Der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems im Jahre 1973 und die daraus resultierende Liberalisierung der Finanzmärkte und des internationalen Zahlungsverkehrs hatten eine erhöhte Krisenanfälligkeit des Banksystems zur Folge. Eine Vielzahl von spektakulären Verlustfällen in den neunziger Jahren und die Besorgnis der Zentralbankpräsidenten der G-10 Länder über die immer niedriger werdende Eigenmittelausstattung der Kreditinstitute, waren der Anlass für die Einführung der derzeit gültigen Basler Eigenmittelvereinbarung von 1988 (Basel I). Trotz einiger Überarbeitungen und Erweiterungen dieser Vereinbarung von 1988, wurde zunehmend deutlich, dass dieses Regelwerk auf Grund des Wandels des Finanzsystems, einer Vielzahl von neuen Finanzinstrumenten und des laufenden Fortschritts des Risikomanagements, nicht mehr ausreichend ist. Aus diesem Grund machte sich der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht im Juni 1999 daran, den elf Jahre alten Basler Akkord, durch ein modernes und zeitgemäßes Regelwerk zu ersetzen. Kurz darauf wurde das „Erste Konsultationspapier“ publiziert und der breiten Öffentlichkeit zur Diskussion vorgelegt. Es folgte ein Diskussionsprozess mit dem Ergebnis, dass im Juni 2004 der endgültige „Basler Capital Accord“ (Basel II) präsentiert wurde.
Basel II basiert auf einem „Drei-Säulen-Konzept“ und umfasst neben den Mindesteigenkapitalanforderungen (1. Säule) auch das so genannte aufsichtliche Überprüfungsverfahren (2. Säule) und die erweiterten Offenlegungspflichten (3. Säule). Die Vorschriften von Basel II, sollen nach dem derzeitigen Zeitplan erstmals 2007 Gültigkeit erlangen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Allgemeines
- Problemstellung
- Zielsetzung
- BASEL II
- Grundlagen
- Erste Säule - Mindestkapitalanforderungen
- Kreditrisiko
- Marktrisiko
- Operationelles Risiko
- Zweite Säule - Aufsichtliches Überprüfungsverfahren
- Anforderungen an die Kreditinstitute
- Anforderungen an die Aufsichtsbehörden
- Dritte Säule - Marktdisziplin
- DIE BEHANDLUNG VON BASEL II AUF EU-EBENE
- Basel II und die Europäische Union
- Richtlinie 93/6/EWG und Richtlinie 2000/12/EG
- Allgemeines
- Aufbau und Inhalt der beiden Richtlinien
- DIE UMSETZUNG DER BASLER EIGENMITTEL-VORSCHRIFTEN IN ÖSTERREICH
- Geplante Umsetzung in Österreich
- Gegenüberstellung Richtlinienbestimmungen – Nationale Regelungen
- Inhalt und Erläuterungen zum vorläufigen Gesetzestext
- § 21a BWG - Bewilligungsverfahren für den IRB - Ansatz
- § 21b BWG - Bewilligungsverfahren für externe Rating - Agenturen
- § 21d BWG - Bewilligungsverfahren für den fortgeschrittenen Messansatz für das operationelle Risiko
- § 21g BWG – Grenzüberschreitende Bewilligungsverfahren
- § 22 BWG - Mindesteigenmittelerfordernisse
- § 22a BWG - Kreditrisiko - Standardansatz
- § 22b BWG - Auf internen Ratings basierender Ansatz
- § 22g und § 22h BWG - Kreditrisikomindernde Techniken
- § 22i - § 22m BWG – Operationelles Risiko
- § 22n § 22q BWG - Handelsbuch
- § 23 BWG-Eigenmittel
- § 24 BWG – Konsolidierte Eigenmittel
- § 26 BWG-Offenlegungspflichten
- Analyse der Wahlrechte
- Der Standardansatz
- Der IRB-Ansatz
- Kreditrisikomindernde Techniken
- Groẞveranlagungen
- DIE UMSETZUNG DER BASLER EIGENMITTEL-VORSCHRIFTEN IN DEUTSCHLAND
- Geplante Umsetzung in Deutschland
- Gegenüberstellung Richtlinienbestimmungen – Nationale Regelungen
- Erläuterungen zum vorläufigen Gesetzestext
- Ermächtigungen
- Kreditrisiko - Standardansatz
- Auf internen Ratings basierender Ansatz
- Kreditrisikomindernde Techniken
- Operationelles Risiko
- Marktrisikopositionen
- Offenlegungsvorschriften
- Analyse der Wahlrechte
- Der Standardansatz
- Der IRB-Ansatz
- Kreditrisikomindernde Techniken
- Operationelles Risiko
