiert sich diese Arbeit an drei zentralen Schriften von Marx, in denen er den Aspekt des Staates behandelt: Das „Manifest der Kommunistischen Partei“, „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“ und „Der Bürgerkrieg in Frankreich“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Manifest der Kommunistischen Partei
- Entstehung und Inhalte
- Die Rolle des Staates in der kapitalistischen Gesellschaft
- Der Klassenkampf und die Aufgaben des Proletariats
- Der proletarische Staat
- Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte
- Der Bürgerkrieg in Frankreich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Staatstheorie von Karl Marx und untersucht die Entwicklung dieser Theorie anhand dreier zentraler Schriften: Das "Manifest der Kommunistischen Partei", "Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte" und "Der Bürgerkrieg in Frankreich". Die Arbeit analysiert Marx' Argumentation, ob seine Prognosen auf wissenschaftlichen Analysen oder auf prophetischen Vorhersagen basieren. Dabei wird insbesondere die dialektisch-historische Materialismusmethode von Marx untersucht.
- Entwicklung der Marxschen Staatstheorie
- Die Rolle des Staates im Klassenkampf
- Der proletarische Staat und seine Aufgaben
- Der dialektisch-historische Materialismus als Methode
- Analyse der Prognosen von Marx
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die zentrale Frage der Arbeit: Sind Marx' Prognosen prophetisch oder wissenschaftlich begründet? Die Arbeit konzentriert sich auf drei Schriften, in denen Marx den Staat thematisiert.
Das Kapitel über das "Kommunistische Manifest" beleuchtet die Entstehung des Werks im Vorfeld der europäischen Revolutionen von 1848. Es analysiert die wichtigsten Thesen von Marx und Engels, insbesondere die Beziehung zwischen ökonomischen Verhältnissen, Klassenkämpfen und dem Staat. Die Marxsche Sicht auf die Entwicklung des bürgerlichen Staates und seine Funktion im Kapitalismus werden dargestellt. Die Aufgaben des Proletariats im Klassenkampf und die Rolle eines zukünftigen proletarischen Staates werden ebenfalls erörtert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Marxschen Staatstheorie, wie dem Klassenkampf, der Rolle des Staates in der kapitalistischen Gesellschaft, dem proletarischen Staat, der dialektisch-historischen Materialismusmethode und der Analyse der Prognosen von Marx. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Produktion, Produktionsmittel, Klassen, Klassenkampf, bürgerlicher Staat, proletarischer Staat, Revolution, Dialektik, Historischer Materialismus.
- Arbeit zitieren
- Niko Pankop (Autor:in), 2006, Der Staat bei Marx, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64763