„Die Klage über die Schärfe des Wettbewerbes ist in Wirklichkeit meist nur eine Klage über den Mangel an Einfällen.“ (Walther Rathenau) In der heutigen Zeit werden wir von den Medien immer wieder mit Innovationen konfrontiert. Bei den Medien- wie auch bei anderen Wirtschaftsunternehmen stehen ökonomische Aspekte im Vordergrund, die die Medienunternehmen laufend zu neuen Strategien - zu neuen Einfällen - zwingen. Diese ökonomischen Strategien verschärfen im Gegensatz zu Rathenaus Behauptung den Wettbewerb.
In dieser Arbeit wird der private, werbefinanzierte Fernsehmarkt Deutschlands unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet. Hierbei sollen drei signifikante Faktoren ausführlich betrachtet werden: die aktuelle Marktstruktur des Privatfernsehens, das Programm und die Wirtschaftlichkeit sowie die Finanzierung.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird Jana Beining die Marktstruktur des deutschen Fernsehmarktes genauer betrachten. In diesem Zuge wird zunächst die für deutsche Marktverhältnisse ungewöhnlich starke Konzentration unter dem Gesichtspunkt der Marktmacht näher betrachtet. Anschließend sollen die Folgen und Gefahren dieser Konzentration sowohl für den ökonomischen Bereich des Privatfernsehens als auch für dessen publizistische Aspekte erläuterte werden. Für diese Betrachtung wird die Rechtslage zu Grunde gelegt.
Nachdem im ersten Teil der Arbeit die generelle Marktsituation des Privatfernsehens in Deutschland betrachtet wurde, soll dann der Teil mit meisten Berührungspunkte zu den Endkonsumenten betrachtet werden - das Programm. Hierbei wird Frauke Hockmann zunächst den Begriff ‚Programm’ unter Berücksichtigung verschiedener Facetten erläutern. Im Anschluss wird die aktuelle Programmstruktur einiger TV Sender betrachtet. Danach soll die strategische und die operative Planung des Programms dahingehend untersucht werden, mit welchen Mitteln sich ein Programm von der Konkurrenz abgrenzt und ein in sich schlüssiges Programm erstellt, um möglichst viele Zuschauer anzusprechen.
Im dritten und letzten Teil wird von Alesja Büchner die wirtschaftliche Lage des privaten Rundfunks unter Berücksichtigung der Kostendeckung vorstellen. Kern dieses Teils sind die Finanzierungsmöglichkeiten durch klassische Werbung, Entgeltfinanzierung sowie durch innovative bzw. durch technischen Fortschritt ermöglichte, Finanzierungsformen.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- II. MARKTSTRUKTUR DES DEUTSCHEN PRIVATEN FERNSEHMARKTES
- 1. DIE HEUTIGE SITUATION AUF DEM FERNSEHMARKT
- 1.1. Veranstalterbeteiligungen und zuzurechnende Programme
- 2. AKTUELLE STRATEGIEN DER MEDIENGIGANTEN
- 2.1. Horizontale Konzentration
- 2.2. Vertikale Konzentration
- 2.3. Cross-mediale Konzentration
- 3. GEFAHREN EINER KONZENTRATION
- 4. KONZENTRATIONSKONTROLLE
- 4.1. Kartellrecht
- 4.2. Rundfunkrecht
- III. DAS PROGRAMM
- 1. BEGRIFF DES PROGRAMMS
- 2. PROGRAMMSTRUKTUR
- 3. PROGRAMMPLANUNG
- 3.1. Schritte der Programmplanung
- 4. FAKTOREN DER PROGRAMMPLANUNG
- 4.1. Instrumente der Programmplanung - Interprogrammliche Planungsstrategien
- 4.2. Instrumente der Programmplanung - Intraprogrammliche Planungsstrategien
- IV. WIRTSCHAFTLICHKEIT UND FINANZIERUNG DES PRIVATEN FERNSEHENS
- 1. DIE WIRTSCHAFTLICHE LAGE DES PRIVATen RundfunkS
- 2. WERBEFINANZIERUNGSFORMEN
- 2.1. Spot-Werbung
- 2.2. Sponsoring
- 2.3. Telefonmehrwertdienste
- 2.4. Mobile Dienste
- 2.5. Online-Finanzierungsformen
- 3. KONTROLLE DER WERBEERFOLGS
- 4. ENTGELTFINANZIERUNG – PAY TV
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem privaten, werbefinanzierten Fernsehmarkt Deutschlands und analysiert drei wesentliche Faktoren: die Marktstruktur, das Programm und die Wirtschaftlichkeit sowie Finanzierung des Privatfernsehens.
- Die Konzentration im deutschen Fernsehmarkt
- Die strategische und operative Programmgestaltung
- Die Finanzierung des privaten Fernsehens, insbesondere die Werbung
- Die Auswirkungen der Konzentration auf den Wettbewerb und die publizistische Vielfalt
- Innovative Finanzierungsformen im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die aktuelle Marktstruktur des deutschen Fernsehmarktes beleuchtet. Dabei werden die dominierenden Medienunternehmen, Bertelsmann und Saban, sowie deren Beteiligungen an verschiedenen Fernsehsendern vorgestellt. Die ungewöhnlich starke Konzentration auf dem Markt wird unter dem Gesichtspunkt der Marktmacht und ihrer Folgen näher betrachtet.
Kapitel II widmet sich der Programmgestaltung im Privatfernsehen. Hier wird der Begriff "Programm" unter verschiedenen Facetten erläutert, die aktuelle Programmstruktur ausgewählter TV-Sender analysiert und die strategische und operative Programm Planung untersucht. Der Fokus liegt dabei auf der Abgrenzung vom Wettbewerb und der Gewinnung eines möglichst breiten Zuschauerpublikums.
Das dritte Kapitel behandelt die wirtschaftliche Lage des privaten Fernsehens, insbesondere die Finanzierungsmöglichkeiten. Klassische Formen wie Werbung, Sponsoring und Telefonmehrwertdienste werden ebenso beleuchtet wie innovative Finanzierungsformen durch mobile Dienste und Online-Plattformen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Medienökonomie, Fernsehmarktstruktur, Programmgestaltung, Finanzierung, Werbung, Konzentration, Marktmacht, publizistische Vielfalt, digitale Medien, innovative Finanzierungsformen.
- Quote paper
- Jana Beining (Author), Frauke Hockmann (Author), Alesja Büchner (Author), 2005, Die Ökonomie des Privaten Fernsehens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64966