- VERGLEICH DER UMSETZUNG DER BASLER EIGENMITTELVORSCHRIFTEN IN ÖSTERREICH UND DEUTSCHLAND
- Gemeinsamkeiten bei der Ausübung der Wahlrechte
- Unterschiede der Wahlrechtsausübung in Österreich und Deutschland
- Vor- bzw. Nachteile der unterschiedlichen Wahlrechtsausübung
- VORAUSSICHTLICHE FOLGEN DER UMSETZUNG VON BASEL II IN ÖSTERREICH UND DEUTSCHLAND
- AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Implementierung der Basler Eigenmittelvorschriften, insbesondere unter Berücksichtigung der nationalen Wahlrechte. Das Ziel der Arbeit ist es, die Umsetzung der Basler Eigenmittelvorschriften in Österreich und Deutschland zu analysieren und zu vergleichen. Dabei werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Ausübung der Wahlrechte sowie die voraussichtlichen Folgen der Umsetzung von Basel II in beiden Ländern untersucht.
- Analyse der Basler Eigenmittelvorschriften
- Untersuchung der nationalen Wahlrechte in Österreich und Deutschland
- Vergleich der Implementierung von Basel II in beiden Ländern
- Bewertung der Folgen der Basel II-Umsetzung
- Beurteilung der Auswirkungen der Wahlrechtsausübung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Diese Einleitung stellt die Relevanz der Basler Eigenmittelvorschriften dar und erläutert die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit.
- Kapitel 2: Basel II
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Grundlagen von Basel II, einschließlich der drei Säulen: Mindestkapitalanforderungen, aufsichtliches Überprüfungsverfahren und Marktdisziplin. Es werden die verschiedenen Risikokategorien wie Kreditrisiko, Marktrisiko und operationelles Risiko im Detail behandelt.
- Kapitel 3: Die Behandlung von Basel II auf EU-Ebene
Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Europäischen Union bei der Umsetzung von Basel II und beleuchtet die relevanten Richtlinien, insbesondere die Richtlinie 93/6/EWG und Richtlinie 2000/12/EG.
- Kapitel 4: Die Umsetzung der Basler Eigenmittel-Vorschriften in Österreich
Dieses Kapitel beschreibt die geplante Umsetzung der Basler Eigenmittelvorschriften in Österreich, einschließlich der Gegenüberstellung von Richtlinienbestimmungen und nationalen Regelungen. Es werden die Inhalte des vorläufigen Gesetzestextes sowie die Analyse der Wahlrechte erläutert.
- Kapitel 5: Die Umsetzung der Basler Eigenmittel-Vorschriften in Deutschland
Dieses Kapitel beschreibt die geplante Umsetzung der Basler Eigenmittelvorschriften in Deutschland, einschließlich der Gegenüberstellung von Richtlinienbestimmungen und nationalen Regelungen. Es werden die Inhalte des vorläufigen Gesetzestextes sowie die Analyse der Wahlrechte erläutert.
- Kapitel 6: Vergleich der Umsetzung der Basler Eigenmittelvorschriften in Österreich und Deutschland
Dieses Kapitel vergleicht die Umsetzung der Basler Eigenmittelvorschriften in Österreich und Deutschland, wobei Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Ausübung der Wahlrechte sowie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Vorgehensweise beleuchtet werden.
- Kapitel 7: Voraussichtliche Folgen der Umsetzung von Basel II in Österreich und Deutschland
Dieses Kapitel untersucht die voraussichtlichen Folgen der Umsetzung von Basel II in Österreich und Deutschland, einschließlich der Auswirkungen auf die Finanzmärkte, die Banken und die Wirtschaft.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Basel II, Eigenmittelvorschriften, nationale Wahlrechte, Kreditrisiko, Marktrisiko, operationelles Risiko, Umsetzung, Vergleich, Österreich, Deutschland, Folgen, Auswirkungen.
- Citar trabajo
- René Schrittwieser (Autor), 2006, Die Implementierung der Basler Eigenmittelvorschriften unter besonderer Berücksichtigung der Nationalen Wahlrechte, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64868