Die bekannte demografische Entwicklung in Deutschland und Europa führt zu einem zahlenmäßigen Anstieg älterer Menschen in unserer Gesellschaft. Zudem steigt die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen in allen Industriestaaten. Diese an sich für den Einzelnen positive Entwicklung bringt auch verschiedene Herausforderungen mit sich.
Mit steigendem Lebensalter nimmt das Risiko hilfe- oder pflegebedürftig zu werden zu. Der alternde Mensch ist ganz unterschiedlichen Veränderungen ausgesetzt. Je älter ein Mensch ist, desto höher ist das Risiko multimorbid zu werden. Risikofaktoren für Erkrankungen konnten im Laufe des Lebens kumulieren und die entsprechenden Folgen nach sich ziehen. Dies ist der Punkt, an dem der Bereich der Prävention (als Teil der Rehabilitation) insbesondere für Menschen im höheren Lebensalter, greifen kann und auch sollte.
Präventive Strategien mit der Zielgruppe älterer Menschen können durch verschiedene Handlungsmöglichkeiten genau diese Risikofaktoren aufdecken und entgegenwirken. Bei entsprechender Ausrichtung der Lebensgewohnheiten zur Vermeidung von Risikofaktoren kann die Gefahr ernsthafter Erkrankungen, wie z.B. Schlaganfall und Herzinfarkt oder geriatrischen Syndromen, wie beispielsweise Immobilität mit Sturzgefahr oder Inkontinenz entgegengewirkt oder deren Auswirkungen positiv beeinflusst werden. In Folge dessen kann nicht nur der Betroffene selbst von diesen Erfolgen, wie der Vermeidung oder Verzögerung von Hilfs-/Pflegebedürftigkeit oder unerwünschter Pflegeheimeinzüge, profitieren. Letztlich wäre auch der gesamtgesellschaftliche Effekt in Bezug auf Kostenträger wie z.B. Krankenkassen (medizinische Behandlungen), Pflegekassen (pflegerischer Versorgung) oder Sozialhilfeträger (Kostenübernahme bei stationärer Pflege für Bedürftige) nicht unerheblich.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der Umsetzung einer wirksamen Prävention für die Zielgruppe älterer Menschen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll ein erster allgemeiner Überblick über die Kategorien von Prävention sowie der Präventionsbereiche für ältere Menschen gegeben werden. Die Präventionsforschung soll im Folgenden den Einstieg in die theoretische Auseinandersetzung mit dem Modellprojekt „Aktive Gesundheitsförderung im Alter“ darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- PRÄVENTION
- KATEGORIEN DER PRÄVENTION
- PRÄVENTIONSBEREICHE FÜR ÄLTERE MENSCHEN
- PRÄVENTIONSFORSCHUNG
- EXKURS: ANTONOVSKY'S SALUTOGENESE UND DEREN BEZUG ZUR PRÄVENTION
- ENTWICKLUNG EINES KONZEPTS ZUR GESUNDHEITSFÖRDERNDEN BERATUNG IN DEUTSCHLAND - „AKTIVE GESUNDHEITSFÖRDERUNG BEI ÄLTEREN MENSCHEN“
- Stichprobe
- Ziel und Fragestellungen des Modellprojekte
- Interdisziplinäres Team zur Gesundheitsförderung im Alter
- Qualifizierung der Pflegekraft für Gesundheitsförderung älterer Menschen
- PRÄVENTIVE HAUSBESUCHE
- UMSETZUNG DER HAUSBESUCHE IM MODELLPROJEKT „AKTIVE GESUNDHEITSFÖRDERUNG BEI ÄLTEREN MENSCHEN“
- GERIATRISCHES SCREENING UND ASSESSMENT ZUR ERFASSUNG VON RESSOURCEN UND PROBLEMEN
- AUSWERTUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DEN PRÄVENTIVEN HAUSBESUCHEN
- ERGEBNISSE ZU RESONANZ UND MITARBEIT DER TEILNEHMER
- BEOBACHTUNGEN, ERFAHRUNGEN UND AUSWIRKUNGEN AUS DEM MODELLPROJEKT
- RESÜMEE UND AUSBLICK IN BEZUG AUF DAS MODELLPROJEKT
- RESÜMEE UND SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der Gesundheitsförderung im Alter und untersucht die Effektivität des Modells der präventiven Hausbesuche. Die Arbeit soll die verschiedenen Kategorien der Prävention und die spezifischen Bedürfnisse älterer Menschen im Hinblick auf Gesundheitsförderung beleuchten. Darüber hinaus wird das Modellprojekt „Aktive Gesundheitsförderung im Alter“ vorgestellt und dessen Umsetzung in der Praxis analysiert.
- Präventionskonzepte für ältere Menschen
- Das Modellprojekt „Aktive Gesundheitsförderung im Alter“
- Die Rolle präventiver Hausbesuche in der Gesundheitsförderung
- Evaluation und Ergebnisse des Modellprojekts
- Bedeutung von Ressourcen und Problembereichen im Alter
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema der Prävention und der demografischen Entwicklung in Deutschland und Europa. Anschließend werden die Kategorien der Prävention und die spezifischen Präventionsbereiche für ältere Menschen vorgestellt. Im dritten Kapitel wird die Präventionsforschung und das Konzept der Salutogenese im Kontext der Gesundheitsförderung im Alter beleuchtet.
Das vierte Kapitel widmet sich dem Modellprojekt „Aktive Gesundheitsförderung im Alter“ und erläutert die Umsetzung der präventiven Hausbesuche. Hierbei werden die Ergebnisse des geriatrischen Screenings und Assessments sowie die Auswertungen und Empfehlungen aus den Hausbesuchen dargestellt. Des Weiteren werden die Resonanz und die Mitarbeit der Teilnehmer analysiert und Beobachtungen sowie Erfahrungen aus dem Projekt vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Gesundheitsförderung, Prävention, Alter, Hausbesuche, Geriatrie, Modellprojekt, Salutogenese, Ressourcen, Probleme, Evaluation und Ergebnisse.
- Citation du texte
- Andrea Schulz (Auteur), 2006, Präventive Hausbesuche - ein richtungsweisendes Modellprojekt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64865