In seinen "Anti-Detektivgeschichten" verfolgte Karel Capek neben dem Unterhaltungswert dieser Kurzgeschichten auch ein noetisches Anliegen: Er versuchte, das Genre der Detektivgeschichte über die Grenzen der bisher vorherrschenden empiristischen und positivistischen Grundhaltung ihrer Helden (z.B. Sherlock Holmes) weiter zu entwickeln, in dem er sie um die neuesten Entdeckungen auf dem Gebiet der Wahrnehmungspsychologie bzw. der Psychologie des Unbewussten bereicherte. In seinen Erzählungen bediente er sich hierzu auch einer Technik der Irritation, die die Aufmerksamkeit des Lesers zuerst in die Richtung der bekannten Schemata des Genres steuert, um anschliessend sogleich einen Haken zu schlagen und die Erwartungshaltung des Lesers zu durchkreuzen.
Inhaltsverzeichnis
- Schemata in der Wahrnehmung
- Scripts und ihre Verletzung in K. Čapeks „Povídky z jedné kapsy“
- Schemata in der Wahrnehmung
- Kunst versus Schemata
- ,,Povídky z jedné kapsy“
- Případ Dr. Mejzlíka
- Modrá Chryzantéma
- Věštkyně ....
- Jasnovidec
- Tajemství pisma
- Naprostý důkaz
- Experiment profesora Rousse
- Ztracený dopis ……..\li>
- Ukradený spis 139/VII, odd. C
- Muž, který se nelíbil
- Básník
- Rekord
- Šlépěje
- Kupón
- Oplátkův konec
- Poslední soud, Zločin v chalupě, Zmizení herce Bendy,\nVražedný útok, Propuštěný, Zločin na poště
- Schlussbemerkung ..
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Analyse von Karel Čapeks „Povídky z jedné kapsy“ im Hinblick auf die Verletzung von Scripts und Schemata in der Wahrnehmung. Der Schwerpunkt liegt auf der Erforschung, wie Čapek in seinen Erzählungen Erwartungen des Lesers durchbrochen und bewusst Irritationen erzeugt, um die eingespielten Reflexe des Denkens aufzudecken und für neue Erfahrungen zu öffnen.
- Schemata in der Wahrnehmung und ihre Rolle in der menschlichen Kognition
- Die Bedeutung von Scripts und Frames in der Organisation von Ereignissen und Handlungen
- Die Rolle von Kunst als Mittel, um traditionelle Schemata zu hinterfragen und zu verändern
- Die Analyse von Čapeks Erzählungen im Hinblick auf die Verletzung von Scripts und die Generierung von Überraschungsmomenten
- Die Untersuchung der Auswirkungen von Script-Verletzungen auf die Interpretation der Erzählungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer ausführlichen Diskussion über Schemata in der Wahrnehmung. Der Autor erläutert die Entstehung von Scripts und Frames als kognitive Strukturen, die unser Verständnis der Welt prägen und gleichzeitig unsere Wahrnehmung begrenzen können. Er beleuchtet die Rolle von Schemata in der Sozialisation und Kommunikation, sowie die Bedeutung von affektiven und assoziativen Faktoren für die Bildung von sozialen Netzwerken.
Im zweiten Kapitel wird der Gegensatz zwischen Kunst und Schemata behandelt. Der Autor argumentiert, dass die moderne Kunst bewusst auf die Destabilisierung von gewohnten Wahrnehmungs- und Denkstrukturen abzielt, um dem Betrachter neue Perspektiven zu eröffnen. In diesem Kontext werden auch die noetischen Erzählungen von Karel Čapek betrachtet, die den Leser mit verschiedenen Irritationen konfrontieren, um seine Erwartungen zu brechen und neue Sichtweisen zu fördern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der kognitiven Schemata, Scripts, Frames, Verletzung von Scripts, Kunst und Wahrnehmung, moderne Kunst, noetische Erzählungen, Karel Čapek, „Povídky z jedné kapsy“, Irritationen, Erwartungsbrechung, neue Sichtweisen, kognitive Dissonanz.
- Quote paper
- Martin Eckert (Author), 2005, Schemata in der Wahrnehmung - Scripts und ihre Verletzung in Karel Capeks "Povidky z jedne kapsy", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64869