Die Drogenpolitik ist seit Jahrzehnten ein sehr kontrovers diskutiertes Thema. Sie wird von Staat zu Staat anders praktiziert und ist auch in Deutschland von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Die deutsche Bundesregierung versucht mit den unterschiedlichsten Maßnahmen gegen Drogen vorzugehen. Dazu gehören nicht nur Repression und Angebotsreduzierung, sondern auch die Prävention und die Behandlung Suchtkranker. Wie in anderen europäischen Staaten so verläuft auch die deutsche Drogenpolitik zwischen den zwei drogenpolitisch bedeutendsten Richtungen, der ‚Harm reduction’ und der ‚Repression’. Harm reduction ist durch die Bereiche der Akzeptanz, der Niedrigschwelligkeit und der Suchtbegleitung gekennzeichnet. Dagegen stellt Repression eine Form der Drogenpolitik dar, die zur Lösung von bestimmten Konflikten auf die Staatsgewalt setzt. In welche dieser beiden Richtungen nun der Weg der deutschen Drogenpolitik führt, versuche ich in dieser Arbeit herauszufinden.
Was in der Gesellschaft überhaupt unter Drogen verstanden wird ist oft sehr unterschiedlich. Gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fallen unter den Drogenbegriff solche Substanzen, die eine psychoaktive Wirkung besitzen bzw. auf das Zentralnervensystem wirken. Damit gehört auch Kaffee, Tee, Alkohol und Tabak zu dieser Begriffsbestimmung. In Deutschland werden in der Praxis allerdings nur die Substanzen als Drogen bezeichnet, die auch in den Anlagen des Betäubungsmittelgesetzes aufgelistet sind. Tabak und Alkohol bleiben bei dieser Definition eher unbeachtet. (vgl. Kurzer 2005, S. 15) Dennoch lassen sich in der aktuellen deutschen Drogenpolitik auch Maßnahmen zur Eindämmung der legalen psychoaktiven Stoffe finden. Die Bekämpfung der Sucht bzw. der Abhängigkeit von diesen Substanzen wurde von der Bundesregierung in ihr Programm der Drogenpolitik aufgenommen. In den letzten Jahren wurden vor allem Maßnahmen zur Reduzierung des Alkohol- und Tabakkonsums getroffen. Auch die Entwicklung des Cannabiskonsums ist für die Bundesregierung besorgniserregend. Laut dem Drogenbericht der Bundesregierung 2005 ist in den letzten Jahren ein stetiger Anstieg des Cannabiskonsums zu verzeichnen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Drogenkonsum in Deutschland
- Allgemeines zur deutschen Drogenpolitik
- Die deutsche Drogenpolitik
- Prävention
- Beratung, Behandlung und Schadensreduzierung
- Repression
- Internationale Zusammenarbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der deutschen Drogenpolitik und versucht, die unterschiedlichen Ansätze und Maßnahmen der Bundesregierung im Kampf gegen Drogenkonsum zu beleuchten. Sie analysiert die wichtigsten Bereiche der Drogenpolitik, wie Prävention, Behandlung und Beratung, Repression und internationale Zusammenarbeit.
- Die Entwicklung des Drogenkonsums in Deutschland und die unterschiedlichen Prävalenzraten für verschiedene Drogen
- Die verschiedenen Ansätze der deutschen Drogenpolitik: Harm Reduction vs. Repression
- Die Schwerpunkte der deutschen Drogenpolitik, wie Prävention, Behandlung und Beratung, und die Rolle der Repression
- Der Bedeutungswandel der deutschen Drogenpolitik von der Bekämpfung illegaler Substanzen hin zu einer umfassenden Suchtpolitik
- Der „Aktionsplan Drogen und Sucht“ der Bundesregierung und seine Bedeutung für die zukünftige Drogenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Kontroversen und unterschiedlichen Ansätze der Drogenpolitik und stellt die beiden wichtigsten Richtungen, Harm Reduction und Repression, vor. Außerdem werden die verschiedenen Begriffsverständnisse von „Drogen“ im gesellschaftlichen Kontext und in der deutschen Gesetzgebung erläutert.
2. Drogenkonsum in Deutschland
Dieses Kapitel beleuchtet die Verbreitung illegalen Drogenkonsums in Deutschland, unterteilt nach verschiedenen Altersgruppen und Drogenarten. Die Entwicklung des Drogenkonsums in den letzten Jahren wird ebenfalls dargestellt, wobei die Steigerung des Cannabiskonsums besonders hervorgehoben wird. Die Prävalenzraten verschiedener Drogenarten werden miteinander verglichen, und der Beitrag legaler Suchtmittel, wie Alkohol und Tabak, zum Problem der Sucht wird angesprochen.
3. Allgemeines zur deutschen Drogenpolitik
Dieses Kapitel erläutert die allgemeinen Prinzipien der deutschen Drogenpolitik als Suchtpolitik, die sich auf die Bekämpfung des riskanten und schädlichen Konsums aller psychotropen Substanzen konzentriert. Die wichtigsten internationalen Konventionen zur Drogenbekämpfung und deren Einfluss auf die deutsche Gesetzgebung werden beschrieben. Die Entwicklung der deutschen Drogenpolitik von der Konzentration auf illegale Substanzen hin zu einer umfassenden Suchtpolitik wird dargestellt. Der „Aktionsplan Drogen und Sucht“ der Bundesregierung wird vorgestellt und seine Schwerpunkte in den Bereichen Prävention, Behandlung und Beratung, Schadensreduzierung und Angebotsreduzierung werden erläutert.
4. Die deutsche Drogenpolitik
Dieses Kapitel geht auf die verschiedenen Bereiche der deutschen Drogenpolitik ein. Die Präventionsmaßnahmen, wie die Förderung von Aufklärung und Präventionskampagnen, werden beschrieben. Die Bereiche Beratung, Behandlung und Schadensreduzierung werden beleuchtet, wobei die verschiedenen Angebote für Suchtkranke und die Maßnahmen zur Reduzierung von gesundheitlichen Schäden durch Drogenkonsum im Vordergrund stehen. Schließlich werden die Repressionsmaßnahmen der deutschen Drogenpolitik, wie Strafverfolgung und Gesetzesverschärfung, vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Drogenpolitik, Suchtpolitik, Harm Reduction, Repression, Prävention, Beratung, Behandlung, Schadensreduzierung, Drogenkonsum, illegale Drogen, legale Drogen, Cannabis, Alkohol, Tabak, Aktionsplan Drogen und Sucht, Bundesregierung, Deutschland.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2005, Die deutsche Drogenpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65016